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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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immer noch in der Schlinge, und Danielle hielt den Bogen zwar gesenkt, hatte aber immer noch einen Pfeil eingelegt. Jim lief im Kreis herum und versuchte sich aufzurichten.
    »Seid Ihr auch sicher, daß Ihr nicht verletzt seid, James?« fragte Brian, der ihm folgte. Jim schüttelte den Kopf. »Was ist eigentlich passiert?«
    Jim erzählte es ihm in einfachen, klaren Worten.
    Sir Brian lachte laut heraus. Jim funkelte den Ritter höchst ungehalten an. Man hätte schließlich meinen sollen, sein Mißgeschick habe Mitleid verdient, anstatt daß man sich auf seine Kosten lustig machte.
    »Habt Euch nicht so, James«, meinte Brian und klopfte ihm auf die Schulter. »Davon werdet Ihr schon nicht sterben!«
    Sein Blick fiel auf einen von Jims Berittenen, der ganz in der Nähe stand.
    »Ihr da!« sagte Sir Brian. »Sir James Pferd steht gleich dort drüben. Schaut nach, ob nicht etwas Wein in der Satteltasche ist.«
    Der Krieger machte sich eilends davon. Jim hatte mehrere Monate gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, daß in dieser Welt Untergebene die ihnen erteilten Aufträge stets im Laufschritt erledigten – selbst wenn es sich um eine erwachsene Person handelte. Noch seltsamer dabei war, daß Jim sich schließlich damit abgefunden hatte, daß auch von ihm im Falle, daß ihm ein Höhergestellter einen Auftrag erteilte, erwartet wurde, daß er die Beine in die Hand nahm. Im Grunde war dies eine hochgradig durchstrukturierte Welt. Untergebene mußten in Anwesenheit eines Höhergestellten stehen, und das galt selbst für den zweiten Sohn des Burgherrn, wenn der Höhergestellte sein älterer Bruder war.
    Als der Krieger mit der Weinflasche, der Jim zuvor schon zugesprochen hatte, zurückgelaufen kam, ging es ihm bereits wieder ein wenig besser. Sir Brian ließ ihn einen gehörigen Schluck unverdünnten Weins nehmen, und nach einer Weile stellte Jim fest, daß er sich entweder besser fühlte oder es sich wenigstens einbildete. Allmählich erholte er sich wieder und hielt sich demzufolge auch wieder gerader, so daß sein Mißgeschick nicht jedem, der sich gerade in Sichtweite befand, ins Auge fiel.
    Und das war auch gut so, denn mittlerweile hatten ihn Danielle und Dafydd erreicht, in deren Begleitung sich Giles o'the Wold befand – und Jim kannte Danielle. Sie hätte keinerlei Hemmungen gehabt, ihm mit Fragen zuzusetzen, und hätte wahrscheinlich ebenso schallend gelacht wie Sir Brian, wenn sie erfahren hätte, was passiert war.
    Allerdings bot sich Danielle gar keine Gelegenheit, irgendwelche Fragen zu stellen, denn Sir Brian ergriff als erster das Wort.
    »Willkommen, Freunde! Willkommen und seid gedankt!« sagte er. »Ich weiß nicht, wie wir die Burg Smythe ohne Eure Hilfe hätten retten können!«
    »Niemals«, meinte Aragh, der sich mittlerweile zu ihnen gesellt hatte.
    »So ist es, Herr Wolf«, sagte Brian. »Da könntet Ihr durchaus recht haben. Nichtsdestotrotz ist sie gerettet, und das ist ein Anlaß zum Feiern. Laßt uns in die Burg gehen, damit ich Euch bewirten und angemessen unterhalten kann…«
    Ein großer, recht fülliger Mann, dessen Gewand eine einzige Ansammlung von Fettflecken war und der eine seltsame Waffe in der Hand hielt, die entweder eine äußerst merkwürdige Axt oder ein reichverziertes Hackmesser war, unterbrach ihn.
    »Was ist?« fragte Sir Brian gereizt, während der Fremde an seinem Ärmel zupfte und ihm ins Ohr flüsterte. »Da soll doch…«
    Er brach ab und ließ sich von dem Mann mit dem Hackmesser beiseite nehmen. Aus einigem Abstand waren die anderen Zeugen einer heftigen, halblaut geführten Auseinandersetzung zwischen Brian und dem Mann, der offenbar zur Burg gehörte.
    »Eine Schlacht zu gewinnen, ist eine Sache«, meinte Aragh grimmig, »seine Gäste zu bewirten, eine andere.«
    »Seid still«, sagte Danielle.
    Auf einmal wurde Jim alles klar. Eigentlich hätte er es schon früher wissen müssen. Es war ein Akt simpler Gastfreundschaft, daß der Burgherr diejenigen, die ihm geholfen hatten, Angreifer abzuwehren, zu sich einlud. In Wahrheit fehlte es in Brians Burg allerdings am Nötigsten, um die Art Festschmaus auszurichten, die er im Sinn gehabt hatte. Jim war sich ziemlich sicher, daß der Ritter wie die anderen Burgbewohner auch Dünnbier trank und dazu Schrotbrot verzehrte.
    Jim wußte, wie gleichgültig Brian seinem beschwerlichen Leben für gewöhnlich gegenüberstand. Wenn es um ihn selbst ging, so dachte er sich gewiß nichts bei solch magerer Kost. Aber wenn es darum

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