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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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innere Kraft!“
    Es war die Stimme Liishos, die sich noch einmal in seinem Inneren meldete. Vielleicht geisterten noch Reste seiner sich verflüchtigenden Seele über das Land, getrieben durch die Sorge, ob sich der zukünftige Drachenkaiser dieser Herausforderung auch wirklich gewachsen zeigte. Mochte Liisho auch noch so oft beteuert haben, wie sehr er daran glaubte, dass Prinz Rajin Ko Barajan sich letztlich als der Auserwählte erweisen würde, so hatte er dem jungen Mann doch manchmal auch den Eindruck vermittelt, in Wahrheit von den eigenen Worten nicht so recht überzeugt zu sein.
    Dann werde ich mich also auf die Kraft in mir verlasen, überlegte Rajin.
    Ein Schiff, das allenfalls eine mittlere Größe hatte, fiel Rajin auf. Es hatte ungewöhnlich viele Fenster, die sämtlich verglast waren. Schießscharten waren dagegen kaum zu finden. Die Form war zwar im weitesten Sinn ebenfalls zylindrisch, wie es bei allen tajimäischen Luftschiffen der Fall war, aber dieses eine Schiff wirkte bauchiger und war insgesamt im Verhältnis zu seiner Länge sehr viel breiter als die anderen Fluggeräte. Ein Kampfluftschiff war es jedenfalls nicht. Der Luxus der Vollverglasung ließ eher darauf schließen, dass es einem hohen Würdenträger und Befehlshaber als Residenz diente.
    An der Oberseite prangte das Zeichen der einander überlappenden zwei Kreise, das Symbol des Unsichtbaren Gottes, wie es auch die drachenische Priesterschaft von Ezkor zu ihrem Wahrzeichen erkoren hatte. Die Priesterkönige von Tajima nahmen in Glaubensdingen für sich selbst eine Führungsrolle in Anspruch, die man in der Heiligen Stadt Ezkor allerdings nicht anerkannte, und so verehrten die meisten Menschen in den Ländern Drachenia und Tajima zwar denselben Gott, waren sich aber uneins darüber, wer die Autorität hatte, die Schriften richtig auszulegen.
    Das Luftschiff mit den vielen Fenstern musste die fliegende Residenz eines jener Priesterherzöge sein, die stellvertretend für den Priesterkönig das Luftreich regierten und jeweils einen Teil der Luftmarine befehligten.
    Und damit war dieses Schiff das Angriffsziel, erkannte Rajin.
    Er ließ Ghuurrhaan einen weiteren Bogen fliegen und dann herabstürzen. Die anderen Drachenreiter folgten ihm, und Ayyaam jagte am schnellsten in die Tiefe, da er am Größten und Schwersten war. Ehe die Truppen am Boden bemerkten, was Rajins Plan war, blieb ihnen bereits kaum noch eine Möglichkeit, den Angriff abzuwehren. Die großen Springalds ließen sich nicht schnell genug wenden, und die Feuer der ersten Batterien Dampfgeschütze waren gerade erst entzündet worden, sodass die Geschütze einfach noch nicht schussbereit waren. Von den anderen Luftschiffen aus konnte nicht geschossen werden, weder mit Armbrüsten noch mit Drachenzwickern oder Springalds, da die Gefahr viel zu groß gewesen wäre, sich gegenseitig zu treffen.
    So blieben nur die Armbrustschützen am Boden, die versuchten, die angreifenden Kriegsdrachen zu treffen oder ihre Reiter aus dem Drachensattel zu schießen. Aber vielfach waren die einzelnen Kommandanten viel zu überrascht, um ihre Schützen schnell genug derart zu instruieren, dass konzentrierte Salven abgeschossen werden konnten. Hier und dort traf ein einzelner Bolzen einen Drachen, riss ihm den Flügel auf oder drang sogar durch dessen Schuppenpanzer. Ein genauer Treffer am Kopf oder gar ins Auge hätte vielleicht den Tod des Drachen bedeutet, nicht aber, wenn nur der äußerst widerstandsfähige Körper getroffen wurde. Dazu wären schon mindestens ein Dutzend Bolzentreffer nötig gewesen, und auch dann kam es noch darauf an, in welcher Körperregion der Drache getroffen wurde.
    Ayyaam erreichte das Luftschiff des Priesterherzogs als Erster und versengte es mit einem Flammenstrahl aus seinem weit geöffneten Maul, vollführte eine Drehbewegung und versetzte dem priesterherzöglichen Residenzluftschiff einen Schlag mit dem Schwanz, bevor er wieder emporstieg.
    Die anderen Drachen flogen ein ähnliches Manöver. Immer wieder wurde das Residenzschiff versengt und von schweren Drachenschwanzschlägen getroffen. Die Stacheln an den Schwanzenden rissen die Außenverkleidung auf. Rauch stieg auf, und das Residenzschiff geriet ins Trudeln. Es stieß gegen eines der in der Nähe befindlichen Kriegsschiffe, sein Bug bohrte sich mit brennendem Flügelrad in das um einiges größere Fluggefährt, woraufhin auch dort ein Brand ausbrach.
    Rajin und die ihm folgenden Drachenreiter stiegen wieder

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