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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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stieß Temeraire niedergeschlagen aus. »Und ich schätze, wir bleiben hier.«
    »Ja«, antwortete Laurence leise. »Es tut mir leid.«
    Ohne Transporter würde Temeraire endgültig ein Gefangener der neuen Situation sein: Es gab hier nur sehr wenige Schiffe und keines der Handelsklasse, das einen Drachen von Temeraires Größe würde aufnehmen können. Und es gab auch keine Flugroute, die ihn sicher in irgendeinen anderen Teil der Welt würde bringen können. Ein leichter Kurierdrache, dessen Statur auf Ausdauer angelegt war, könnte es zwar möglicherweise mit einem ordentlich ausgebildeten Steuermann an Bord bei gutem Wetter und mit einer gehörigen Portion Glück schaffen, wenn er auf verlassenen, steinigen Atollen eine Pause einlegte. Doch das Flieger-Korps riskierte es nicht, diese Tiere auf der regulären Route zur Kolonie zu schicken. Temeraire würde einen solchen Flug nur unter den allergrößten Gefahren bewältigen können.
    Wenn Granby darüber hinaus genügend Überzeugungsarbeit leistete, würden auch er und Iskierka zusammen mit Riley abreisen, um zu vermeiden, gleichermaßen festzusitzen. Dann wäre Temeraire völlig von seinen Artgenossen abgeschnitten, abgesehen von den drei Schlüpflingen, und was für eine Gesellschaft die abgeben würden, ließ sich im Voraus noch nicht sagen.
    »Na ja, darüber muss man sich nicht grämen«, sagte Temeraire und beäugte Iskierka mürrisch. Diese schlief tief und fest und stieß riesige Mengen Dampf aus ihren Stacheln an den Flanken aus, der sich in dicken Tropfen sammelte, die vom Körper abperlten, sodass sie das Deck unter Temeraire durchweichten. »Nicht, dass ich etwas gegen Gesellschaft einzuwenden hätte«, fügte er hinzu. »Es wäre schön, Maximus wiederzusehen und Lily, und ich würde zu gerne wissen, wie Perscitia mit ihrem Pavillon vorankommt. Aber ich bin mir sicher, sie werden mir schreiben, sobald wir an unserem endgültigen Ziel angekommen sind. Was Iskierka angeht: Die kann verschwinden, wann immer ihr der Sinn danach steht.«
    Laurence hatte das Gefühl, dass sich Temeraire der Schwere der
Strafe, die sie getroffen hatte, noch nicht richtig bewusst war. Doch die Aussicht auf diese elende Zeit, die während der bisherigen Reise zumeist Laurence’ Gedanken beherrscht hatte, war noch gar nichts im Vergleich zu dem Desaster der Situation, in der sie sich nun befanden: Sie waren gleichzeitig in der Rolle von Verurteilten und Königsmachern gefangen, ohne Aussicht auf ein Entkommen, es sei denn, sie würden jeden gesellschaftlichen Umgang meiden und sich in die Wildnis zurückziehen.
    »Bitte mach dir keine Sorgen, Laurence«, sagte Temeraire mit fester Stimme. »Ich bin mir sicher, wir werden einen spannenden Ort vorfinden.« Dann fügte er hinzu: »Und auf jeden Fall wird es etwas Besseres zu essen geben.«
     
    Der Empfang bei ihrer Ankunft gab jedoch Blighs Sicht der Dinge und Laurence’ Sorgen nur neue Nahrung. Man konnte nicht behaupten, dass sich die Allegiance an die Kolonie herangeschlichen hätte. Um elf Uhr morgens an einem strahlend klaren Tag hatte sie die Hafenmündung passiert, und es wehte nur ein laues Lüftchen, das sie vorantrieb. Nach acht Monaten auf dem Meer hätte man es niemandem verübeln können, wenn er ungeduldig geworden wäre, aber keiner konnte sich der beinahe erschreckenden Schönheit des riesigen Hafens entziehen. Eine Bucht reihte sich entlang dem Hauptkanal an die nächste Biegung, und die dicht bewaldeten Hänge erstreckten sich bis zum Wasser, nur durchbrochen von goldenen Sandstränden.
    Riley befahl daher nicht, die Boote herunterzulassen oder mehr Segel zu setzen; er ließ die Männer müßig an der Reling stehen und dem neuen Land entgegensehen, während die Allegiance gleichmäßig zwischen den kleineren Schiffen hindurchglitt wie ein großer Finnwal zwischen Schwärmen von Köderfischen. Beinahe drei Stunden lang segelten sie langsam dahin, ehe sie schließlich Anker warfen, doch bis dahin war noch niemand gekommen, um sie willkommen zu heißen.
    »Ich denke, ich werde Salutschüsse abfeuern lassen«, verkündete Riley zögernd; und schon dröhnten die Kanonen. Viele der Kolonisten auf den staubigen Straßen drehten sich zu ihnen um, doch keine Antwort kam, sodass Riley nach zwei weiteren Stunden ein Boot zu Wasser ließ und Lord Purbeck, seinen ersten Leutnant, an Land schickte.
    Kurze Zeit später kehrte dieser zurück und berichtete, er habe mit Major Johnston gesprochen, dem augenblicklichen

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