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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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aufbrechen«, antwortete Brian. »Er hatte an der Grenze etwas zu erledigen, das seine baldige Rückkehr erforderlich machte. Da er sich beim Speerkampf mit Mnrogar jedoch eine kleine Verletzung zugezogen hatte - oh, nichts Ernstes, ein paar angeknackste Rippen oder eine ausgerenkte Schulter -, wäre er nicht in der Lage gewesen, sich zu wehren, wenn er mit seinen Leuten auf die Geächteten getroffen wäre, denen Giles auf dem Hinweg begegnet war. Daher hielt Giles es für seine Pflicht als Northumbrier, Sir Reginald zu begleiten, und es blieb ihm kaum Zeit, mir Bescheid zu sagen, da mußte er auch schon aufbrechen.«
    »Vielleicht kommt er wieder einmal in diese Gegend«, sagte Jim.
    »Möglicherweise nächstes Jahr...« Brian war auf einmal umringt von Bediensteten, die ein frisches Tischtuch auflegten, ihm eine Serviette brachten und Bier, Käse und Fleisch servierten, wie man es ihnen aufgetragen hatte. Im nächsten Moment waren sie auch schon wieder verschwunden, doch der Gesprächsfaden war gekappt.
    »Nun, das wollen wir hoffen«, sagte Jim, der sich insgeheim fragte, ob die Strecke wohl zu weit für ihn sei, wenn er für ein paar Tage zur Burg de Mer, der Heimstatt von Giles und dessen Familie, hinüberflöge. »Aber Ihr habt gemeint, es hätten sich seltsame Dinge zugetragen?«
    »In der Tat«, antwortete Sir Brian. »Ihr werdet es kaum glauben, daß zwei so glückliche Ereignisse zusammengefallen sind. Ihr erinnert Euch doch bestimmt noch an die vielen Goldstücke, die König Edward dem Sieger des Turniers vom Prinzen hat überreichen lassen? Mit einem solchen Lohn hatte keiner von uns gerechnet.«
    Das wunderte Jim nicht. Der König von England belohnte ansonsten höchstens die Sieger königlicher Turniere.
    »Wie Ihr wißt«, fuhr Brian fort, »habe ich den Lohn am Ende eingeheimst. Ich hatte lediglich mit den Pferden und Rüstungen meiner Gegner gerechnet, und die Pferde und Rüstungen, die ich ihnen abnahm, waren ja auch durchaus stattlich - besonders die von Sir Harrimore. Allerdings wollte er beides gern zurückhaben, denn das Pferd war ihm ebenso ans Herz gewachsen wie mir Blanchard von Tours, und die Rüstung paßte ihm so ausgezeichnet, daß er fürchtete, keinen gleichwertigen Ersatz mehr zu finden. Diesen Wunsch konnte ich ihm natürlich nicht abschlagen, wenngleich ich mir von ihm eine Entschädigung aufdrängen ließ, was nicht unbedingt ritterlich zu nennen war. Aber Ihr wißt ja, wie es um die Burg Smythe bestellt ist.«
    Jim und Angie wußten es. Die Burg Smythe schwebte ständig am Rande des Ruins, und wenn Brian hin und wieder ein Turnier gewann, kam das meiste Geld Brians Gefolgsleuten zugute, die treu zu ihm hielten und sich mit einem Dach über dem Kopf und dem denkbar schlechtesten Essen zufriedengaben. So einfach diese Bedürfnisse auch waren, zehrten sie doch den größten Teil der Siegespreise auf, so daß kaum etwas für die notwendigen Reparaturen der kleinen Burg übrigblieb.
    »Da es vergangene Weihnachten so gut für mich gelaufen ist«, fuhr Brian fort, »hatte ich gedacht, ich könnte zumindest das Dach des Palas ausbessern und behielte immer noch genug übrig, um uns solange durchzufüttern, bis das erste Frühjahrsgetreide eingebracht wird und die Rinder Kälber bekommen. Doch dann regnete es obendrein noch diese wundervollen Goldstücke. Als ich wieder zu Hause war und sie zählte, wollte ich meinen Augen nicht trauen.«
    Er hielt inne, um Jim und Angie Gelegenheit zu geben, ihrem Erstaunen mit höflichem Gemurmel Ausdruck zu verleihen.
    »Das Geld reichte aus, um die Burg Smythe vollständig instandzusetzen«, fuhr Brian fort, »und vom Rest können wir über ein Jahr leben - bis dahin werde ich weitere Turniere gewonnen haben. Zum erstenmal könnte ich mir mehr leisten als nur das Allernötigste. Wer weiß, was ich aus meinem Besitz alles machen könnte? Zum Beispiel könnte ich im Südwesten den Wald roden und eine Weide anlegen; jedenfalls war die Gabe des Königs ein Geschenk Gottes. Beinahe hätte ich bei den Geistlichen der Priorei Windom um Rat gesucht, wie ich Ihm am besten dafür danken sollte. Dann aber dachte ich mir, daß sie mir womöglich empfehlen würden, das ganze Geld oder jedenfalls das meiste davon der Kirche zu überlassen; und ich bin Sünder genug, es behalten zu wollen. Oh, ich werde ihnen schon eine stattliche Gabe überlassen; über deren Höhe aber entscheide ich.«
    »Ihr habt Euch das Geld ja auch verdient«, bemerkte Angie.
    »Nein«, sagte

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