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DrachenKind (German Edition)

DrachenKind (German Edition)

Titel: DrachenKind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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lang wie seine Hände, und ihre Kanten schienen sehr scharf zu sein. Plötzlich stand der Drache auf und spannte die Flügel aus. Er streckte sich. Erics Herz sprang ihm fast aus der Brust, er hatte die plötzliche Bewegung nicht erwartet. Offensichtlich fand der Drache es lustig, von allen Seiten bewundert und bestaunt zu werden. Sein langer Hals war so beweglich, dass er Eric mühelos hätte erwischen können, selbst wenn der sich auf die Schwanzspitze gestellt hätte. Eric stand nun wie in kleines Lebkuchenmännchen neben den riesigen Hinterbeinen des Drachen. Er hatte noch nie etwas derartig kraftvolles gesehen. Im Zoo hatte er einmal neben einem ausgewachsenen Elefantenbullen gestanden, und dessen Beine und Füße hatten ihm schon Angst gemacht. Er erkannte langsam, dass er in Wirklichkeit so klein und unbedeutend war, wie alle anderen Menschen auch. Und er war ein wenig Stolz, nie nach etwas Besonderem an sich gesucht zu haben.
    Die riesigen, hautbespannten Flügel warfen einen noch blaueren Schatten durch die leicht transparenten Schuppen, die sie bedeckten. Sie erinnerten Eric an die einer Fledermaus, nur so viel größer, dass der Vergleich lächerlich erschien. Er tauchte unter dem schwingenden Schwanz durch und flitzte auf die andere Seite des Tieres. Es war wie ein Wunder. Der Drache stand da, ließ sich bewundern, bohrte aber seinen Blick so in Eric hinein dass der ihn nicht einmal hätte anfassen können wenn er eine böse Absicht gehabt hätte. Er bedankte sich in Gedanken für die Geduld des Drachen, und fast im selben Moment ließ die Lähmung in seinen Gliedern nach. Er schluckte, dann fragte er vorsichtig: „Darf…darf ich dich berühren?“ Der Drache sah ihn milde an und nickte. Eric hörte ihn in Gedanken. „Ich bin nicht mehr als das, was du bist. Ich existiere in dir. Also solltest du mich wohl anfassen dürfen.“ Eric streckte die Hand aus und berührte zögerlich die Stelle an den Vorderbeinen des Drachen, wo bei ihm ein Handgelenk gewesen wäre. Sofort spürte er ein Prickeln auf der Haut, direkt an seinem linken Handgelenk. Die Schuppen des Drachen waren so hart, dass Eric nicht verstehen konnte wieso er nicht wie eine Ritterrüstung quietschte, wenn er sich bewegte. Und sie waren nicht so heiß, wie Eric erwartet hatte; sie waren angenehm kühl und doch strahlte das Tier mittlerweile eine derartige Hitze ab, dass Eric aus weiterer Entfernung wohl nur einen flimmernden großen Haufen erkannt hätte. Eric stellte sich wieder vor den Drachen. Er sah den Kopf weit oben auf sich hinuntersehen und er versuchte zu begreifen, wie das sein konnte. Er selbst war wirklich der Drache, den er vor sich hatte. Aber wie? „Dein Freund hat es dir doch gesagt, du trägst die Seele eines Drachen in dir. Ich bin nur ein Abbild davon. Eine geistige Projektion. Aber du kannst dich in mich verwandeln, wann immer du das musst. Du bist ich und jemand, der die Dinge sieht wie sie sind, kann auch seinen Körper beherrschen. Du glaubst dass du mich nur in Gedanken siehst. Aber du wirst dir schon noch das Gegenteil beweisen. War nett, dich kennen gelernt zu haben, ehrlich!“
    Ohne Vorwarnung warf der Drache den Kopf zurück und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, Eric sah in der Ferne den Vorsprung eines Eisberges abbrechen und krachend auf eine der Schollen fallen. Dann beugte sich der Drache zu ihm hinunter, öffnete sein Maul und eine Druckwelle gefolgt von lärmenden Feuermassen schloss ihn ein. Eric schrie, so laut er konnte. Er traute sich nicht aufzuhören, befürchtete er könne dem Schmerz dann nicht mehr standhalten. Das Feuer war so gewaltig, dass Eric fast augenblicklich den Boden unter den Füßen verlor und ein paar Meter weiter weg geschleudert wurde, wo er dann durch das geschmolzene Eis ins Wasser fiel. Er merkte wie er die Hitze in sich aufnahm, als ob er plötzlich ein paar Ventile in seiner Haut geöffnet hätte. Sie strömte durch seinen Körper, erwärmte ihn von innen, ballte sich dann zu einer bläulich schimmernden, orange-roten Feuerkugel in ihm zusammen. Dann sank er immer tiefer, sah die aufgewühlte Wasseroberfläche sich entfernen. Durch das nun dünne Eis konnte er jedoch nichts erkennen, was nach einem Tier aussah. Er war nicht mehr da.

Kapitel 4
    Jemand klopfte ihm auf die Stirn. Merkwürdig. Eric verstand nicht woher es kam, aber er öffnete vorsichtig die Augen. Er lag im Schatten einer großen Tanne und über ihm stand jemand. Mit einem Ruck löste sich die Trägheit

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