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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Brian.
    »Vielen Dank«, sagte Angie. »Aber mir ist bereits warm. Ich glaube, ich möchte lieber ablehnen.«
    Schließlich saßen sie zu dritt am Tisch und redeten. Aber Jim vermutete, daß keine fünfzehn Minuten vergangen waren, bevor Brian seinen Becher leerte und sich von dem Tisch erhob.
    »Ich glaube, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt gekommen, um Mnrogar hinausreiten zu lassen«, meinte er. »Abwarten ist eine gute Sache, aber wir wollen es nicht übertreiben.«
    Also wurden die entsprechenden Vorbereitungen getroffen. Jim und Brian sahen durch den Schlitz im Zelt zu, während Mnrogar und sein Gegner auf die Trompete warteten, die ihnen das Signal zum Losreiten geben würde.
    »Wer ist es jetzt?« fragte Brian, der versuchte, das Wappen auf dem Wimpel zu erkennen, das der kalte Wind in die entgegengesetzte Richtung wehte.
    »Sir Reginald Burgh«, antwortete Brian. »Er stammt aus Northumbria, genau wie Giles, wenn auch vom anderen Ende der Grenze - aber was ist das? Seht doch, James! Ist es Euch auch aufgefallen? Als sein Streitroß den Rumpf bewegte, um sich uns ein wenig besser von der Seite zu präsentieren, konnte man sehen, daß Sir Reginalds Harnisch auf einer Seite nur halb verschnürt war. Wie konnte es zu einem solchen Versehen kommen? Ich frage mich...«
    Von den Tribünen erklang eine Trompete. Sir Reginalds Pferd setzte sich augenblicklich in Bewegung, und eine Sekunde später schoß Mnrogar von seinem Warteplatz neben dem Zelt hervor. Mit schier unglaublicher Geschwindigkeit stürmten die beiden Reiter aufeinander zu.
    »Ha!« rief Brian plötzlich. »Eine List! Dachte ich es mir doch! Beobachtet seinen Schild, James ...«
    Mehr zu sagen, bevor die beiden Reiter zusammenprallten, blieb Brian keine Zeit; aber Jim brauchte keine weiteren Erklärungen. Er sah es.
    Im allerletzten Augenblick hatte Sir Reginald sich in seinem Sattel geduckt - das war der Grund, warum sein Harnisch nur halb verschnürt gewesen war; nur deshalb war es ihm möglich, sich ein wenig zu ducken. Außerdem hatte er seinen Schild ruckartig nach hinten geneigt, so daß Mnrogars Lanzenspitze normalerweise davon abgerutscht wäre. Es war vielleicht kein sehr ehrenhaftes Vorgehen, aber doch ein durchaus erlaubter Kniff beim Turnierreiten, Harnischriemen zu lockern und einen Schild nach hinten zu neigen. Jedenfalls spielte es bei Turnieren nur sehr selten eine Rolle, wie der Sieger gewann, solange er nur siegte - es sei denn, die Art seines Sieges wäre nicht ehrenhaft für ihn oder sein Publikum.
    Es war eine höchst wirksame List; und sie hätte gewiß funktioniert, hätte Mnrogar sich im Turnierkampf ausgekannt. Aber wie das Glück es wollte, hatte Mnrogar mit seiner Lanze abermals sehr schlecht gezielt, so daß die Spitze Sir Reginalds Schild viel weiter unten traf, als dies eigentlich der Fall sein sollte. Das Ergebnis war, daß Sir Reginald zur Seite aus dem Sattel geschoben wurde. Sein Sturz war nicht so spektakulär wie die Stürze der beiden vorherigen Ritter, aber es war trotzdem ein Sturz. Mnrogar ritt mit der inzwischen gewohnten ungerührten Gleichgültigkeit an ihm vorbei zurück ins Zelt.
    Der vierte Ritter, der mit Mnrogar seine Kräfte messen wollte, kam nach einer nur gerade eben angemessenen Pause nach der Begegnung mit Sir Reginald Burgh.
    Es war Sir Thomas Hampter, ein Turm von einem Mann, der wie angeschweißt in seinem Sattel saß.
    Die Begegnung zwischen ihm und Mnrogar schien diesmal auf beiden Seiten ohne Fehl und Tadel zu sein. Selbst Mnrogar bekam seine Lanzenspitze in die Mitte von Sir Thomas' Schild, und Sir Thomas war sogar noch genauer. Aber die Waffe seines Gegners schien Mnrogar nicht im geringsten zu beeindrucken, während Sir Thomas sich zwar im Sattel hielt, aber beinahe zur Seite weggerutscht wäre. Auch schien es ihm unmöglich zu sein, sein Pferd aus eigener Kraft zum Zelt zurückzureiten, bis die Helfer herbeigeeilt kamen, die Zügel faßten und das Tier zurückführten, während sein Reiter immer noch schräg im Sattel hing und von einem Lakaien gestützt werden mußte.
    »Und nun«, sagte Brian, während er sich von dem Schlitz im Zelt abwandte und Sir Thomas in dem Zelt auf seiner Seite der Schranke verschwand, »warten wir auf Sir Harimore.«
    In diesem Augenblick wurde auch Mnrogar in sein Zelt geführt. Er stieg aus dem Sattel, nahm seinen Helm ab und hockte sich abermals hin. Soweit sich das feststellen ließ, war er in keiner anderen Verfassung als zu Beginn des Turniers.
    Bei dem

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