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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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weinenden Hanissa keinen Wunsch abschlagen. Dass deren Geschichte vorn und hinten keinen Sinn ergab – schließlich studierte Hanissa nicht an der Magischen Universität – , fiel ihm dabei überhaupt nicht auf.
    Während der nächsten Minuten berichtete Gump, was die Freunde ohnehin schon über die Verbotenen Hügel wussten. Es war offensichtlich, dass ihm das Ganze unangenehm war, aber er schlug sich tapfer.
    „Ich fürchte allerdings, mehr kann ich dir nicht sagen “ , schloss er endlich. „Die Hügel waren stets vor allem Bergbaugebiet, und für Bergbau habe ich mich eigentlich noch nie sonderlich interessiert. Wie sagt ihr Menschen so gern? Das ist einfach nicht mein Paar Handschuhe .“
    Sando verzog das Gesicht. Auch Hanissa wirkte enttäuscht. Sie hatte sich wohl mehr erhofft. Trotzdem bedankte sie sich artig und behauptete, Gump habe ihr sehr geholfen.
    „Allerdings könnt ihr einen Freund von mir fragen “ , sagte Sandos Onkel und ging zurück zur Theke, um neue Brause zu holen. „Rurzak Erzfinder. Er arbeitet zwar heute als Steinmetz, aber früher fuhr er regelmäßig unter Tage. Und zwar in den Verbotenen Hügeln. Wenn einer mehr über die Gegend weiß, dann sicher er .“
    Sando und Tomrin hoben die Köpfe. „Und wo finden wir diesen Steinmetz ?“
    „Ihr habt ihn gerade verpasst, ehrlich gesagt “ , antwortete Gump. „Inzwischen wird er aber wieder in seiner Werkstatt sein. Sobald ihr ausgetrunken habt, besucht ihr ihn einfach .“
    Rurzaks feine Steine befand sich im Handwerkerviertel der Stadt und sah aus, als stünde es dort schon seit der Gründung Bondingors. Die Werkstatt war von einer großen Wiese umgeben, auf der Grabsteine, Zierbrunnen und Statuen unterschiedlichster Größe standen. Marmor, Sandstein, Basalt und Schiefer, kostbare Onyxe und gewöhnliches Kalkgestein warteten auf Kunden.
    Dazwischen eilten Rurzaks Mitarbeiter umher, meißelten hier und polierten da. Es herrschte geschäftiges Treiben, als Sando, Tomrin, Hanissa und Fleck eintrafen.
    „Verzeihung, wo finden wir Rurzak Erzfinder ?“ , fragte Sando einen der Zwerge.
    Dieser deutete auf die Eingangstür zur Werkstatt. „Ist drinnen “ , sagte er.
    Die drei Freunde ließen Fleck zur Sicherheit draußen und traten ein. Im Inneren der Werkstatt war die Luft trocken und schmeckte nach Staub. Sonnenlicht fiel durch fast blinde Fenster. Überall wurde geklopft und gehämmert. Mit Meißeln bewaffnete Zwerge rackerten sich an Steinblöcken ab, die doppelt so groß waren wie sie selbst. Zwei von ihnen, die Zwillinge sein mochten, huschten um eine riesige, auf einem Holzgerüst ruhende Marmorkugel und wischten sie mit feinen Putzlappen blank.
    „Willkommen, meine Freunde !“ , rief ein anderer Zwerg mit rauer Herzlichkeit.
    Eilig kam er näher, wobei er sich die Hände an seiner braunen Lederschürze abwischte. Darunter trug er ein Wams, das seine muskulösen Oberarme freiließ, und eine Hose aus grober Schurwolle. Auf den rechten Oberarm waren Hammer und Meißel tätowiert. An seinen Füßen befanden sich schwere Stiefel mit Stahlkappen. Seine Haare waren voller Steinstaub – auch die in der Nase. Der Lärm und das Durcheinander in der Werkstatt schienen ihm nichts auszumachen.
    „Mein Name ist Rurzak Erzfinder “ , fuhr er fort, als er die drei erreicht hatte. „Ich bin der Besitzer dieser feinen Werkstatt. Was kann ich für euch tun ?“
    Sando erklärte ihm, dass Gump sie geschickt habe und dass sie mehr über die Verbotenen Hügel zu erfahren hofften.
    Das Gesicht des Zwergs verdüsterte sich. Seine Begeisterung über den Besuch nahm deutlich ab, nun, da er wusste, dass es sich nicht um Kundschaft handelte. Tatsächlich hatte Sando den Eindruck, als wolle der Zwerg sie am liebsten ganz schnell wieder loswerden.
    „Mhm “ , sagte Rurzak, als Sando fertig war. „Ihr kommt also von Gump … “ Sein Blick ging ins Leere. Irrte Sando sich, oder lag plötzlich Angst in seinen Augen?
    Ein dumpfer Schlag, ein mahlendes Geräusch und dann ein furchtbares Poltern rissen den Jungen aus seinen Gedanken. Als er sich umdrehte, weiteten sich seine Augen. Die schwere Marmorkugel war von ihrem Ständer gefallen und einmal quer durch die Werkstatt in eine Gruppe aus neun Steinstatuen gerollt, die nun kreuz und quer am Boden lagen. Die beiden Zwergenzwillinge saßen derweil neben dem Holzgerüst auf ihren Hintern im Staub und sahen sich entsetzt an.
    „Ups “ , sagte der eine.
    „Hoppla “ , sagte der andere.
    Dieser

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