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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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auferzwungen haben. Ark, Ker und Wod haben uns damit gerettet, sich nicht dem Willen der Dämonen zu beugen.« Kurz hielt er inne. »Wir sind das Vermächtnis dieser Männer. Wir leben noch, und wir haben es ihnen zu verdanken. Ihre Weisheit und ihre Freundschaft werden wir für immer in uns tragen.«
    Hunderte Drachen schossen aus der Öffnung der Drachenspitze. Seld blickte hinauf und sah den Obersten Drachen, der sich von dem Berggipfel erhob. Die Drachen bildeten einen engen Kreis, wie es tags zuvor die Dämonen getan hatten.
    »Mit diesem Tag endet ein Zeitalter«, rief Seld. »Und es beginnt ein neues.«
    Dann spien sie ihr Feuer auf die Drachenspitze. Der Körper von Talut Bas, der auf der Bergspitze lag, verbrannte innerhalb von Augenblicken zu Asche. Die Reichtümer auf der Drachenspitze schmolzen, und zu allen Seiten strömte flüssiges Gold am Berg hinab, riss die Edelsteine mit sich und erkaltete auf dem Weg nach unten. Dampf stieg von der Bergspitze auf, wurde vom Wind verweht, und nach kurzer Zeit blitzte die Spitze des Berges golden im Sonnenlicht.
    Die Drachen wendeten sich von dem Berg ab, zogen Kreise im Himmel und verschwanden wieder in den Öffnungen. Der Oberste Drache glitt mit ausgebreiteten Kristallschwingen herab, flog knapp über die Menschen, gewann mit einem einzigen Flügelschlag wieder an Höhe und ließ sich auf der Bergspitze nieder.
    Seld schaufelte die drei Gräber allein zu. Er war gerade damit fertig, als jemand hinter ihm sprach.
    »Ich weiß, was du tun wirst.«
    Seld fuhr herum. Es war Alema.
    »Was meinst du?«
    Sie blieb am anderen Ende der Gräber stehen und betrachtete ihn. Seld hatte ihre Augen seit ihrer Rückkehr niemals derart wach und aufmerksam erlebt. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, der Frau in die Augen zu blicken, die er vor vielen Jahren auf den Koan-Bergen verloren hatte.
    »Wir werden uns niemals wiedersehen. Bevor wir uns trennen, möchte ich dir danken. Für deine Liebe, für deine Sorge.«
    Seld ließ die Schaufel fallen und ging um die Gräber herum. »Warum glaubst du, das wir uns trennen werden?«
    Als würde sie seine Frage nicht hören, trat sie zu ihm und nahm ihn bei den Händen. »Während all der Zeit, in der mein Geist verdunkelt war, habe ich dich in meinem Herzen getragen, Seld. Ich werde es immer tun.«
    Seld fand keine Worte. Er nahm Alema in den Arm.
    »Und nun erfülle mir bitte einen letzten Wunsch«, flüsterte sie.
    Noch am gleichen Tag bereiteten die Menschen ihren Aufbruch vor. Niemand hatte sie angewiesen, es zu tun, sie folgten alle dem gleichen Wunsch: Wieder in ihre Heimat zurückkehren zu wollen. Seld verfolgte das Treiben von einem nahen Hügel. Er hielt sich im Schatten der Bäume, und nur eine Person bemerkte ihn dort.
    Mesala stieg den Hügel hinauf zu ihm und setzte sich neben ihn. »Sie würden am liebsten noch heute aufbrechen. Die Taheffer wollen sehen, was von ihrer Siedlung noch existiert. Und deine Leute möchten nach Hequis zurück. Sie wissen nicht einmal, ob die Ambria versenkt wurde oder nicht ...«
    »Dann würden sie ein neues Schiff bauen, egal wie viel Arbeit es bedeutet oder wie lange es dauert. Sie werden das Meer wieder über queren. Die Seeleute von Kapitän Wod werden eine wichtige Hilfe dabei sein.«
    »Wann gibst du das Zeichen zum Aufbruch? Alle sind bereit.«
    Er schaute sie an. »Alle ... aber ich noch nicht.«
    »Wenn wir wieder in unserer Heimat sind – was geschieht dann mit uns?«
    »Es ist eine lange Reise ...«
    Mesala schüttelte den Kopf. »Nein. Ich meine: Was geschieht mit uns beiden? Und mit Alema?«
    »Was wünschst du dir?«
    »Ich wünsche nichts. Ich möchte nur wissen, ob ich in deinem Leben noch eine Rolle spielen werde.«
    Seld hielt den Blick auf die Menschen gerichtet, die am Fuß der Drachenspitze die wenigen Wagen beluden, die sie noch hatten. »Nein«, sagte er schließlich.
    »Ich habe es erwartet«, sagte Mesala und stand auf. »Klüch wird wieder aufgebaut werden. Und dort werde ich bleiben.« Seld sah, dass sie mit einer schnellen Bewegung eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. »Alema und du ... ihr werdet bei mir immer willkommen sein.«
    Seld öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber schloss ihn sofort wieder und nickte. Ein trauriges Lächeln erschien dazu auf seinem Gesicht. »Versprich mir eines: Respektiere, was sich deine Schwester wünscht.«
    Mesala runzelte die Stirn. »Ja. Immer.« Sie ging einige Schritte den Hang hinunter. Dann wendete sie sich nochmals

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