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Drachenschiffe vor Vinland

Drachenschiffe vor Vinland

Titel: Drachenschiffe vor Vinland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wirklicheine gute Idee ist. Ich bin jedenfalls nicht damit einverstanden, dass die Männer dich auf einen so gefährlichen Kriegszug mitnehmen.«
    »Wart’s ab, Mama«, beschwichtigte Einar. »Wir wollen doch nur Handel treiben!«
    »Wer weiß   …«
    »Es wird schon nichts passieren. Mama, die Skrälinger sind ganz normale Menschen, auch wenn ihre Haut etwas dunkler ist und sie Federn in ihren Haaren tragen, als wären sie Vögel. Mein Freund Keh-Doh zum Beispiel   …«
    »Du kennst ihn noch nicht gut genug, um zu wissen, ob er wirklich ein Freund sein kann«, sagte Sigrun.
    »Wenn beide Seiten nur Schlechtes vom anderen denken, wird es nie eine Einigung geben!«, erwiderte Einar.
     
    Am nächsten Tag brachen Thorfinn und etwa die Hälfte der Männer von Thorfinnsgard zum Lager der Skrälinger auf.
    Einar führte die lange Reihe der Krieger an.
    Sein Vater Sven war auch dabei – sowie der einäugige Orm und Svante der Jähzornige. Im Gepäck hatten sie Schnitzereien und Amulette aus Walrosszahn,Silbermünzen und ein paar Felle kleinerer Tiere und Lederriemen. Alles Dinge, die man gut bei sich tragen konnte und die sich als Tauschwaren eigneten.
    Schließlich erreichten sie die Gegend, in der sich das Lager befand. Einar zeigte geradeaus. »Hinter den Hügeln dort ist es!«, sagte er.
    »Worauf warten wir noch?«, fragte Thorfinn. »Sie sollen uns kennenlernen!«
    Doch in diesem Moment bewegte sich etwas in den Büschen.
    Die Wikinger wirbelten herum und griffen zu ihren Waffen. Von allen Seiten sprangen unzählige Skrälinger aus den Büschen heraus. Sie trugen Speere oder waren mit Pfeil und Bogen bewaffnet.
    Vor allem waren sie in großer Überzahl. Die Männer waren umzingelt!

Umzingelt
    Noch hatte niemand einen Pfeil abgeschossen oder einen Speer geschleudert.
    Es herrschte Totenstille.
    Dann lösten sich die Skrälinger aus ihrer Erstarrung und näherten sich vorsichtig. Sie hielten ihre Waffen kampfbereit und ließen die Wikinger nicht aus den Augen.
    Auf einmal begann einer von ihnen einen dumpfen Singsang. »Heya, hey!«, wiederholte er immer wieder und die anderen Skrälinger-Krieger fielen in diesen Gesang mit ein.
    Nach einer Weile trat Thorfinn vor. Er nahm eine Silbermünze aus dem Beutel an seinem Gürtel. Es war eine besonders schöne und seltene Münze. Sie zeigte den Kopf des Kaisers von Konstantinopel. Diese Münze warf er einem Skrälinger zu, den er für den Anführer hielt.
    Der Skrälinger fing die Münze auf und betrachtete sie.
    »Die Münze kannst du behalten!«, sagte Thorfinnzu ihm. »Das ist unser Begrüßungsgeschenk für euch!«
    Der Skrälinger hielt das Geldstück dicht an sein Auge, dann zeigte er sie einem der anderen Krieger, der das Bild des Kaisers darauf offenbar auch sehr interessant fand. Dieser sagte ein paar Worte in seiner Skrälinger-Sprache und hob dabei die Augenbrauen.
    Die anderen Männer lachten. Die Münze ging nun von einem zum anderen. Thorfinn holte ein paar weitere Silberstücke hervor und verteilte sie. Die Skrälinger sahen sich die Köpfe darauf an und amüsierten sich offenbar darüber.
    »Lasst eure Waffen gesenkt!«, wies Thorfinn seine Männer an, als einige Skrälinger-Krieger auf den Trupp Wikinger zugingen.
    Einer der Skrälinger griff vorsichtig in Sven Bleichhaars blonden Bart. Einar bemerkte, dass den Skrälingern keine Bärte wuchsen. Das helle Haar der Wikinger schien ihre Aufmerksamkeit sehr zu fesseln. Der Skrälinger sagte etwas zu Sven und deutete dann auf Einar.
    »Das ist mein Sohn Einar«, sagte Sven.
    Der Skrälinger musterte Einar von oben bis unten.
    Einar sprach ihn an. »Keh-Doh!«, sagte er laut und deutlich. »Ein Junge aus eurem Dorf heißt Keh-Doh. Du müsstest ihn kennen.«
    Der Skrälinger runzelte die Stirn. »Keh-Doh?«, wiederholte er und Einar nickte sehr deutlich. »Keh-Doh!«
    Einar deutet auf sich und sagt: »Einar! Ich bin Einar. Vielleicht hat Keh-Doh von mir erzählt.«
    Was der Skrälinger sagte, konnte niemand verstehen, aber sein Gesicht wirkte jetzt sehr freundlich. Er sprach mit einigen seiner Stammesbrüder, wobei immer wieder der Name Keh-Doh fiel. Schließlich machten sie Zeichen mit den Händen, dass die Wikinger ihnen ins Lager folgen sollten.
    »Sie scheinen tatsächlich zu glauben, dass wir in friedlicher Absicht hier sind!«, sagte Thorfinn. Er blickte in Svens Richtung. »Wahrscheinlich, weil wir dein Kind bei uns haben!«
    »Dann lasst uns mal sehen, ob sich mit diesen bartlosen Gestalten auch

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