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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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brauchte nicht noch mehr Albträume.
    „Hast du … tut es noch weh?“, fragte Jiru nach einer Weile schockierten Schweigens. Ilajas spürte Entsetzen und Wut sowie Mitgefühl in seinem Gefährten, doch keine Abscheu und Verachtung ihm gegenüber. Noch nicht. Alle anderen hatten ihn über kurz oder lang mit Verachtung gestraft, sobald sie mit dem Mitleid durch waren. Yaris, Uray, die wenigen Freunde, die er zuvor gehabt hatte.
    „Es tut nicht weh, dafür hat ein Zauberschmied gesorgt“, dachte er. Noch mehr verhasste Erinnerungen!
    Es war nicht Yaris, der war zumindest vorgeblich mit Trauer beschäftigt, sondern ein Bekannter meines Vaters. Er hat mich zusammengeflickt, die minderen Verletzungen narbenfrei verschwinden lassen und mir einen Zauber direkt auf die Hoden geschmiedet.“
    Ilajas erinnerte sich um Jiru Willen an diesen demütigenden, sehr qualvollen Moment, als Narros ihn gepackt und eine Goldkette um seine Weichteile geschlungen hatte, die anschließend mit seiner Haut verschmolzen war. Dieses Artefakt hatte ihm die Funktionalität seines Geschlechts erhalten und für Schmerzfreiheit gesorgt, aber es konnte nicht zurückbringen, was abgetrennt wurde.
    „Zauberschmiede können das natürliche Wachstum beschleunigen und bis zum Maximum ausreizen. Verstümmelte Gliedmaßen ersetzen oder ein neues Längenwachstum anregen geht nicht. Dasselbe gilt für Wunden. Ist lediglich die Haut zerrissen, heilt die Magie es narbenfrei, gleichgültig wie tief die Wunde ist. Geht Gewebe verloren, bleiben Narben zurück. Du hast mich noch nicht gesehen, Jiru. Ich bin kein Mann mehr.“
    Jiru lauschte ihm interessiert, er wusste wenig über die Grenzen der Magie. Ilajas sprach normalerweise nie über dieses Thema, selbst Hiks wusste, dass man ihn damit besser in Ruhe ließ. Bei Jiru machte es ihm weniger aus. Vielleicht, weil sie auf einer Ebene vertraut werden konnten, wie es mit keinem anderen Menschen möglich war. Vielleicht, weil er sicher wusste, dass er ihn niemals verspotten würde; es entsprach nicht seiner Natur und der Kleine hatte selbst zu viel durchgemacht. Vielleicht auch, weil er in ihn verl…
    Rasch unterdrückte Ilajas diesen Gedanken, der wirklich nicht für Jiru bestimmt war. Sein Gefährte schwieg, bis er sich plötzlich mit einem Ruck von ihm löste und aus dem Bett erhob. War es ihm also doch unangenehm, von einem solch entstellten Mann gehalten zu werden? Mit brennenden Wangen blieb Ilajas liegen, enttäuscht und wütend auf sich selbst, bis plötzlich eine Kerze aufflammte und ein wenig Helligkeit verströmte.
    „Lass es mich sehen“, bat Jiru und setzte sich wieder zu ihm.
    Ilajas versuchte den Gesichtausdruck des jungen Mannes zu lesen, dafür war es allerdings zu dunkel, selbst mit seinen als Zauberschmied geschärften Sinnen. Da er zuvor weder Sensationslust noch übertriebenes Mitleid gespürt hatte, kam er schließlich der Aufforderung nach und zog sein Nachtgewand hoch. Nahibs Gnade, er schämte sich! Nachdem Narros ihn geheilt hatte, war es niemanden mehr erlaubt gewesen, ihn nackt zu betrachten.
    Jiru beugte sich näher heran und begutachtete das vernarbte Gewebe der Schenkel, Leisten und des Unterbauches, bevor er federleicht mit den Fingerkuppen über Ilajas’ Hoden strich. Die Berührung ging Ilajas durch und durch, er erschauderte leicht. Viel zu lange war es her, dass er auf sanfte Weise berührt worden war.
    „Ich kann sie erkennen“, murmelte Jiru überrascht. „Die Kette, meine ich. Ganz schwach, aber ich sehe und spüre sie.“ Seine Hand irrte zu seiner Stirn, wo er über die dort verschmolzenen Artefakte tastete. „Die spüre ich ebenfalls. Anscheinend machen mich zwei Dämonen nicht zum Zauberschmied, stattdessen helfen sie mir, deren Werk zu erkennen.“ Er schüttelte den Kopf und wandte sich erneut Ilajas zu. Sehr behutsam fuhr er mit dem Zeigefinger über den traurigen, weniger als daumenlangen Rest von dem, was einst ein prächtiger Schaft gewesen war. Natürlich musste dieser Verräter sich bei dieser Behandlung recken und zeigen, dass er auch voll erigiert kaum etwas hermachte. Dank der Kette war Ilajas extrem leicht erregbar und empfand selbst geringe Stimulation als lustvoll. Es sollte den Verlust der Eichel ausgleichen. Gut gemeint von Narros, aber er hatte es bislang stets als Hohn empfunden – war er doch davon ausgegangen, dass ihn bis zu seinem Tod kein Mensch mehr intim berühren würde.
    Beschämt wandte Ilajas das Gesicht ab und versuchte mit

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