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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einen Sonntagsspaziergang hinter sich; und ich glaube, wenn dieses Wildschweinpferd in seiner ursprünglichen Gestalt steckte und über seinen normalen Verstand geböte, würde es nicht nur uns, sondern auch das Zelt und alles andere hier in Stücke reißen, weil er sich nach der letzten Tjost noch immer nicht wieder beruhigt hat. Nur die Magie zwingt ihm die notwendige Ruhe auf, hier bei uns im Zelt zu bleiben.«
    »Mag sein, daß Ihr recht habt«, räumte Brian mit Blick auf das schwarze Roß ein. »Ein normales Pferd würde nach einem solchen Kampf schwitzen und schnauben und wild mit den Augen rollen. Dieses hier ist nur ein wenig störrisch und zittert von Zeit zu Zeit. Dennoch würde ich Euch raten, eine Weile abzuwarten, bevor Ihr irgend etwas tut. Der nächste Gegner muß ohnehin ausharren, bis der Troll wieder für den Kampf bereit ist.«
    »Das ist etwas, von dem ich kaum etwas weiß, Brian«, sagte Jim. »Aber warum sollen wir überhaupt warten? Nach dem, wie er seine beiden ersten Gegner erledigt hat, wird Mnrogar nicht die geringste Mühe haben...«
    »So etwas dürft Ihr niemals denken, James!« protestierte Brian. »Die beste Lanze auf der Welt kann von einer unerwarteten Kleinigkeit niedergezwungen werden. Ein Irrtum, eine vorschnelle Entscheidung, ein Eingreifen Gottes - alles mögliche!«
    »Nun, das hört sich natürlich vernünftig an«, sagte Jim. »Ich dachte nur, es wäre beeindruckend, wenn Mnrogar nach so kurzer Zeit gleich wieder draußen erschiene und auch mit dem nächsten Ritter nicht die geringste Mühe hätte.«
    »Wenn es so wäre«, entgegnete Brian. »Aber wie ich bereits gesagt habe, die beiden letzten waren keine großen Lanzen, und da wären immer die Dinge zu bedenken, die ich gerade erwähnt habe. Jeder noch so sicher scheinende Sieg kann sich im Handumdrehen in eine Niederlage verwandeln. Es ist niemals klug, einen Vorteil preiszugeben, den man ehrenhaft erringen kann. Wenn ein Unbekannter über einen Favoriten siegt, ist immer ein Mißgeschick der Grund. Nachdem ich ungefähr ein Jahr lang in Turnieren gekämpft hatte, wollte es der Zufall, daß ich in einem einzigen Waffengang über einen Ritter von großem Ansehen siegte. Augenblicklich dachte ich, daß ich nun alles wüßte, was es zu wissen gab. Narr, der ich war, hatte ich übersehen, daß einige kleine Mißgeschicke auf seiner Seite mir einen Vorteil verschafft hatten. Als wir uns das nächste Mal trafen, sah ich ihm voller Zuversicht entgegen, aber tatsächlich warf er mich aus dem Sattel, als wäre ich eine Feder gewesen. Und wenn Ihr noch überzeugendere Gründe benötigt, kann ich Euch zwei weitere nennen.«
    »Welche sind das?« fragte Jim.
    »Erstens«, antwortete Brian, »wenn Ihr Mnrogar hinausschickt, ohne eine geziemende Zeit verstreichen zu lassen, spielte Ihr das Spiel, so wie sie es wollen und nicht so, wie wir es wollen. Sie könnten den vierten Ritter noch schneller gegen Euren Troll antreten lassen, in der Gewißheit, daß sie ihn durch diese Taktik geschwächt haben - und bis zum nächsten Waffengang könnte das durchaus der Fall sein. Und dann würdet Ihr es nicht mehr wagen, ihn ausruhen zu lassen, weil sie sich seiner Schwäche sonst allzu sicher wären. Aber wenn Ihr Euch jetzt zu nichts drängen laßt, macht Ihr denen da draußen klar, daß Ihr genau wißt, was sie vorhaben, und es mit Verachtung betrachtet.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim langsam.
    »Zweitens«, fuhr Brian fort, »werdet Ihr, wenn Ihr einige Zeit verstreichen laßt, den Eindruck erwecken, als brauchten unser Favorit und sein Pferd die zusätzliche Ruhepause, als wären sie tatsächlich geschwächt -was die nächsten Turniergegner zu übertriebener Siegesgewißheit verleiten könnte. Und Ihr habt gewiß nicht vergessen, daß sein letzter Gegner Sir Harimore sein wird, der gefährlichste, für den der Troll jeden Vorteil benötigen wird, den er bekommen kann. Besser, Ihr belaßt sie in ihrem Irrtum. Ihr könnt nur gewinnen. Wie ich schon sagte, James, verachtet niemals eine Vorteil, ganz gleich, wie klein er sein mag. Er könnte sich als entscheidend erweisen.«
    »Das ist ein guter Gedanke«, sagte Jim. »Also gut, wir Werden warten.«
    »Und in der Zwischenzeit«, erklärte Brian, während er sich an den Tisch setzte, »können wir beide mit Lady Angela einen Becher Wein trinken.«
    »Für mich nicht, Brian«, sagte Angie, die bereits am Tisch Platz genommen hatte.
    »Der Wein wird Euch wärmen, Angela«, versicherte ihr

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