Drachenehre
seitdem die letzten Flammen im Morgengrauen verlöschten. Er weiß, dass Drachen im Liebesspiel durchaus bis an die Grenzen ihrer Kraft und Ausdauer zu gehen bereit sind, allerdings hat bisher kein Unsterblicher über eigene Erfahrungen berichten können. Die Drachenkrieger gingen davon aus, dass die in ihnen gebundenen Drachen das Verlangen nach einem Gefährten ganz und gar verloren hatten. Als würde ihnen der Sex ihrer unsterblichen Wächter ausreichen und ihrer eher einzelgängerischen Lebensweise entgegen kommen. Aber was, wenn dies nur ihre Form einer Geburtenkontrolle ist? Wenn sie wirklich von Anfang an geplant hatten, sich der Drachenkrieger nur so lange zu bedienen, bis sie von ihnen alles Notwendige gelernt haben? Werden sie wirklich alle bereit sein, ihre Lehrer und Kampfgefährten von heute auf morgen zu verlassen? Auch wenn er durchaus die Zeit mit Ari alleine genossen hat, so muss er doch zugeben, dass ihm Dáhabteńien zu fehlen beginnt. Es ist ein eigenartiges Gefühl, nach Jahrhunderten der Gemeinsamkeit, nach dieser innigen körperlichen und seelischen Verschmelzung, plötzlich kein weiteres Bewusstsein außer seinem eigenen in sich zu spüren. Ihm fehlen Dáhabs Sinne, die zusätzlichen Augen, die ihm eine perfekte Rundumsicht gewährten. Er fühlt sich, als wäre er zur Hälfte erblindet und vermisst die knurrige Präsenz seines Drachen.
Was nicht heißt, dass er dem alten Haudegen nicht noch ordentlich die Leviten lesen wird, sobald er zurück ist!
Aber jetzt wird er sich wohl oder übel auf die Suche nach den beiden begeben müssen, denn für einen auf Ultraschallebene kreisenden Notfallpfiff ist es nicht die rechte Zeit. Außerdem könnte ein anderer Drachenkrieger, der sich zufällig in der Nähe befindet, diesen hören und zur Hilfe eilen. Nein. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die beiden Turteltäubchen persönlich an den Ohrenspitzen nach Hause zu schleifen.
Sanft löst er Aris Locken von seinen Händen und küsst sie zärtlich auf die Nasenspitze.
„Liebste?“
Ein leise genervtes Stirnkräuseln und ein gemurmeltes 'Hmm?' ist ihre erste Reaktion. Seine Lippen streifen über ihr Ohrläppchen, als er sich leise flüsternd zu ihr beugt.
„Ich gehe mal nach unseren Drachen schauen. Sie hätten längst zurück sein müssen. Ich bin gleich wieder zurück, okay?“
Murrend schlingt sie ihre Arme und Haare um seine Taille, will ihn noch nicht gehen lassen.
„Wirklich, Liebste. Du musst mich kurz gehen lassen.“
„Gnrmppfff …“
Leise lachend löst er sich aus der Umklammerung, hebt ihren Oberkörper aus seinem Schoß, legt ein gefaltetes Handtuch unter ihren Kopf und erhebt sich geschmeidig. Seine Haut schimmert golden im Sonnenlicht, als er sich genüsslich reckt und streckt, seine Muskeln rollen und spielen lässt. Sich mit geschlossenen Beinen bewusst lasziv nach vorne beugend, streift er sich die schwarze Pantybadehose über und zieht sie langsam über seinen Hintern. Es hat so seine Vorteile, wenn man Strippern des öfteren bei der Arbeit zuschaut. Man kann sein so erworbenes Wissen hervorragend nutzen, um die Frau seines Herzens zu becircen. Einen schnellen Blick über die Schulter werfend, sieht er, was er sich erhoffte und grinst frech. Seine Süße hat mit einem Auge seine Darbietung verfolgt und selbstvergessen die Lippen geöffnet. Eine Augenbraue hebend, wird sein Grinsen anzüglich und provokant.
„Hey, du? Alles okay da unten?“
Mit einem niedlichen Schnauben vergräbt sie ihre Nase tief in dem Badetuchkissen und murmelt etwas sicher nicht sehr Nettes, das ihn laut auflachen lässt.
„Ich bin gleich zurück, Liebste. Dann können wir gerne … intensiver ... über deine Gedanken plaudern.“
Und mit diesen Worten rennt er in geschmeidigen Sätzen zum Seeufer und macht einen perfekten Kopfsprung ins Wasser.
Das war ja mal wieder so was von klar!
Der Herr zeigt seine ... hmm ... sagen wir mal, nicht ganz unappetitlichen Muskeln und sie liegt hier rum wie ein sabbernder Teenie und kriegt den Mund nicht zu.
Und dann krönt er das Ganze auch noch mit einem Abgang, der seinesgleichen sucht. Leise vor sich hin fluchend, setzt sie sich endgültig auf und folgt seinem pfeilschnellen Spurt durch den See.
Verdammt!
Kann ein Mann wirklich so schnell und dabei so elegant schwimmen?
Okay. Dieser Mann kann es ganz offensichtlich.
Die Strecke, für die sie heute Morgen mehrere Minuten gebraucht hatte, überwindet er in lächerlichen Sekunden. Und keine
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