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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unterlegener Physiologie und ohne jeglichen Ehrgeiz war. Sie gehörte zu den ewigen Underdogs des Lebens.
    Eine weibliche Beamtin mit verständnisvollem Gesichtsausdruck saß neben der Kellnerin auf einem Barhocker. Hätte sie auch nur einen Bruchteil ihrer teuren Spezialausbildung begriffen, dachte Simon, hätte sie die Frau als Erstes nach draußen und weg vom Ort des Verbrechens geschafft.
    Er startete eine Suchanfrage durch sein DNI, doch er fand den Namen der Kellnerin nicht. Offensichtlich verfügte die Bar weder über Management- noch über Buchführungsprogramme. Die Suchanfrage lieferte nicht einmal einen registrierten Link zum Datapool. Es gab nichts außer einem ganz gewöhnlichen Telefonanschluss.
    Simon ließ sich auf dem zweiten freien Hocker neben der Kellnerin nieder. »Hallo, geht es Ihnen inzwischen ein wenig besser, Miss …?«
    Sie sah ihn aus verheulten Augen an. »Sharlene«, schluchzte sie.
    »Miss Sharlene. Eine schlimme Geschichte. Es muss ein heftiger Schock für Sie gewesen sein.« Er lächelte die Polizistin an. »Ich würde gerne einen Augenblick lang alleine mit Sharlene reden.«
    Die Beamtin bedachte ihn mit einem missmutigen Blick, dann stand sie wortlos auf und ging davon. Ohne Zweifel, um sich bei Captain Finemore zu beschweren.
    Adul hatte sich hinter Sharlene postiert und behielt die Bar im Auge. Die meisten Menschen machten einen weiten Bogen um ihn.
    »Ich muss wissen, was passiert ist, Sharlene«, sagte Simon. »Und ich muss es verdammt schnell wissen, fürchte ich.«
    »Meine Güte!« Sharlene erschauerte. »Ich will überhaupt nicht mehr daran denken!« Sie wollte einen Schluck aus dem Whiskyglas nehmen und blinzelte überrascht, als sie Simons Hand auf der ihren wiederfand.
    »Er hat Ihnen einen heiligen Schreck eingejagt, wie?«
    »Das können Sie verdammt noch mal laut sagen!«
    »Verständlich, Sharlene, durchaus verständlich. Sie haben mit eigenen Augen gesehen, wie viel körperliche Schmerzen er Ihnen bereiten kann. Ich hingegen kann Ihnen nicht nur körperliche Schmerzen bereiten – ich kann mit einem einzigen Anruf Ihr Leben zerstören. Doch damit würde ich mich nicht zufrieden geben. Ich würde Ihre Familie ebenfalls vernichten. Keine Arbeit für keinen von ihnen, niemals wieder. Nur Sozialhilfe und Abfall, für Generationen. Und wenn Sie mich noch länger ärgern, dann werde ich dafür sorgen, dass auch die Sozialhilfe noch gestrichen wird. Wollen Sie, dass Sie und Ihre Mutter als Straßendirnen für die Mannschaftsdienstgrade von Zantiu-Braun alt werden, Sharlene? Denn das ist alles, was Ihnen dann noch bleibt, was ich Ihnen noch lasse. Sie und Ihre Mutter werden einen frühen Tod sterben, unten auf dem Strich von Cairns.«
    Sharlenes Unterkiefer sank herab.
    »Und jetzt erzählen Sie mir hübsch, was ich wissen will. Konzentrieren Sie diesen erbärmlichen Klumpen Brei, den Sie Gehirn nennen, und ich verschaffe Ihnen vielleicht sogar eine Belohnung. Wie wollen Sie es haben, Sharlene? Ärger oder Kooperation?«
    »Ich … ich helfe Ihnen«, stammelte sie.
    Simon lächelte breit. »Ausgezeichnet. Nun gut – hat der Fremde einen Skinsuit getragen?«
    »Nein, keinen richtigen. Es war sein Arm. Ich hab es bemerkt, als er sein Bier bezahlt hat. Er war ganz dick und hatte so eine merkwürdige Farbe.«
    »Braun, wie von der Sonne?«
    »Ja, genau. Dunkel, aber nicht so dunkel wie bei einem Aborigine.«
    »Nur sein Arm?«
    »Ja. Aber er hatte auch die Anschlüsse am Hals. Sie wissen schon, wie Frankensteinbolzen, aber aus Fleisch. Ich hab sie unter dem Kragen gesehen.«
    »Und Sie sind ganz sicher?«
    »Absolut sicher, Sir. Ich erfinde das nicht. Er war ein Zantiu-Braun-Squaddie.«
    »Was also ist passiert? Er kam herein und hat um sich geschossen?«
    »Nein. Er hat sich mit einem anderen Mann unterhalten. Dann sind Jack und zwei andere rüber zu ihm. Schätze, sie wollten ihm Scherereien machen. Jack ist eben so, auch wenn er eigentlich ein netter Kerl ist. Dann ist es passiert.«
    »Der Mann feuerte Pfeile ab, und alle fielen um?«
    »Ja. Ich sah, wie er den Arm hochhielt, und irgendjemand rief, dass er ein Skin wäre. Ich ging hinter dem Tresen in Deckung. Dann hörte ich, wie alle anfingen zu schreien und zu Boden gingen. Als ich wieder hinter dem Tresen auftauchte, lagen sie da. Ich dachte … ich dachte im ersten Augenblick, sie wären alle tot.«
    »Und dann haben Sie die Polizei gerufen.«
    »Ja.«
    »Haben Sie diesen Mann früher schon einmal in der Bar

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