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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Betonpassage, deren Händler erfolgreich die größeren Kettenläden vom Investieren abgehalten hatten. Er kaufte verschiedene Kleidungsstücke in den kleinen Läden. Nichts zu Schickes, sondern Sachen, die er draußen auf dem Strip tragen konnte und die kein Zantiu-Braun-Logo besaßen.
    Er lernte früh am Abend ein Mädchen kennen. Eine großgewachsene Tramperin um die Zwanzig, die mit ihren Freundinnen unterwegs war und die australische Küste mit dem Rucksack bereiste. Sie war hübsch und schlank, besaß olivenfarbene Haut und hatte das Haar zu kleinen Zöpfen geflochten, deren Enden von Bändern mit leuchtenden Perlen zusammengehalten wurden. Wenn sie rasch den Kopf bewegte, wirbelten sie herum wie ein regenbogenfarbenes Halo. Er überredete sie, noch zu bleiben, als ihre Freundinnen in ihr Hotel und die im Voraus gebuchten Kojen zurückkehrten. Sie war fasziniert von der Tatsache, dass er auf einer anderen Welt geboren war, dankbar für das gute ausländische Bier, das er spendierte, und zeigte begieriges Interesse, als sie erfuhr, dass er monatelang von der Erde weg gewesen war.
    »Heimweh?«
    »Ich schätze, das könnte man so sagen, ja«, gestand er. »Die Einheimischen waren nicht besonders freundlich.«
    Zurück im Dämmerlicht seines Zimmers vögelte sie ihn wie ein unter Strom stehendes Känguru und hüpfte auf ihm auf und ab. Die erste Stunde war er sicher, dass das altersschwache, wacklige Bett unter ihnen nachgeben würde. Er goss mehr von dem teuren Bier über ihre Brust und leckte es ab, bevor sie seinen Kopf nach unten zwischen ihre Beine drückte. Sie sahen eine Thrash-Rock-Übertragung und versuchten, im Takt zu der dröhnenden Musik zu vögeln, bis sie schließlich lachend zusammenbrachen, als der mit einem mächtig gefüllten Hosenlatz ausgestattete Sänger irgendwelche Strophen kreischte, in denen er es seinem ›Babe‹ so richtig besorgen wollte. Der Zimmerservice brachte Club-Sandwichs und weitere Getränke, und sie saßen mit untergeschlagenen Beinen auf der durchhängenden Matratze und fütterten sich gegenseitig. Hinterher sahen sie eine Non-I-Komödie, bevor sie erneut vögelten.
    Gleich am nächsten Morgen ging sie, um sich zu ihren Freundinnen zu gesellen. Sie wollten weiter nach Norden und hofften, in Port Douglas Arbeit zu finden, um die nächste Etappe ihres großen Mittelklasse-Abenteuers zu finanzieren. Gegen Mittag musste Lawrence bereits angestrengt nachdenken, um sich an ihren Namen zu erinnern.
    In der nächsten Nacht war es ein anderes Mädchen. Sie mochte Highballs statt Bier und Electric Jazz statt Rock, doch sie war genauso scharf.
    Die gesamte erste Woche verging auf die gleiche Weise. Schlafen während des Tages, eine anständige Mahlzeit irgendwann nachmittags, ein Spaziergang, bevor der Abend anfing. Nach Sonnenuntergang auf den Strip. An manchen Tagen lief er anderen Squaddies von der Flotte über den Weg, und sie tranken ein paar Runden zusammen, spielten die eine oder andere Runde Pool oder verbrachten eine Stunde in den Spielsalons. Er wurde nie betrunken; angesichts seines Endspiels gab es nicht genug zu gewinnen. Ein- oder zweimal ging er in einen Club tanzen. Jedes Mal deswegen, weil die Mädchen unbedingt zuerst tanzen wollten.
    Sieben Tage nach der Landung empfing sein Armband-Pearl eine Nachricht von der Flottenverwaltung, in der er zur Berichterstattung zur Basis befohlen wurde. Seine Bewerbung für das College für Raumschiffsoffiziere war angenommen worden. Er würde zu einem Aufnahmetest nach Amsterdam geschickt werden.
    Er setzte sich im Bett auf, hielt die Brille vor das Gesicht und las die Nachricht erneut, während langsam Freude in ihm aufkeimte. Sein Leben nahm endlich die Wendung, die er immer gewollt hatte. Sein Vater, Roselyn, Amethi – er hatte lange genug bezahlt. Er hatte sich seinen Platz auf den Raumschiffen von Zantiu-Braun verdient .
    Das Mädchen im Bett neben ihm hob den Kopf und sah sich in klassischer morgendlicher Verwirrung im Zimmer um. Sie blinzelte Lawrence an. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte allmähliches Erkennen wider. »Hi«, brummte sie.
    »Guten Morgen.«
    »Gute Neuigkeiten?« Sie nickte in Richtung der Brille in seinen Händen.
    Lawrence dachte über ihre Frage nach. Die offensichtliche Reaktion wäre gewesen, seine Versetzung herauszuplappern und ihr zu sagen, was ihm das bedeutete. Es war die Art von freudiger Nachricht, die geteilt werden wollte, die zu einem glücklichen gemeinsam verbrachten Tag führte, vielleicht

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