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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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verrückt werde .“
    Sando verzog das Gesicht. „Ich hab Mist gebaut “ , sagte er. „Ganz, ganz großen Mist .“
    Schweigend hörten Tomrin und Hanissa zu, während ihr Freund beschrieb, was in der vergangenen Nacht passiert war. Sando sparte nichts aus und verheimlichte auch nicht, wie viel Schuld er sich selbst gab.
    „Er ist nicht mehr aufgetaucht “ , schloss er seinen Bericht, hob den Kopf und sah die anderen Hilfe suchend an. „Wir … Ich hätte es besser wissen müssen. Die Verbotenen Hügel sind kein Ort für eine Mutprobe .“
    Tomrin runzelte die Stirn. Das klang gar nicht gut. „Mein Vater hat mir von dem Gebiet erzählt “ , sagte er. „Soweit ich weiß, weigern sich die Zwergenklans, die Stadtgarde dort nach dem Rechten sehen zu lassen. Und das, obwohl sie sich selbst nicht hineintrauen .“
    Sando nickte. „Zwerge sind so, jedenfalls die meisten. Zu stolz, um Hilfe von außen anzunehmen. Sie wollen Fremde nicht in Angelegenheiten verwickeln, die ihrer Meinung nach nur Zwerge angehen. Lieber lassen sie ein Problem ungelöst. Wenn sie wüssten, dass ich hier mit euch darüber spreche, wären sie ganz schön wütend auf mich – vorsichtig ausgedrückt .“
    Das erklärt, warum die Stadtgarde kein Notruf erreicht hat , begriff Tomrin. Und es wird auch keiner kommen. Das erschreckte ihn sehr. Einerseits respektierte er die Sitten und Gebräuche der Zwerge, andererseits musste man doch etwas tun, wenn jemand womöglich in Not war!
    „Dein Onkel Gump ist aber anders “ , schaltete sich Hanissa ein. „Er würde den armen Bortha doch nicht einfach dort allein lassen, oder ?“ Sie wirkte erschüttert und hatte die Hände auf den Oberschenkeln zu Fäusten geballt, als wolle sie sich krampfhaft am Stoff ihres Rocks festhalten.
    „Mein Onkel ist bestimmt ein ungewöhnlicher Zwerg “ , gab Sando zurück, „aber in die Verbotenen Hügel kriegen den auch keine zehn Pferde .“
    „Und jetzt ?“ , fragte Tomrin. „Die Zeit drängt, was habt ihr vor ?“
    „Wir? Gar nichts .“ Sando seufzte. „Die anderen Grubenjungs tauchen da so schnell nicht wieder auf, das ist klar .“
    „Aber was soll dann aus Bortha werden ?“ , fuhr Hanissa auf. „Es muss doch einen Grund dafür geben, dass er nicht zurückgekehrt ist. Vielleicht hat er sich verletzt und kann nicht mehr aus eigener Kraft weiter .“
    „Vielleicht haben ihn die Geister aus der Tiefe geholt “ , erwiderte Sando. „Das ist es nämlich, was meine feigen Freunde glauben – und damit ist die Sache für sie erledigt. Wenn ich ehrlich sein soll, verstehe ich ihre Angst sogar. Heute Nacht, als ich allein auf der Schwelle stand und in das dunkle Straßengewirr hinunterschaute, bekam ich auch ziemlich weiche Knie … “
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst ?“ , fragte Tomrin. „Du willst Bortha doch nicht im Stich lassen, oder ?“
    „Natürlich nicht !“ Sando schüttelte verzweifelt den Kopf. „Deswegen hab ich doch kein Auge zugemacht. Aber sosehr ich auch grübele, ich finde nur eine einzige Lösung. Und die gefällt mir ganz und gar nicht .“
    „Du willst reingehen “ , sagte Tomrin. „In die Verbotenen Hügel .“
    Sando nickte und fuhr sich nervös durch die zerzausten schwarzen Haare. „Zur Not geh ich auch allein .“
    „Typisch Jungs .“ Hanissa schüttelte den Kopf. „Erst denkt ihr ewig lange nach, und dann entscheidet ihr euch doch für den einfachsten Weg. Auch wenn es der falsche ist .“
    Tomrin sah sie verwundert an. „Was meinst du ?“
    „Wenn die Gegend hinter der Schwelle nur halb so gefährlich ist, wie behauptet wird, wäre es sehr dumm von Sando, allein hineinzugehen “ , erklärte sie. „Dieser Bortha Wasserheber kann schließlich überall sein. Nein, Jungs, bevor wir irgendetwas Unüberlegtes tun, müssen wir mehr über diese Gegend in Erfahrung bringen. Und ich glaube, ich weiß, wer uns dabei helfen kann – zehn Pferde hin oder her .“
    „Uns ?“ Tomrin runzelte die Stirn. „Du meinst … “
    „Tomrin von Wiesenstein – tu nicht so unschuldig. Ich weiß doch, was du denkst. Du bleibst nicht ruhig sitzen, wenn jemand Hilfe benötigt. Gib’s doch zu: Insgeheim grübelst du längst darüber nach, was es mit dem Rätsel um die Verbotenen Hügel auf sich hat .“
    Tomrin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Und wer soll uns deiner Meinung nach helfen ?“
    „Gump “ , sagte Hanissa. „Oder kennst du einen anderen Zwerg so gut, dass er uns mehr über dieses Gebiet erzählen würde

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