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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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erleichtern.«
    Laurence antwortete mit einer Spur von Belustigung in der Stimme: »Es tut mir leid, meinen Mantel derart vernachlässigt zu haben, dass du einen derart schlechten Eindruck von meinen Finanzen hast. Ich bin aber nicht vollkommen verarmt.« Sanfter fügte er hinzu: »Ich fürchte, es wird keine Pavillons geben, aber ich hoffe, dass ich dir keine Schande mache.«
    »Das würdest du doch nie«, sagte Temeraire und stupste Laurence an.
    Dieser streichelte ihm die Nüstern. »Ich weiß nicht, wie es uns nach dieser Sache hier ergehen wird«, sagte er. »Ich muss mich noch bei weitaus mehr Leuten entschuldigen, und ich muss Wellesley schreiben. Ich weiß nicht, wie, aber ich muss ihm mitteilen, dass ich nicht in dieser Weise weitermachen kann. Es wird kein Abschlachten ohne Gnade mehr geben. Irgendwie werden wir das mit den Gefangenen schon schaffen, und wir werden keiner Truppe mit einer Kanone oder einigen Drachen mehr aus dem Weg gehen, sondern den Kampf mit ihnen suchen.«
    Temeraire hatte nicht gewusst, wie sehr die Sorgen Laurence niedergedrückt
hatten, bis die Quelle für dieses Unglück offengelegt worden war, aber seine Stimmung wurde beinahe überschäumend glücklich bei Laurence’ Worten. »Ich bin so froh, das zu hören«, sagte er und fügte hinzu: »Und ich bin mir sicher, wir werden viele Schätze gewinnen.« So tapfer das Gesicht, das Laurence aufzusetzen versuchte, auch wirkte, Temeraire empfand es dennoch nicht als sehr ermutigend.
    »Viel wahrscheinlicher ist doch, dass Wellesley mir befehlen wird zurückzukommen, damit man mich auf der Stelle hängen kann.«
    »Wenn er das tut, solltest du nicht gehen«, sagte Temeraire empört, und seine Halskrause sträubte sich.
    »Nein«, bekräftigte Laurence nach kurzem Nachdenken, »das sollte ich wohl nicht.«
    Sir,
    ich muss Sie ersuchen, einer Veränderung hinsichtlich der Vorgehensweise unserer Kompanie zuzustimmen. Dies geschieht aus Gründen der Menschlichkeit, und ich hoffe, dass Sie keine Einwände erheben, auch wenn das Maß an Aufwand und auch Gefahr sich erhöht. Dies betrifft alle unter meinem Kommando dienenden Offiziere im Dienste Seiner Majestät ebenso wie deren Drachen; sie haben mit Freuden dieser neuen Handhabung zugestimmt, da sie lieber sich selbst als ihr Gewissen geopfert sehen wollen …
    In seinem nächsten Brief schickte Laurence diese Zeilen mit, die er mit Mühe verfasst hatte und Gherni mit auf den Weg gab. Sie schlugen ihr neues Lager zwischen North Seaton und Newbigginby-the-Sea auf, und begannen damit, ein Militärgefängnis zu errichten, das von Freiwilligen aus der ländlichen Umgebung geführt wurde. »Die Franzosen werden leichtes Spiel haben, wenn sie kommen, um ihre Leute zu retten«, bemerkte Sutton, als die Drachen gut gelaunt Bäume ausrissen. Sie hatten keinerlei Kanonen, um die Mauern auch zu bewachen.
    »Dann werden sie immerhin Zeit und Energie aufgewendet haben, um ihnen zu Hilfe zu kommen, die sie ansonsten dafür genutzt hätten, frische Truppen aus Frankreich herüberzuschaffen«, sagte Laurence. Niemand widersprach. Es beschämte ihn zu sehen, wie erleichtert sowohl die anderen Offiziere als auch die Drachen über dieses veränderte Vorgehen waren. Jeden Tag jedoch wartete er auf eine Antwort von Wellesley, mit der er ihm das Kommando entziehen würde. Er fragte sich, was er den anderen Kapitänen sagen sollte, falls denn Wellesley tatsächlich einen anderen Offizier gefunden haben sollte, um diese Aufgabe zu übernehmen.
    Aber es traf kein Brief ein. Drei Tage später begann der Morgen mit lautem Lärm rings ums Lager. Viele Wilddrachen platzten eifrig mit Neuigkeiten zu ihnen herein, und ehe man aus ihrem Geplapper schlau werden konnte, landeten bereits überall die großen Drachen des Korps, voll besetzt mit Männern. Eine Kompanie nach der anderen wurde auf dem Boden abgeladen, ebenso Vorräte und Artillerie, und schon erhoben sich die Drachen wieder in die Luft, ohne ihnen mehr als einen kurzen Gruß zugerufen zu haben. Über ihnen flogen weitere Drachen vorbei, denn die gesamte britische Armee war auf dem Vormarsch.
    Wellesley traf kurz nach Mittag ein und beschlagnahmte die alte, halb zerfallene Scheune, in der die Mannschaften geschlafen hatten, als Hauptquartier. »Raus, der Rest von Ihnen«, sagte er und nickte der Mannschaft, ja selbst den Adjutanten zu, die gerade den Boden fegten, und fixierte Laurence mit eisigem Blick.
    »Sehr schlauer Zug, Laurence«, sagte Wellesley, als sie

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