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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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das Blut in den Adern gefrieren. Waren es am Anfang drei Sproßen, die über der Wasseroberfläche zu sehen waren, waren es jetzt 5 Sproßen. Der Wasserspiegel sank dramatisch und damit wurde der Sog immer stärker. Die Pumpenanalge verfügte über einen extrem kräftigen Motor, der ein großes Flügelrad trieb, mit dem auch Schlamm und kleine Steine aus dem Becken befördert werden sollten. Dumm nur, dass die Pumpe keinen Unterschied zwischen steinigem Schlamm und einem Elben in Wolfsgestallt machte. Sie pumpte und zwar kräftig.
    Bei Jonas brach langsam Panik aus. Seine Arme und Beine begannen unter der Anstrengung zu schmerzen. Nur unter größtem Kraftaufwand konnte er sich noch eben gerade über der Wasseroberfläche halten. Inzwischen hatte der Strudel ihn in seinem Bann genommen. Jonas kreiste im Becken mit dem ganzen Wasser umher, dass, aufgewirbelt durch die Pumpe, eine schlammige, stinkige, schleimige Brühe war. Verzweifelt versuchte Jonas, die Metallsprossen zu erreichen. Jedes mal, wenn ihn der Strudel an ihnen vorbei trieb, versuchte er nach ihnen zu greifen. Aber die Sproßen waren glitschig und von Schlickfäden überzogen. Außerdem war Jonas immer noch in seiner Wolfsgestallt. Er wagte nicht, sich zurück zu verwandeln, da er als Wolf einfach besser schwimmen konnte.
    Doch wie lange noch? Der Sog nach unten wurde immer stärker. Zweimal hatte er Jonas bereits unter die Wasseroberfläche gesogen. Prustend und nach Luft japsend, gelang es ihm noch jedes mal sich vom Strudel zu befreien. Aber die Arme und Beine wurden immer schwerer. Jonas Kräfte schwanden rapide.
    Ein weiteres mal kam er an einer der Sprossen vorbei. Der Strudel war zu einem regelrechten Trichter angeschwollen, hatte Jonas aber durch seine Zentrifugalkraft an seinen Rand befördert. Die Sprosse kam in Armlänge. Jonas packte zu. Ohne darüber nachzudenken, wechselte er in seine Elbengestallt und krallte sich erst mit einer, dann mit beiden Händen an der Sprosse fest. Das Wasser zerrte an ihm, schlug an seinem Körper eine mächte Bugwelle. Nach Luft japsend klammerte sich Jonas an sein Sprosse. Nur nicht loslassen! Die trübe Schlammbrühe tobte und schäumte und riss an Jonas, doch gleichzeitig sank der Wasserspiegel. Langsam ließ das Zerren nach. Jonas fühlte, wie er schwerer wurde, da die Wirkung des Auftriebs abnahm.
    Jonas angelte mit seinen Beinen nach einer Sproße. Es war nicht mehr das Wasser, dass an ihm zerrte, sondern sein eigenes Gewicht. Erst als er eine Sproße fand auf die er seine Füße stellen konnte, fand er einen Moment, um Luft zu holen. Unter ihm gurgelte immer noch der Strudel.
    Und dann war es plötzlich ruhig. Das hochfrequente Pfeifen des Pumpenmotors wurde niederfrquenter und verstummte. Die Pumpe war aus. Der Strudel wurde langsamer und verschwand. Es gab ein finales Gurgeln und dann Stille. Das einzige Geräusch war das leise plätschern von Wasser, dass vom Zulauf aus der Wiese hinabfiel.
    Jonas schaute sich um. Es war sehr dunkel. Von den Lampen, die Jonas gesehen hatte, drang nur wenig bis zu ihm hinab. Hinab, war das richige Wort, denn als Jonas nach oben sah, stellte er fest, dass er sich schätzungsweise 5 Meter unterhalb der ehemalige Wasserlinie befand. Was die Sache noch etwas unheimlicher machte, war die jetztige Wasserlinie. Jonas schaute nach unten und sah einen Abgrund. Es war sehr schwer zu schätzen, wieviel Meter tiefer das Wasser gesunken war. Es war vermutlich weniger als bis nach oben, aber auch nicht viel, vieleicht knapp 4 Meter. In der Mitte des nun leeren Basins stand ein Zylinder, der offenbar die Pumpenturbine enthielt. Ganz unten meinte Jonas Einströmöffnungen ausmachen zu können. Kein Wunder, dass die Pumpe aufgehört hatte zu pumpen, das Becken war leer.
    »Was mach ich hier eigentlich?«, fragte er sich laut. Statt über Pumpen und Regenwasserbasins zu spekulieren, sollte er zusehen, von hier zu verschwinden. Jonas packte die Sprossen vor seinen Augen mit beiden Händen und versicherte sich, dass er sicher stand. Vorsichtig löste er seine rechte Hand und griff nach der nächsten Sprosse über ihn. Der Abstand zwischen den Sprossen betrug vieleicht 20cm. Jonas zog sich hoch und tastete mit seinem linken Fuß nach der nächst höheren Sprosse.
    Und dann passierte es. Es war nicht Unachtsamkeit. Auch nicht Leichtsinnigkeit. Es war schlicht und ergreifend Materialermüdung. In dem Moment, als Jonas sein Gewicht auf die nächste Sproße verlagern wollte, brach diese aus dem

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