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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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gelehrt: Prellungen sind meistens wesentlich schmerzhafter als Brüche. Er hatte Recht. Gilfea würde ihm in diesem Punkt niemals wiedersprechen.
    Der nächste Tag war nicht besser. Die Schmerzen in seinen Knochen waren immer noch unerträglich, jeder Versuch aufzustehen, endete darin, dass Gilfea vor Schmerz nach Luft japste.
    »So, dass wars dann wohl. Wie lange kann ich ohne Wasser auskommen? In dieser Hitze? Zwei Tage? Mit Glück drei?«, dachte Gilfea und trank den letzten Tropfen.
    Die nächste Nacht kam und Gilfea fiel in einen tiefen Schlaf. Er träumte von dem Ei und wie ein kleiner schwarzer Drache aus der Hülle schlüpfte. »Wenn ich es doch erleben dürfte, ihn einemal zu sehen... Wenn es alles ist, was mir vergönnt ist, soll es reichen.«
    Der nächste Tag kam. Gilfea stellte fest, dass er keine Chance hatte. Die Schmerzen ließen es nicht zu. Durst quälte ihn. Die Luft im Kesel trocknete alles schnell und erbarmunglos aus. Müde, erschöpft und mit seinen Kräften am Ende, blickte Gilfea ein letztes mal zum Ei.
    »Es sollte wohl nicht sein.«, dachte er und schloß seine Augen.
***
    Gilfea fiel in eine tiefe Dunkelheit. Sie hüllte ihn ein, zog ihn herrab. Es wurde kalt. Er spürte, dass er starb. Nur noch ein kurzer Moment und ein kleiner Schritt und es wäre vorbei. Die Schmerzen wären fort. Nur ein kleiner Moment noch...
    Doch plötzlich waren da zwei glutrot glühende Punkte in der Dunkelheit. Sie verströmten Wärme, Leben und Liebe. Die Dunkelheit wich zurück. Das rot wurde intensiver, wärmer, fast heiß. Wie vorher die Dunkelheit hüllte jetzt das rote Glühen Gilfea ein, durchdrang ihn, wurde eins und ein Teil von ihm. Dieses Glühen, Gilfea wusste es instinktiv, würde ihn nie wieder verlassen.
    »Schlafe, Gilfea! Ich werde über dich wachen!«
***
    Gilfea erwachte mitten in der Nacht. Im ersten Moment war er desorientiert. Irgend etwas war anders. Er fühlte sich frisch, sogar kräftig, die Erschöpfung war verschwunden, selbst die Schmerzen waren nicht mehr zu spühren. Trotzdem, etwas war anders. Gilfea wollte aufstehen, als er begriff, was anders war. Er konnte sich nicht bewegen. Eigentlich konnte er es schon, nur war er behindert. Halb auf ihm, halb an ihm hatte sich ein kleiner Drache geschmiegt. Der Drache hatte einen seiner Flügel wie eine Decke über Gilfea ausgebreitet und mit der Klaue hielt er Gilfea fest.
    Gilfea erschrack. Er hatte auf der Seite gelegen und schaute direkt in das Gesicht des Drachens. Der schien friedlich zu schlafen und grinste. Der Drache grinste. Seine Schnauze zeigte das frechste, ironischte Grinsen, dass Gilfea je gesehen hatte.
    »Und, geht es dir besser?« , hörte Gilfea eine Stimme in seinem Kopf. Sie klang kräftig, irden, aber auch fruchtig und ziemlich amüsiert.
    »Wer hat das gesagt?«, rief Gilfea ängstlich.
    »Ich!« , meinte die Stimme und schien fast schon zu kiechern.
    Langsam öffnete sich eines der Drachenaugen. Es leuchtete glutrot in der Dunkelheit.
    »Ich kann dich se-hen!« , kiecherte die Stimme.
    »Du...«, stammelte Gilfea, »Du... du...«
    »Ich bin geschlüpft.« , vervollständigte der Drache Gilfeas Gestammel. Dann öffnete er auch sein anderes Auge, nahm den Flügel von Gilfea und stellte sich vor ihn hin. »Und wenn ich hinzufügen darf: In letzter Sekunde. Du warst gerade mit Sterben beschäftigt.«
    »Du hast mich gerettet?«, fragte Gilfea und sah den Drachen erfürchtig an. Dafür, dass er gerade geschlüpft war, war er für einen Drachen zwar klein, insgesamt aber schon recht groß, nämlich genau so groß wie Gilfea.
    »Ich habe dich geheilt. Ob ich dich gerettet habe, ist eine andere, sehr intresannte Frage.« , die Stimme des Drachen klang immer noch amüsiert. allerdings hatte sie einen ernsten Unterton angenommen, »Du kennst dich nicht sondlich gut mit Drachen aus, oder?«
    »Wieso? Du willst mich doch nicht fressen, oder so?«
    Der Drache gab ein gackerndes Geräusch von sich, fast wie das Meckern einer Ziege. Der Drache lachte.
    »Meinst du, du wärst ein guter Appetithappen?« Der Drache grinste breit und zeigte eine Reihe furchteinflößender Reiß- und Fangzähne. »Nein, keine Angst. Erst einmal bin ich primär Vegetarier, fresse grundsätzlich keine vernunftbegabten Wesen und dich... Nun, ich könnte dir nichts antun, ohne mich selbst zu verletzten.«
    Der Drache entfaltete seine Flügel, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und meinte plötzlich mit völlig ernster und feierlicher Stimme: »Ich bin

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