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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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Einschaltkontakt zu schließen. Jetzt verstand Jonas auch, warum er sich bei seinem Absturz ins leere Becken nicht das Genick gebrochen hatte. Das Becken war nicht vollständig leer, es war immer noch tief genug, dass Jonas bei seinem Sturz nicht bis auf den Boden knallte. Diese Erkenntnis führte Jonas unmittelbar zu einer weiteren. Wäre der Ork nicht gewesen, wäre er, Jonas, unweigerlich ertrunken. Er verdankte diesem Ork sein Leben. Entsetzt starrte er den Muskelberg von einem Uruk an.
    »Was?«, fragte dieser und schaute von seinem Datenpad auf.
    »Du hast mein Leben gerettet.«, meinte Jonas.
    »Und wenn schon!«, meinte der Ork schlicht und wandte sich wieder seinem Pad zu.
    »Danke!«, meinte ein massiv verwirrter Jonas dankbar.
    »Ok.«, murmelte der Uruk ohne aufzusehen.
    Jonas schüttelte entnüchtert seinen Kopf und wanderte ein wenig herum. Er verließ den Schaltraum und stand in einem Gang aus Beton. An den Wänden hingen in regelmäßigen Abständen Schildkrötenlampen, welche sich erfolglos mühten, die herrschende Dunkelheit zu vertreiben. Jonas schaute sich weiter um, er wählte eine Richtung aus und folgte den Gang. Nach wenigen Schritten öffnete sich der Gang in einer Halle. Jonas erkannte sie, es war der Raum mit dem Regenwasserbasin. Als er vorsichtig über den Rand des Beckens schaute, erschrak er vor dessen Tiefe.
    »Elbenschwuppe?«, rief plötzlich der Ork. Jonas ärgerte diese permanente Beleidigung, hielt es aber für seine Gesundheit abträglich, den Ork zu verärgern. Statt etwas gegen die wenig schmeichelhaften Namen zu entgegnen, lief er schnell zum Schaltraum zurück.
    »Du solltest hier nicht rumlaufen.«
    »Warum? Bin ich dein Gefangener?«, Jonas antwortete gereizter, als er das wollte.
    Der Uruk ging nicht darauf ein, stattdessen sagte er: »Der Laden hier ist gefährlich. Alles morsch und verrottet. Deine Wunde könnte aufplatzen.«
    Der Uruk legte sein Pad beiseite und öffnete seinen Rucksack: »Hast du Hunger?«
    Jonas nickte schüchtern, war sich aber nicht sicher, dass er das gleiche wie der Ork essen wollte. Als Elb war ernährte er sich vegetarisch. Der Ork vermutlich nicht.
    »Hier!«, der Ork hielt Jonas einen frischen Kanten Bort hin, »Magst du Butter oder es das zu sehr ein Tierprodukt?«
    Jonas Verunsicherung steigerte sich ins unermeßliche. Dieser Ork, der Prototyp einer Kampfmaschine, wusste nicht nur, dass Elben Vegetarier sind, er respektierte und beachtete es sogar.
    »Wer bist du?«, fragte Jonas erstaunt.
    War da so etwas wie Traurigkeit im Gesicht des Orks zu entdecken? Der große Uruk stierte eine Weile ausdruckslos vor sich hin, dann antwortete er schlicht: »Iß!«
    Das Brot und die Butter schmeckte gut. Der Ork hatte sein Brot noch mit etwas Fleisch, dem Geruch nach zu urteilen, Salamie, belegt. Beide aßen schweigend. Erst, als Jonas sein Brot aufgegessen und der Ork sein zweites Brot halb verdrückt hatte, sprach der Ork. Er klang nachdenklich und schaute beim Sprechen vor sich auf den Boden.
    »Ich bin Uskav, ein Uruk. Ich war Soldat im Dienste des Königs.«
    Uskav, der Uruk, sprach langsam. Jonas wollte es nicht glauben, aber aus dieser Stimme klang ein tiefer Schmerz heraus, der Schmerz einer verletzten und gequälten Seele. Erstaunlich, bisher hätte Jonas für sich die Frage verneint, ob ein Ork überhaupt über eine Seele verfügen. Dieser Ork besaß eine. Daran bestand kein Zweifel. Außerdem war da noch mehr. Jonas war sich fast sicher, dass an diesem Ork etwas nagte. Hatte er wirklich gesagt, er war im Dienste des Königs? Und was war er jetzt?
    »Bist du etwa jener Gildofal, den sie überall suchen?«
    Uskav hatte Jonas respektive Gildofal die Entscheidung abgenommen. Er hielt dem Elben sein Datapad hin. Der Fandungsbrief füllte die Seite vollständig aus. Wie es aussah, war inzwischen sogar das Kopfgeld auf Jonas erhöt worden. 20.000 Reichstaler in Gold bot man für seine Ergreifung. Außer den bekannten Vorwürfen hatte man noch eine weitere Tat der Anklagen hinzgefügt: Mord. Mord? Jonas riß ohne nachzudenken dem Uruk das Pad aus der Hand. Der Steckbrief listete alle Anklagepunkte haargenau auf und sparte dabei nicht mit kräftigen Farben. Wenn es nach dem ging, was Jonas gerade las, war er ein blutrünstiger, kaltblütiger Mörder und Schwarzmagier. Die Fandung war absurd, bis auf ein winziges Detail. Jonas kannte den Mann, den er ermordet haben soll. Es war der Wehrwolf, der ihn angefallen hatte. Von Wehrwolf oder Lycanthropen war

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