Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
über dem Muskelskelett ließ sie aussehen, als hätten sie sich in Puffball-Raumanzüge gequetscht, um die geringe Distanz zu überbrücken. Die kleineren Ein-Personen-Schleusen waren gerade groß genug, um einen von ihnen passieren zu lassen.
    Es war die Kombination von Floyds Mineralien und der merkwürdigen Biochemie, die das Wellsweed hervorgebracht hatte, die zur Errichtung von Manhattan geführt hatte. Im Grunde genommen nichts weiter als eine Schlafstadt für die Raffinerien und Verhüttungsanlagen, die komplexe organische Moleküle herstellten, die von Kinabicas medizinischer und chemischer Industrie benötigt wurden. Produkte mit hohem Wert und geringer Masse, perfekt für Zantiu-Braun, um sie zu beschlagnahmen und zur Erde zurückzuschaffen.
    Nachdem die Platoons erst im Innern von Manhattan waren, verlief die Mission eher nach Standardschema. Der befehlshabende Offizier lieferte sein höfliches Ultimatum beim Administrator der Stadt ab, der sich unverzüglich mit sämtlichen Forderungen einverstanden erklärte. Technische Unterstützungsteams kamen hinzu und gingen das Inventar und die Spezifikationen der Raffinerien durch.
    Es gab reichlich geeignete Produkte, die hinauf zum Raumschiff im Orbit um Floyd verfrachtet werden konnten. Unglücklicherweise lagerten kaum nennenswerte Mengen in Manhattan; die Chargen wurden in der Regel ohne Verzögerung hinunter nach Kinabica geschafft. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatten sämtliche industriellen Produktionsanlagen auf Floyd fünf Stunden, nachdem die Dritte Flotte aus der Kompression gekommen war, ihren Betrieb eingestellt.
    Platoons wurden zusammen mit Technikern abgestellt, um dem Personal der Stadt dabei »behilflich« zu sein, die Produktionsstraßen mit der geringstmöglichen Verzögerung wieder in Gang zu setzen.
    Am zweiten Tag fand sich Lawrence mit Colin, Ntoko und zwei anderen 435NK9-Squaddies über das allgegenwärtige Wellsweed in einen kleinen Krater einen Kilometer nördlich von Manhattan City hüpfend und springend wieder, wo eine chemische Fabrik in die schützende Isolierung des Regoliths gegraben worden war. Sie eskortierten zwei Zantiu-Braun-Techniker und fünf Mitglieder der Wartungsmannschaft der chemischen Anlage, die den Auftrag hatten, die Maschinen wieder zu starten.
    Er suchte mit seinen Bildverstärkern die Umgebung ab, begierig, so viel in sich aufzunehmen, wie er nur konnte. Seine erste fremde Welt. Zugegebenermaßen unterschied sie sich sowohl von Amethi als auch von der Erde. Er war nur ein wenig enttäuscht, dass sie nicht interessanter war. Das Wellsweed ließ alles danach aussehen, als sei es gewissenhaft eingepackt worden, um in irgendeinem Lager zu verschwinden. Er sah immer wieder nach oben zu der großen leuchtenden Sichel von Kinabica, die über dem Horizont hing, und wünschte sich, er hätte diesen Auftrag erhalten. Eine echte neue Welt. In den Bildverstärkern leuchtete sie verführerisch.
    Abgesehen vom Raumhafen war der Krater das erste Gebiet, das sie vorfanden, wo das Wellsweed nur lückenhaft wuchs. Duzende von Fahrwegen und Radspuren überzogen den Boden und schnitten mitten durch die Vegetation. Das Zentrum des Kraters wurde von einer Reihe regelmäßiger Buckel eingenommen, jeder einzelne vielleicht zweihundert Meter lang. Oben auf den Buckeln standen gerippte zylindrische Wärmetauschertürme, die an die Ziegelschornsteine der Industriellen Revolution vier Jahrhunderte zuvor und siebzehn Lichtjahre entfernt erinnerten. Der schmutzige Boden war gesprenkelt mit eintönig rotem, neu gewachsenem Wellsweed, Flecken, die sich nach und nach ausbreiteten und miteinander verschmolzen. Im Vergleich zu dem zerfetzten Teppich unten auf dem Kraterboden wirkten die neu gewachsenen Pflanzen nicht besonders gesund.
    Die Luftschleuse war groß genug, um die ganze Gruppe durchzulassen. Nach dem Schleusenzyklus öffnete sich die innere Luke in ein Gewirr von Betonkorridoren. Lange rechteckige Fenster in den Wänden boten einen Ausblick auf Säle voller Maschinerie und Rohre. Nackte Stahltüren führten in Büros, Werkstätten und Lager, in denen sich Speichertanks reihten.
    Es war verwirrend für die Squaddies, obwohl ihre Muskelskelett-HUD-Visiere ihnen eine vollständige Karte der Anlage boten. Die Techniker und Wartungsleute waren unbeeindruckt und marschierten auf direktem Weg zum stillen Kontrollzentrum. Innerhalb weniger Minuten redete die Management-AS an einem halben Dutzend Stationen gleichzeitig zu ihnen,

Weitere Kostenlose Bücher