Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)
blutrünstig wie möglich!
Diese Strafe währte hundert Jahre, ohne Aussicht auf Begnadigung. Da die meisten Zauberschmiede deutlich jünger starben, warteten sie lieber auf das natürliche Ende ihrer Versklavung.
Lolo würde leiden müssen. Ein geringes Opfer für die Hoffnung, dass das Dämonenvolk endlich endgültig befreit wurde …
Verwirrt blinzelnd öffnete Jiru die Augen. Er lag in einem fremden Bett, soviel war klar. Als Yaris in sein Blickfeld trat, wusste er wenigstens, in welchem Raum er sich befand.
„Schön ruhig, Kleiner, alles in Ordnung“, hörte er Kaba mit dem typischen Kichern, für das es keinen offensichtlichen Grund gab. „Sursel hat dich schlafen geschickt, als Yaris dich vögeln wollte, es aber so gedreht, dass dein Herr und Meister nichts gemerkt hat. Komm also nicht auf die Idee, dich bei ihm zu entschuldigen.“
Jiru legte den Kopf zurück auf das Kissen und versuchte sich zu entspannen. Eigentlich hasste er den Gedanken, dass die Dämonen mit seinem Körper anstellten, was immer sie wollten, ohne dass er es kontrollieren oder sich erinnern konnte. Andererseits war er dankbar, dass er genau dieses ‚Erlebnis’ verpasst hatte und irgendetwas in ihm vertraute darauf, dass die Dämonen nichts tun würden, was ihm schadete.
„Worauf du einen lassen kannst“, dachte Sursel. „Du bist viel zu wertvoll, wir tun unser Bestes, damit dir kein Härchen gekrümmt wird.
Jiru seufzte, als Yaris sich neben ihn legte und ihn besitzergreifend an sich zog. Sein Körper schmerzte, er fühlte sich überall wund, zerkratzt, verschwitzt und völlig erschöpft. Als er sich an Freier verkauft hatte, war es unaussprechlich grauenvoll gewesen, ihnen zu dienen, aber selbst nach zwei Tagen und insgesamt acht Kunden war es ihm nicht so ergangen wie jetzt. Wie oft hatte dieser Kerl ihn bestiegen?
„Das willst du nicht wissen, Kleiner.“ Ausnahmsweise blieb Kaba ernst, was das Unbehagen in Jiru weiter schürte. „Sagen wir es so: Es war früher Nachmittag, als du bei ihm gelandet bist und jetzt ist es kurz vor Morgendämmerung. Zauberschmiede sind potenter als normale Männer, Yaris ist noch jung und gesund und er hatte sich dieses Vergnügen ziemlich lange entsagt. Zudem gehört er zu der Sorte, die in der Jugend beim Wachstum gewisser Körperglieder nachgeholfen haben und ist darum, wie soll ich es ausdrücken … Gut bestückt wäre untertrieben … Nun ja, groß eben. Soweit ich weiß, helfen beinahe alle Zauberschmiede ihrem Aussehen während der Reife nach. Warum auch nicht, wenn man es schließlich kann. Deshalb sehen die meisten ja auch aus wie die Halbgötter. Ähm, ich plappere, beachtete das nicht. Wo war ich? Ach ja, die übertriebene Potenz der Zauberschmiede im Allgemeinen und bei Yaris im Besonderen.
Leider empfiehlt es sich nicht, dass Sursel seinen Körper manipuliert und ihn einschlafen lässt, wir können nicht einschätzen, wie sensibel er für so etwas ist. Yaris darf nicht spüren, dass sein Dämon wach ist, darum mussten wir ihn machen lassen und ihm lediglich hin und wieder einflüstern, dass eine Heilung sinnig wäre, wenn du zu stark geblutet hast. Yaris bevorzugt es anscheinend, ähm, wild, und ohne Hilfsmittel.“
Bei allen Göttern der Himmelslande!
„Danke!“, rief Jiru innerlich. „Danke, dass ihr mir das erspart habt!“
„Schon gut. Schlaf ein bisschen, du bist zwar nicht verletzt, aber da die letzte Heilung schon länger her ist, durchaus beschädigt. Brauchst du Hilfe oder schaffst du es allein in die Traumnetze?“
Zum Glück wusste er, warum die Dämonen derart besorgt um ihn waren, sonst müsste er misstrauisch werden …
„Gibt es wirklich eine Schlundspinne, die die Menschen in ihre Traumnetze lockt?“, fragte Jiru neugierig – und um sich von der Hand abzulenken, die ihn streichelte. Yaris widerte ihn an!
„Keine Schlundspinne, nein. Ist nur ein Spruch, damit Menschen sich wohl fühlen.“ Jetzt kicherten beide Dämonen, während Yaris anfing, ihm zärtliche Koseworte ins Ohr zu flüstern. Jiru benötigte seine gesamte Selbstbeherrschung, um nicht zu schreien oder um sich zu schlagen, ein Schaudern hingegen konnte er nicht unterdrücken. Dieser Mann ekelte ihn an, seine Stimme, sein Geruch, einfach alles!
Obwohl … Moment mal …
„Müsste ich seine Nähe nicht lieben und ersehnen?“
„Eigentlich schon, das ist seltsam. Vielleicht eine Nebenwirkung davon, dass wir dein Bewusstsein unterdrückt haben. Genieß es, oder vielmehr, befürchte
Weitere Kostenlose Bücher