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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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Zuhauses.«
    Â»Wie steht es denn mit Ihnen, Kapitän Laurence?«, erkundigte sich Mrs Pemberton. »Sehnt sich Ihr Herz denn auch nach einem ruhigen Rückzugsort nach Beendigung Ihres Dienstes und nach einem Haus auf dem Lande?« In ihrer Stimme schwang ein spöttischer Unterton mit.
    Â»Nur, wenn dort auch genügend Platz für einen Drachen ist«, erwiderte Laurence, entschuldigte sich, trat auf den Balkon hinaus und atmete die frische Luft ein. Dort draußen in der Dunkelheit, während die Lichter des Hauses um ihn herum leuchteten und sein Blick auf den Garten voller Palmen und auf undeutlich zu erkennende Flughunde fiel, dachte er, dass er sich in genau der Art von Herrenhaus befand, das er sich vor sechs Jahren in einem früheren Leben möglicherweise ausgemalt hätte. Seitdem hatte er kaum je einen Gedanken an die Zukunft verschwendet, denn die unerwarteten Entwicklungen in der Gegenwart hatten seine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Er war erstaunt festzustellen, dass er inzwischen seinem abgeschiedenen Tal den Vorzug geben würde, trotz aller Mühsal und Unannehmlichkeiten, die es bereithielt.
    Doch sie hatten das Tal verlassen, und das Vieh war verkauft oder an Bord der Allegiance gebracht worden, um als Nahrung für die Drachen zu dienen. Der dachlose Pavillon mit seinen Säulen thronte unter dem Sternenhimmel wie ein Wächter über das sprießende Getreide. Es hatte sich niemand finden lassen, der sich um ein so entlegenes Domizil kümmern wollte, und falls Laurence und Temeraire je wieder zurückkehren sollten, würde sich wilder Wein um die Säulen winden, und Unkraut und junge Bäume hätten das Feld, das sie so mühsam angelegt hatten, zurückerobert.
    Falls sie denn je zurückkehren sollten. Laurence drehte sich wieder um und ging ins Haus zurück.
    Das Haus des Gouverneurs befand sich gegenüber dem Felsvorsprung, auf dem der Stützpunkt eingerichtet worden war, und so mussten die Flieger und die Soldaten einen ordentlichen Marsch um die Bucht herum zu ihren Unterkünften zurücklegen. Die Bewegung an der kalten Nachtluft trug dazu bei, ihre Gemüter abzukühlen und sie wieder nüchtern werden zu lassen. Auf einige der jüngeren Offiziere übten die Lichter der Tavernen entlang des Weges allerdings eine weitaus größere Anziehungskraft aus als die Ruhe in ihren Kasernen, und sie machten sich zu zweit oder zu dritt aus dem Staub. Schließlich war Laurence beinahe nur noch in Begleitung von Granby unterwegs. Rankin lief zusammen mit Leutnant Bincoln und Leutnant Drewmore voraus. In schweigender Übereinkunft hatten Laurence und Granby ihre Schritte verlangsamt, sich zurückfallen lassen und waren schließlich auf eine stärker gewundene Strecke abgebogen, um ihren Spaziergang noch ein wenig auszudehnen.
    Â»Niemand kann sagen, das wäre kein würdiger Abschied für uns gewesen«, bemerkte Granby, »auch wenn MacArthur seine Freude ein bisschen mehr hätte im Zaum halten können. Ich bin mir sicher, er hätte mir auch ebenso frohlockend die Hand geschüttelt, wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich auf dem Weg in die Hölle wäre; was nicht heißen soll, dass wir nicht vielleicht eben dorthin unterwegs sind.«
    Â»Ich meine, wir sollten Hammond vertrauen, dass es so schlimm nicht werden wird«, antwortete Laurence.
    Â»Also ich denke eher an die Tswana«, sagte Granby. »Ich kann mir nicht vorstellen, was wir Hammonds Meinung nach sagen können, damit sie sich plötzlich freundlich und zugewandt zeigen. Außerdem haben sie einige verdammt gefährliche Biester: Feuerspucker und vier schwergewichtige Züchtungen, von denen wir wissen – und wir wissen insgesamt herzlich wenig. Genauso gut könnten wir uns Richtung Norden wenden und zusehen, ob wir uns aus den Kolonien dort einige Tiere für die Schlacht ausleihen können. Schließlich haben sie da so viele Drachen, dass sie sie inzwischen als Lasttiere einsetzen.«
    Laurence wusste, dass aus Granbys Worten ein vages Unbehagen sprach, das von jedem Flieger geteilt wurde, der erfahren hatte, dass die Amerikaner damit begonnen hatten, in großem Stil Drachen zu züchten, und es bald schon, was die Zahl der Drachen betraf, mit den Engländern würden aufnehmen können. Leider verfügten sie nur über einen Bruchteil an Männern, die sie auch fliegen konnten, was zutiefst unbefriedigend

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