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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Hälfte ab. Der schwerverletzte Angreifer sank auf die Knie nieder und bemühte sich, die Blutung zu stillen.
    Jim hatte einen Moment Zeit, sich umzuschauen.
    Es wurde immer noch gekämpft, allerdings stand es nicht gut für seine Seite. Sir Brian und Aragh waren nirgends zu sehen, doch die Verteidiger der Burg Smythe waren eifrig zugange und hatten es manchmal mit zwei oder noch mehr Angreifern gleichzeitig zu tun.
    Jim wurde sich auf einmal wieder seiner Verpflichtungen bewußt. Sein eingebeulter, aber immer noch einsatzfähiger Schild lag nur ein paar Schritte entfernt auf dem Boden. Die Stelle, wo er dem Anführer der Fremden begegnet war, war erstaunlicherweise immer noch frei. Jim konnte nur vermuten, daß der Anführer seine Männer angewiesen hatte, sie sollten Jim ihm überlassen, und diese hatten gehorcht. Schließlich waren alle in das Handgemenge verwickelt, so daß nur der Mann, dessen Arm soeben von ihm abgetrennt worden war, die Zeit gefunden hatte, ihn anzugreifen.
    Er hob den Schild auf und attackierte einen der beiden Männer, die in seiner Nähe mit zweien seiner Bewaffneten kämpften. Sein Gegner wich sogleich zurück und suchte ihm im Gedränge zu entkommen. Jim war auf jemanden gestoßen, der beinahe ebenso beweglich war wie er selbst – vielleicht vermochte er nicht gerade so hoch zu springen wie Jim, aber er parierte und duckte sich geschickt, wenn nicht sogar besser als er. Jim, der sich mittlerweile in Rage gesteigert hatte, hatte nichts weiter im Sinn, als seinen Gegner zu bezwingen, allerdings war er in voller Rüstung, während sein Gegner lediglich ein Lederwams anhatte und mit einem Schwert bewaffnet war. Kein Wunder, daß er so leichtfüßig war, dachte Jim.
    Er hatte den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gebracht, als sein Gegner, der sich soeben unter einem Schwertstreich hinweggeduckt hatte, sich auf einmal umwandte, stehenblieb, vorsprang und Jim das Knie brutal in den Unterleib rammte. Jim brach zusammen. Sein Gegner stürzte sich auf ihn, und plötzlich befand sich seine Schwertspitze einen Handbreit vor Jims Gesicht.
    »Ergib dich!« brüllte der Mann. »Gib auf, oder ich durchstoße dir die Kehle!«
    Trotz des Schmerzschleiers, der ihn vorübergehend einhüllte, wurde Jim auf einmal klar, daß er mit seiner Rüstung durchaus den Eindruck erwecken mochte, er sei es wert, ein Lösegeld von ihm zu erpressen. Mit Malencontri im Hintergrund war das gar nicht so abwegig. Bevor er jedoch antworten konnte, wurde die Angelegenheit anderweitig geregelt.
    Jim vernahm einen dumpfen Aufschlag, dann ragte auf einmal die Spitze eines Pfeils aus der Brust des Mannes. Der Mann schnappte nach Luft, fiel von Jim herunter und blieb reglos liegen.
    Jims erster Gedanke war, Dafydd sei wunderbarerweise von seinem Schlüsselbeinbruch genesen und decke die Angreifer mit der Geschwindigkeit einer Automatikwaffe der Neuzeit mit Pfeilen ein – wozu allein Dafydd in der Lage war.
    Dann fielen Jim zwei Dinge auf. Die Angreifer hatten die Gegenwehr aufgegeben und suchten sich im Wald hinter der Burg Smythe in Sicherheit zu bringen. Durch die Lücken hindurch, die sie hinterließen, konnte Jim nicht nur erkennen, daß Aragh und Sir Brian immer noch auf den Beinen waren, sondern er erblickte auch mehrere mit braunen Lederwämsen bekleidete Bogenschützen, die sich der Burg näherten, im Laufen immer wieder innehielten, den Bogen spannten und einen Pfeil abschossen, bevor sie weiter auf den Ort des Kampfgeschehens zurannten.
    Auf einmal beugte sich Brian zu Jim herunter, nahm ihn fest bei der Hand und half ihm auf die Beine.
    »Seid Ihr verletzt, James?« erkundigte sich der Ritter.
    »Nicht direkt«, knurrte Jim, der immer noch so gebeugt dastand wie ein alter Mann. So wie damals, als er gemerkt hatte, daß nicht einmal ein Drache unbeschadet in einen gepanzerten Ritter hineinfliegen konnte, der mit angelegter Lanze auf einem Pferd saß, nahm er sich vor, den gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Nie wieder würde er bloß deshalb, weil sein Gegner ungepanzert und nur leicht bewaffnet war, so leichtsinnig sein, ihm im Vertrauen auf seine eigene Rüstung zu nahe zu kommen. »Wer hat uns geholfen?«
    »Ich glaube«, sagte Sir Brian, »das ist Giles o'the Wold, der sich mit seiner Tochter und Dafydd treffen wollte und mir, da Not am Mann war, seinen Beistand nicht versagt hat.«
    Mittlerweile waren auch Dafydd und Danielle zwischen den Bäumen hervorgetreten und näherten sich ihnen; Dafydd hatte den Arm

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