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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Begünstigte, und dann werde ich zu Euch in den Phönixpavillon kommen«, erwiderte Murohshei. Er verbeugte sich, dann löste er die Schnur, die den Vorhang zurückhielt.
    Als es in der Sänfte plötzlich dunkler wurde und die Welt auf vier Flächen aus Seidenbrokat schrumpfte, da hörte Shei-Luin, wie Murohshei in die Hände klatschte. Sofort erhob sich die Sänfte, bis sie auf acht kräftigen Schultern ruhte. Sie machten sich auf den Weg zum Phönixpavillon, um dort auf die Geburt des nächsten Phönixerben zu warten.
    »Pst! Hodai!«
    Hodai wandte sich von Haoros Krankenbett ab. Er legte fragend den Kopfschief und sah Tsiru an.
    Der Schüler war verlegen. Er hatte eine Hand auf den Bauch gedrückt. »Äh … ich glaube, ich hätte diesen Fisch nicht essen sollen.« Ein schmerzlicher Ausdruck zog über sein Gesicht. »Würdest du bitte …«
    Hodai winkte ihm zu. Geh! Geh nur!
    »Danke. Das werde ich dir nicht vergessen«, sagte Tsiru, schon auf dem Weg zur Tür. Das Klapp, Klapp von Strohsandalen auf dem Steinboden verhallte.
    Hodai kehrte zu seiner Betrachtung des verhaßten Gesichts zurück und suchte nach Zeichen von … was? Tod? Erwachen? Hodai wußte, worauf er hoffte und was er fürchtete – und das war dasselbe. Die Zeit verging. Hodai lauschte den regelmäßigen Atemzügen, die in der Stille der holzgetäfelten Kammer laut wirkten. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen, zupfte an seinem Gewand und fragte sich die ganze Zeit, wann Tsiru zurückkehren würde. Dann bemerkte er, daß Tsiru nicht das abendliche Räucherwerk entzündet hatte, bevor er in solcher Eile davongerannt war. Mit einem verärgerten Seufzer ging Hodai zum Altar des kleinen Zimmers und ließ mit Hilfe von Feuerstein und Stahl einen Schauer von Funken auf das Bett aus getrocknetem Gras fallen, in dem die Räucherwerk - Scheibe lag. Das Gras fing Feuer; Flammenzungen erhoben sich in einem wahnwitzigen Tanz aus Rot und Gelb und erstarben beinahe ebenso schnell. Aber ihre glühenden Reste genügten, um das Räucherwerk zu entzünden. Ein Hauch duftenden, weißen Rauches erhob sich in die reglose Luft des Raums.
    Er wandte sich wieder dem Bett zu. Wieder betrachtete er das verhaßte Gesicht. Keine Veränderung, überhaupt …
    Die Augen öffneten sich. Haoro verzog die Lippen zu dem boshaften Grinsen eines Totenschädels. »Hallo, Hodai.« Die Stimme war heiser, weil er sie so lange nicht benutzt hatte, und schwach, aber in ihr lag all die alte Grausamkeit und der alte Schrecken. »Bist du gekommen, um zu sehen, wie es mir geht? Ich bin gerührt.«
    Erstickte Schreie blieben in Hodais Kehle stecken, drohten, ihn zu ersticken, als er von dem Bett zurückfiel. Sinnlos schlug er mit den Armen um sich.
    Haoro gab ein krächzendes, schreckliches Lachen von sich.
    Du solltest nicht einmal daran denken, dem Kaiser zu erzählen, was geschehen ist.
    Nama rührte sich nicht, als Zuia sie für den Kaiser vorbereitete. Ich bin drinnen ganz leer, dachte sie. Es ist nichts mehr übrig, womit ich fühlen kann. Sie zog sich an einen Ort in ihrem Geist zurück, wo nichts sie berührte. Es war ein Ort, den sie während des Alptraums gefunden hatte, dem man sie ausgesetzt hatte. Sollte Zuia doch tun, was sie wollte …
    Ein Zischen an ihrem Ohr riß sie wieder heraus. Sie zuckte ein wenig zusammen und sah Zuia an. »Was ist los?«
    Der zornige Blick der Zofe verwirrte Nama zunächst. Dann begriff sie. Selbstverständlich; Zuia wagte nicht, sie zu schlagen oder zu kneifen, damit keine Spuren blieben, die der Kaiser sehen könnte. Das zu bemerken verringerte das Gewicht von Namas Verzweiflung, wenn auch nur um ein Hirsekorn.
    Es war wenig genug, aber Nama klammerte sich an jeden Sieg, den sie erringen konnte.
    Zuia schob ihr ihren Fächer hin. »Vergeßt das hier nicht«, zischte die Zofe. »Und vergeßt nicht, was darin verborgen ist.«
    Ah ja. Die winzige Klinge, mit der sie sich ein wenig schneiden sollte, damit sie blutete wie eine Jungfrau. Nama nahm das hassenswerte Ding aus Zuias Hand entgegen und berührte es so vorsichtig wie möglich.
    »Und vor allem«, fuhr Zuia fort, »vergeßt nicht, es zu benutzen. Der Kaiser hat schon zuvor Jungfrauen im Bett gehabt; er weiß, was zu erwarten ist.«
    Irgendwo tief drinnen glühte ein Funke von Rebellion. »Und wenn ich dem Kaiser sage, was man mir angetan hat?«
    Zuia lachte sie aus, ein grausames, kaltes Lachen. »Mein Herr wird alles abstreiten. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, daß ein

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