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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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warf einen Blick nach steuerbord: Dort schwamm Granbys Boot, eigentlich mehr ein alter Kahn, den sie sich von einem Fischer ein Stück die Küste hinauf ausgeborgt und mit einem Haufen Kettennetzen beladen hatten; hinter ihm war Hartcourts Boot zu sehen. Laurence hatte einen unbeholfenen Versuch gestartet, sie am Mitkommen zu hindern; aber es hatten sich alle bis auf den letzten Mann in diese Boote gezwängt, selbst die, die noch kaum als Männer zu bezeichnen waren wie der junge Sipho, der angestrengt eine Signalrakete umklammerte, und so hatte Catherine Laurence’ Vorstoß verächtlich abgewinkt. Als er sich daraufhin mit gleichem Vorsatz Roland zugewandt hatte, hatte ein kämpferisches Funkeln in ihren Augen jeden Versuch, sie zurückzuhalten, im Keim erstickt. Er hatte sich damit zufriedengegeben, ihr die Verantwortung für die zweite Reihe der Boote mit den Rüstungsteilen zu übertragen, die sie auszugeben hatte, sodass sie immerhin bis zum Ende der Kampfhandlungen nicht an Bord dabei sein würde.
    Ihre Miniaturflotte kroch so leise wie ein paar Mäuse durch den Hafen auf die riesigen, aufragenden Silhouetten der Transporter zu: der Polonaise und der Maréchal . Ihre einzigen Lichtquellen waren der Mondschein von oben und die Lagerfeuer in der Stadt hinter ihnen, wo sich die Tswana wie gewohnt zu ihrem nächtlichen Beisammensein eingefunden hatten. Ihr Lärm wehte lauter übers Wasser als die Geräusche der anrückenden Boote, und der flackernde Lichtschein, so hoffte Laurence, würde den Ausgucken auf den Transportern die Sicht verschwimmen lassen.
    Als sie noch dichter herangekommen waren, sah Leutnant Creed zu Laurence und nickte, dann drehte er in Richtung der Maréchal ab, hinter sich ein Schwanz von einem halben Dutzend anderer Boote. Sie waren an der Längsseite der Polonaise angelangt, und Laurence holte sein Fernrohr hervor und machte sich ein Bild von der Lage. Der wachhabende Offizier auf dem Transporter stand achtern in der Nähe des Steuerrads, die Matrosen auf Deck schliefen inmitten der Kanonen auf dem Achterdeck, und der Ausguck im Krähennest hielt sich gähnend die Hand vor den Mund: ein friedliches Schiff im Hafen.
    Laurence nickte dem Matrosen Ewyll zu, der am Bug bereitstand: ein entschlossener, unerschütterlicher junger Mann, der sein Seil mit einem Enterhaken hinaufwarf. Es schlug leise klappernd gegen die Reling, hakte sich dort aber fest, und sie alle warteten reglos ab; kein Atemwölkchen war zu sehen.
    Es gab keinen Alarm. Ewyll kletterte geschmeidig an dem mit Knoten versehenen Seil empor, fünf weitere davon um die Hüfte gebunden. Nachdem er diese befestigt hatte, warf er deren Enden rasch zu den anderen Booten hinunter. Als Laurence auf dem Deck ankam, befanden sich bereits zwei Dutzend weiterer Männer auf dem leeren Drachendeck, wo sie hinter Tonnen und Fässern kauerten. Die sieben Franzosen, die auf dem Deck geschlafen hatten, waren bereits wie Rollbraten verschnürt und geknebelt. Ewyll und Wren kletterten in die Takelage des Fockmastes, um sich um die bereitgelegten Fußangeln zu kümmern, gefolgt von Kapitän Little und Kapitän Chenery, die sich dank ihrer langen Erfahrung an Bord ihrer Drachen mitten in der Luft leichtfüßig in der Takelage bewegen konnten.
    Laurence beugte sich über die Reling: Granby winkte von seinem Boot aus zu ihm herauf. Bereits die Hälfte der Männer hatte den Transporter geentert, und so ruderte Granby nun zur anderen Seite der Polonaise , die zur Maréchal zeigte, und machte sich an die kritische Arbeit. Sie warfen den Männern auf dem Deck Leinen zu, die diese über die Reling hängten und wieder hinunterließen, damit sie daran die Kettennetze heraufziehen konnten, die gewöhnlich zur Ausrüstung der Drachen gehörten und die nun über die Geschützluken für die Kanonen gehängt wurden. Laurence drehte sich wieder zurück und führte die versammelten Männer leise über das Drachendeck, bis sie in der Nähe der Treppe zum Hauptdeck haltmachten: Dahinter lag ein Mann, der bei geöffnetem Mund laut schnarchte.
    Mayhew blickte auf ihn hinunter, Laurence nickte, und Mayhew und ein anderer Matrose, Todd, huschten barfuß hinab zum Hauptdeck und hinter die Treppe, Mayhew legte dem schnarchenden Mann eine Hand über den Mund und schloss die andere um seine Kehle. Laurence, der durch die Stufen hindurch zusah, konnte in die weit aufgerissenen, weißumrandeten Augen des Franzosen blicken, der gegen Mayhews breite Hand ankämpfte. Todd knebelte

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