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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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den Durst am besten.«
    Sebell und Menolly waren eben mit der kleinen Zwischenmahlzeit fertig, als die Feuerechsen in den Raum geschossen kamen. Prinzesschen und Kimi ließen sich sofort auf Menollys und Sebells Schultern nieder, während Rocky und Taucher auf der Tischkante landeten. Torics Königin übermittelte ihre Botschaft an den Burgherrn im Fluge. Ihre Augen glommen orangerot, ein Zeichen des Kummers.
    »Das hatte ich von Anfang an vermutet«, meinte Toric. »Meine Königin hat wirklich jeden Winkel nach seinen Spuren durchsucht.«
    Menolly schloss die Augen. Ihre Echsen übermittelten Bilder
von endlosen Wäldern, verlassenen Stränden und Sandwüsten.
    »Die Echsen waren im Westen - an der Stelle, wo die Drachenreiter die Eierschalen entdeckten.« Sebell klammerte sich an jeden Strohhalm. »Aber wie ich Piemur kenne, ist er bestimmt nicht an einem Ort geblieben, wo man nach ihm Ausschau halten würde. Könnte er sich nach Osten gewandt haben und jetzt auf der anderen Seite des Süd-Weyrs sein?«
    Toric lachte trocken. »Er könnte überall sein. Der Südkontinent ist groß... Aber ich bezweifle es. Ihr Nordländer geratet meist in Panik, wenn ihr einen Sporenregen im Freien überstehen müsst.«
    »Ach was, ich habe es auch geschafft!«, fuhr Menolly auf. Ihre Miene verriet Verzweiflung. Sie merkte gar nicht, dass sie den Burgherrn ziemlich heftig angefaucht hatte.
    »Ausnahmen gibt es immer«, meinte Toric mit einer leichten Verneigung, als wolle er andeuten, dass ihm eine Kränkung ferngelegen habe.
    »Piemur hatte einen Trick, um die Echsen von Nabol zu verscheuchen«, sagte Sebell. »Er dachte ganz konzentriert ans Dazwischen, dann ergriffen sie die Flucht. Vielleicht ist ihm das auch bei unseren Echsen geglückt. Er konnte ja nicht wissen, dass wir nach ihm suchen. Aber eine Möglichkeit bleibt uns noch, um ihn aus seinem Versteck zu locken.«
    »Und die wäre?«, fragte der Burgherr zweifelnd.
    In Menollys Augen leuchtete plötzlich neue Hoffnung. »Trommeln!«, rief sie und nickte Sebell lebhaft zu. »Piemur wird ganz sicher auf eine Trommelbotschaft antworten!«
    »Trommeln?« Toric warf den Kopf zurück und lachte schallend.
    »Ganz recht.« Sebell fand Torics Heiterkeitsausbruch merkwürdig. »Wo befinden sich hier die Trommelhöhen?«
    »Wozu bräuchten wir im Süden denn Trommelhöhen?«

    Die verwirrten Harfner brauchten eine Weile, bis sie verstanden. Die Trommelhöhen gehörten von alters her zu jeder Burg des Nordens, aber hier im Süden benötigte man sie wirklich nicht. Zugegeben, manche Höfe reichten inzwischen bis an den Inselfluss im Osten, aber Botschaften kamen per Schiff oder Feuerechsen schnell genug an.
    Als Sebell sich ungeduldig erkundigte, ob es denn gar keine Trommeln in der Burg gäbe, meinte Toric, dass sicher irgendwo ein paar Tanz-Tamburine herumlägen. Sie störten schließlich Saneter, den Burgharfner, aus seiner Mittagsruhe auf, und der Mann händigte ihnen die Instrumente aus. Es waren in derTat nurTanz-Tamburine, die keine nennenswerte Resonanz besaßen.
    »Also, ich finde, dass Botschaftstrommeln auch bei uns ganz nützlich wären, Toric«, meinte Saneter. »Vor allem da die Alten unseren Nachrichtencode nicht kennen. Wenn ich es genau bedenke, habe auch ich inzwischen die Hälfte der Rhythmen vergessen.« Saneter warf den beiden Harfnern aus dem Norden einen verlegenen Blick zu. »Seit ich mit F’nor hierherkam, hatte ich keinen Trommelschlägel mehr in der Hand.«
    »Es wäre nicht schwer, Ihre Erinnerung aufzufrischen, Saneter, aber dazu brauchen wir richtige Trommeln. Und der Meisterschmied hat im Moment andere Dinge zu erledigen, als Trommeln zu bauen.« Sebell schüttelte enttäuscht den Kopf. Der Gedanke war ihm so gut erschienen...
    »Müssen Trommeln denn aus Metall bestehen?«, fragte Toric. »Die hier haben beispielsweise Holzrahmen.« Er klopfte gegen den Rand eines Tamburins.
    »Die Botschaftstrommeln sind viel größer, der Resonanz wegen...«, begann Sebell.
    »Aber nicht unbedingt aus Metall! Wie wäre es mit einem ausgehöhlten Baumstamm - etwa von der Größe...?« Er breitete seine Arme aus und Sebell starrte ihn verblüfft an. Bäume von diesem Umfang gab es doch gar nicht. »Daraus ließe sich eine
verdammt laute Trommel herstellen, oder? Der Baum, an den ich denke, stürzte beim letzten großen Sturm um.«
    »Ich weiß ja, Toric, dass hier im Süden alles größer ist als bei uns«, meinte Sebell, nun ebenfalls skeptisch. »Aber ein Baumstamm

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