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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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letzten zwei Jahrhunderte eine Billion Dollars ausgegeben und verdammt wenig auf der Habenseite als Gegenwert, außer fünfzig Multi-Milliarden-Dollar-Raumschiffen ohne ein richtiges Ziel. Doch jetzt haben wir Kabas Schulden in unseren Büchern, und wir können unsere Schiffe legal dazu einsetzen, einen Teil der Schulden einzutreiben. Da wir die Gründungskosten für die Kolonie prinzipiell bereits abgeschrieben haben, brauchen wir lediglich ihre Produkte, um sie auf der Erde zu verkaufen. Auf diese Weise streichen wir die Produktionskosten aus der Gleichung, und sämtliche Einnahmen aus dem Verkauf der auf Kaba hergestellten Hightech-Güter gehen direkt in den Unterhalt von Zantiu-Brauns Raumflotte, der Strategischen Sicherheit und den Abbau ihrer Schulden. Wenn die Buchhalter richtig gerechnet haben, machen wir sogar Profit bei der Geschichte.«
    »Klingt in meinen Ohren wie Piraterie«, sagte Lawrence.
    Ntoko lachte zu Lawrences Überraschung laut auf. »Du hast es kapiert, Kleiner.«
    435NK9 sollte planmäßig auf Floyd landen, einem großen Mond im Orbit um Kinabica. Während der Rest der Platoons der Dritten Flotte versuchen würde, die ebenso aufsässige wie erfinderische Bevölkerung von Kinabica in Schach zu halten, würden sie die dreitausend Einwohner von Manhattan City einschüchtern.
    Floyd war eben groß genug, um eine Atmosphäre zu halten, eine dünne Hülle aus Methan und Argon, aus der es in der Nacht manchmal Ammoniak schneite, wenn die Temperaturen sehr niedrig waren. Es gab keine Meere oder Seen, und die Oberfläche war mit einer schwammartigen eintönig-roten Vegetation bedeckt, die aussah wie Flechten mit Dendritwedeln. Das widerstandsfähige Zeug bedeckte jeden Quadratzentimeter des Mondes, von den Gipfeln der verwitterten Bergrücken bis hinab in die tiefsten Kraterbecken. Nicht einmal Felsbrocken oder Klippen blieben frei; die Herrschaft der Vegetation war umfassend und vollkommen. Die Einheimischen nannten sie Wellsweed, nach dem fraßgierigen marsianischen Gewächs in War of the Worlds .
    Vom Landefahrzeug des Platoons sah es aus, als glitten sie über einen Ozean aus dicker Flüssigkeit, mit merkwürdig zerknitterten Wellenmustern, die in der Zeit erstarrt waren und lange, breite Schatten warfen. Sie mussten stark modifizierte lunare Frachtlander einsetzen, um hinunter zur Oberfläche zu kommen. Die Fahrzeuge waren normalerweise einfache zylindrische Druckkabinen mit Raketenmotoren, Tanks, Sensoren, Thermopaneelen und Frachtcontainern, die in beinahe willkürlicher Anordnung ringsum verteilt waren, während drei metallische Spinnenbeine weit nach unten ausgestreckt waren, um den Aufprall der Landung zu absorbieren. Dieses klobige Gefährt war nun in einen linsenförmigen Rumpf eingebettet, der dazu gedacht war, den dicken Kern während der Landung und der Verzögerung vor der mageren Atmosphäre zu schützen. Es sah einer fliegenden Untertasse ähnlicher als alles, was Menschen je an Raumschiffen gebaut hatten, auch wenn ihm die glatte Eleganz fehlte, die normalerweise mit dem Konzept assoziiert wurde.
    Die Sonne war soeben hinter den niedrigen Hügeln hinter Manhattan City aufgegangen und begann mit ihrer fünfundsiebzigstündigen Überquerung des Himmels, als sie über dem Raumhafen hereintaumelten. Zahlreiche Stroboskoplampen und Leitinstrumente umgaben den Flecken aus geschmolzenem Fels – alle gegenwärtig dunkel und inaktiv. Giftig gelbliche Flammen spien aus dunklen Löchern im Rumpf des Vehikels. Beine entfalteten sich mit mühsamen, ruckhaften Bewegungen und gestatteten ihnen, mit einem alarmierend kreischenden Geräusch und dem dumpfen Brüllen der Raketenjets, die gegen den fleckigen Rumpf trommelten, aufzusetzen.
    Ein zweites, dann ein drittes Fahrzeug der Dritten Flotte schwebte unelegant heran und landete neben ihnen. Nichts verriet sie mehr als Eindringlinge als die einheimischen Orbitalfahrzeuge, die auf der anderen Seite des Raumhafens parkten. Silbrig-weiße pfeilförmige Raketenschiffe, die aufrecht auf geschwungenen Flossen standen und aussahen, als stammten sie aus den Träumen der Neunzehnhundertfünfziger.
    Das Platoon ging von Bord und schob sich unbeholfen eine Aluminiumleiter hinunter, die an eines der Landebeine geschweißt war. Am Boden hatte Lawrences Muskelskelett-AS Mühe, die niedrige Schwerkraft zu kompensieren, und sie behinderte jede Bewegung. Sie rempelten, hüpften und schlitterten in Richtung der Hauptluftschleuse von Manhattan City. Sperriger Panzer

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