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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nachlassenden Schnee zu erkennen waren. Darin standen die Zeppeline, Simulatoren und Flugzeuge ihrer Drachenjäger-Einheit. In einem brannte Licht. Litzow und seine Ingenieure waren unermüdlich bei der Arbeit und tüftelten an Verbesserungen der Jagdmaschinen.
    »Gibt es dazu noch Fragen?« Sie richtete die Augen auf die schwarzhaarige Rekrutin vor sich. Angélique, so hieß sie, war mit dreiundzwanzig Jahren die Älteste von ihnen. Die zielstrebige Französin drängte darauf, die schwarzrote Uniform der Skyguards zu tragen, die dem Schnitt der Royal Scots Greys angelehnt war. Dazu wird sie noch viel üben müssen. Silena nahm die schwere Silbermünze aus der Tasche und ließ sie mit geschickten Bewegungen über die Fingerknöchel der rechten Hand wandern. Diese Münze war ein Geschenk ihres ermordeten Bruders Demetrius, das sie hütete, als säße seine Seele darin.
    »Verzeihung, mir will nicht in den Kopf, dass uns andere Flieger während eines Einsatzes abschießen wollen«, vernahm sie die Stimme der blonden Ivana. Die junge Frau bekam zustimmendes Gemurmel.
    »Glauben Sie mir: Sie wollen nicht nur, sie tun es auch. Vier unserer Verluste gehen auf Abschüsse zurück, nicht auf Dracheneinwirkung.« Silena blickte sie an. »Ivana, die Skyguards sind eine Drachenjäger-Einheit, die nicht den Segen des Officium Draconis besitzt – und was habe ich Ihnen dazu beigebracht?«
    »Dass wir nach deren Verständnis gegen das Gesetz verstoßen«, kam es von ihr.
    Silena deutete mit der Münze auf einen jungen Mann mit abstehenden Ohren, der die braunen Haare mit Brillantine unvorteilhaft nach hinten gelegt hatte. »Rupert?«
    Er sprang auf, salutierte und legte die Hände an die Hosennaht. »Gemäß Paragraf eins a, Absatz vier des Europäischen Gesetzes zur Allgemeinen Abwehr von Drachentieren hat das Officium Draconis das alleinige Anrecht auf das gezielte Verfolgen und Töten von Drachen jeglicher Art«, ratterte er herab. »Es darf seinen Anspruch mit Gewalt gegen jeden durchsetzen, der sie vor Ort behindert. Somit ist es wahrscheinlich«, er sah zu Ivana, »dass man bei einem Einsatz an das Officium gerät.« Rupert setzte sich langsam und lächelte stolz.
    Er wird ein hervorragender Geräteverwalter werden.
    Silena hob den Zeigefinger. »Danke, Rupert. Sie haben glänzend referiert. Auch wenn wir am Himmel die Einzigen sind, die Flugdrachen in ihrem natürlichen Element bekämpfen, heißt es nicht, dass das Officium uns keine Söldner auf den Hals hetzen kann, um die Eigeninteressen zu wahren. Achten Sie auf hetzen kann, um die Eigeninteressen zu wahren. Achten Sie auf
    Ivana nickte und sah dabei sehr nachdenklich aus.
    Für Silena gehörte es dazu, dass die Rekruten jeden Aspekt und jede Gefahr ihrer Berufung kannten. Verharmlosung brachte nur den Tod. »Dann würde ich sagen, dass es für heute ausreichen soll«, schloss sie den theoretischen Unterricht. Sie zeigte hinter sich auf die Tafel, an der sie Zeichnungen zum Zielen mit den Sprenglanzen im Flug angefertigt hatte. »Haben das alle in die Hefte übertragen?« Sie erhielt Kopfnicken zur Antwort. »Fein. Bis zum Abendessen sind es noch gute zwei Stunden. Aufgrund des schlechten Wetters müssen wir das Schießen aus der Simulatorkanzel auf morgen verschieben. Ich schlage vor, dass die Gruppe in die Turnhalle marschiert und der Leibesertüchtigung nachgeht. Rupert lässt sich ein paar Übungen einfallen.« Sie verstaute die Münze, grüßte und ging zur Tür. Die Rekruten sprangen auf, salutierten.
    Silena verließ den Saal, eilte den Gang hinab und die Treppe hinunter in den Bunker, wo die Mannschaftsquartiere und ihre Privaträume getrennt voneinander lagen.
    Sie betrat ihr Reich, das in einer Mischung aus russischer Opulenz, einer gehörigen Portion Art déco und ein wenig Bauhausstil eingerichtet war. Erstaunlicherweise ergänzten sich die einzelnen Elemente recht gut und verbanden sich zu etwas Neuem. Grigorij nannte es adin-dwa-tri, was Russisch war und so viel wie eins-zwei-drei bedeutete. Silena mochte ihre Wohnung gerade wegen des Ungewöhnlichen.
    Im Wohnzimmer stand bereits eine Teekanne auf dem Stövchen, dazu gab es selbst gebackene Scones, Clotted Cream und Bitterorangenmarmelade.
    Darauf habe ich mich schon seit einer Stunde gefreut. Sie zog die Stiefel aus, setzte sich in den Sessel und legte die Füße auf den Schemel, während sie sich Tee eingoss.
    In der Scheibe des Bilderrahmens ihr gegenüber spiegelte sich ihr Gesicht. Silena fand es

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