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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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– augenscheinlich jüngere Tiere.
    Â»Ja, wir haben uns ordentlich vermehrt«, sagte Curicuillor mit entschuldbarem Stolz, als sie ihren schwachen Blick über ihre weitverzweigte Sippschaft wandern ließ. »Ich habe jedem meiner Nachkommen zwei Familien überlassen, als sie klug genug geworden waren, die Verantwortung für einen eigenen Ayllu zu übernehmen. Und wenn sie sich dabei besonders verständig zeigten, dann erlaubte ich ihnen auch noch mehr Menschen.«
    Sie seufzte und versuchte, sich bequemer hinzusetzen, wobei ihre Schuppen leise über den Stein schabten. »Und so werde ich es auch weiterhin handhaben. Ich bin keins dieser gierigen, klammernden Biester. Ich werde nicht mehr so viele Menschen brauchen, um die ich mich kümmern muss, wenn ich in die andere Welt aufgebrochen bin.«
    So sprach sie zwar, aber Laurence wurde doch misstrauisch, als er ein gewisses Zögern in ihrer Stimme wahrnahm und sah, wie sie ihr Vorderbein in einer Geste eifersüchtigen Beschützerdrangs um Taruca schlang. Dieser erhob jedoch keine Einwände, sondern saß mit seligem Ausdruck da und hielt einen seiner Enkel auf dem Schoß, ein kleines Kind, das noch nicht sprechen konnte und nachdenklich an einer Rassel aus Gold nuckelte, für die man bei vorsichtiger Schätzung in England leicht tausend Pfund hätte bekommen können, trotz der Zahnabdrücke darin.
    Â»Ich bin Ihnen unendlich dankbar, Kapitän«, sagte Taruca, als Laurence und Hammond die Gelegenheit hatten, mit ihm zu sprechen, wenn auch über Curicuillors Vorderbein hinweg. »Ich habe es nicht glauben können, bis ich die Stimme meiner Kinder hörte. Aber Sie haben mich nach Hause gebracht. Dies ist meine Tochter, Choque-Ocllo.« Er streckte seine Hand tastend nach einer älteren Frau aus, die neben ihm saß. »Ich habe ihr von Ihrem Wunsch erzählt, den Sapa Inka zu sehen.«
    Choque-Ocllo nickte ihnen gemessen zu und sagte: »Ich wüsste nicht, warum sich das nicht arrangieren lassen sollte. Schließlich ist seit Atahualpa viel Zeit vergangen, und diese Männer waren ganz offenkundig Gesetzlose. Aber Ihr König hat einen großen Ayllu gesandt, um in seinem Namen zu sprechen, und Sie haben bewiesen, dass Sie einen anderen Charakter haben. Es wäre nur richtig, wenn der Sapa Inka Sie empfängt. Auch wenn es schade ist, dass Sie keine Frauen mitgebracht haben. Dieses Mädchen dort kann doch noch kein Kind geboren haben.«
    Hammond warf Laurence einen verwirrten Blick zu, nickte jedoch und sagte: »Madam, die Strapazen einer so weiten Expedition und einer Seereise dürfen nicht ohne guten Grund einer Frau zugemutet werden. Ich hoffe, die Abwesenheit von Damen erscheint Ihnen nicht als Beleidigung, und ich versichere Ihnen, dass dies keinesfalls bedeutet, wir würden unseren Gastgebern kein Vertrauen entgegenbringen.«
    Â»Beleidigung?«, fragte sie. »Nein, keineswegs; aber es macht einen Unterschied, wenn Sie den Sapa Inka treffen wollen. Doch ich gebe Ihnen eine Botschaft mit – mein Sohn Ronpa hier webt sie bereits, wie Sie sehen können. Und mein Vater wird seinen persönlichen Bericht hinzufügen. Wenn man Sie nicht direkt zum Sapa Inka vorlässt, dann wird zumindest der Gouverneur von Collasuyo – so heißt diese Provinz – Sie empfangen, und er ist ein hoher Berater des Sapa Inka.«
    Die Botschaft bestand aus einer in bestimmter Art und Weise geknoteten Kordel, die Taruca Khipu nannte, von der aus lange Fäden in bestimmten Farben abgingen. Der junge Mann war sehr geschickt darin, die Kordel aus einem Haufen Wolle herzustellen, und er knüpfte die Knoten in unregelmäßigen Abständen. Als er fertig war, reichte er Taruca das Khipu. Ungeachtet seiner Blindheit fuhr der alte Mann mit seinen Fingern darüber, erkundigte sich ein oder zwei Mal nach der Farbe bestimmter Stränge, und band dann rasch eine eigene Folge von Knoten.
    Â»Ja, hier kann man die Worte ertasten«, sagte Taruca und legte Laurence’ Hand auf die Knoten. »Heutzutage machen manche jungen Leute lieber Zeichen auf Papier, so wie Sie Europäer es tun: Ich kann mir vorstellen, dass das schneller geht, aber die traditionelle Art ist am besten, wenn die Informationen wichtig sind. Was, wenn das Papier nass wird oder zerreißt oder von Insekten zerfressen wird? Auf so etwas sollte man sich nicht verlassen.«
    Â»Ich wünschte, es gäbe

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