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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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ansprach, wie Bastilla Kariarn angesprochen hatte.
    Ich verdrehte die Augen. »Hör auf zu schmollen, Oreg. Und du, Tosten, hörst auf zu …«
    Ein seltsames, maunzendes Geräusch war plötzlich zu hören. Es begann schrill wie das Wiehern eines Hengstes und wurde dann so tief, dass der Stein an meinem Rücken vibrierte.
    Oreg reagierte wie ein Jagdhund, der eine Spur wittert. »Ein Basilisk! Wo haben sie einen Basilisken gefunden?«
    »Ein Basilisk?«, fragte Tosten.
    »Shavig-Leute nennen sie …« Oreg hielt inne, schien plötzlich eine Idee zu haben und grinste mich schief an. »Steindrachen. Vielleicht nennen Oransteiner sie ebenfalls so.«
    »Der Steindrache aus Silbermoor?«, fragte ich.
    Oreg senkte den Blick. »Basilisken riechen wie Drachen.«
    »Und was genau ist ein Basilisk?«, fragte ich.
    Oreg entspannte sich ein wenig. »Es ist eine Eidechse, die etwa vier Menschenlängen misst und mindestens viermal so viel wiegt wie Blümchen. Ein Basilisk ist so intelligent wie ein Hund, vielleicht ein wenig intelligenter, und verfügt über ein wenig Magie.«
    »Welcher Art?«
    »Er kann Menschen in Stein verwandeln.« Tosten klang atemlos, aber das hatte vielleicht ebenso viel mit seinen Schmerzen wie mit der Aufregung über Kariarns Geschöpf zu tun. »Es gibt ein paar Lieder über diese Geschöpfe. Erinnerst du dich an die ›Jagd auf den Basilisken‹, Ward?«
    Er summte ein paar Töne, die vage vertraut klangen, also nickte ich.
    »Ein albernes Lied«, stellte Oreg selbstzufrieden fest. »Welches Raubtier würde sein Fressen in echten Stein verwandeln? Ein Basilisk kann dich allerdings mit seinem Blick bannen, wenn er dich ansieht, damit er dich in Ruhe verschlingen kann.«
    »Du glaubst, aus dem Steindrachen aus Silbermoor ist ein solcher Basilisk geworden? Ich denke nicht, dass der Stein so groß gewesen ist.«
    »Wenn man etwas in Stein verwandelt, nimmt man die Feuchtigkeit weg, die den größten Teil des Fleischs ausmacht. Ein wirklich guter Magier könnte dich in einen Kiesel verwandeln«, sagte der wirklich gute Magier, der vor mir hockte. Er schien sich besser zu fühlen, obwohl das schwer zu sagen war, denn es gab nicht viel Licht in der Zelle. Seine linke Hand lag immer noch an meinem Bein.
    »Oreg«, sagte ich, nachdem ich einen Augenblick nachgedacht hatte. »Würdest du Tosten dorthin zurückbringen, wo du warst? Ich denke, ich sollte hierbleiben. Kariarn hat etwas vor. Aber ich muss Tosten wegschaffen, damit Kariarn ihn nicht gegen mich verwenden kann.«
    Oreg schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Ich könnte ihn aus der Burg bringen. Aber noch weiter von dir kann ich mich nicht entfernen.«
    Wenn ich den Zustand bedachte, in dem er hier eingetroffen war, glaubte ich ihm das. »Kannst du ihn nach Hurog bringen?«
    »Nein - und ich kann selbst auch auf keine andere Weise dorthin zurückkehren als du.«
    Ich starrte ihn einen Augenblick an. »Ich dachte, du wärest Hurog?«
    Er nickte. »Ich kann herausfinden, was dort geschieht, aber ich kann es von hier aus nicht beein-flussen. Dieser Körper kann dich nicht verlassen -
    wie du gesehen hast -, es sei denn in Hurog. Und Hurog ist zu weit entfernt, als dass meine Macht mich dorthin bringen könnte.«
    Tosten verlagerte unbehaglich das Gewicht, aber das schien ihm nicht zu helfen. Ich sah ihn stirnrunzelnd an, dann fragte ich Oreg: »Könntest du uns alle hier wegbringen - dorthin, wo Axiel und Ciarra sind?«
    Oreg schüttelte den Kopf. »Die Ringmagie hat mich hergebracht, aber sie kann mich nicht weg-transportieren. Ich könnte euch allerdings aus der Burg bringen.«
    »Bist du sicher, dass wir in Buril sind?«, fragte ich Tosten.
    Er nickte. »Kariarn hatte offenbar hier schon lange Leute stationiert.«
    »Garranon beherbergt die Vorsag«, murmelte ich.
    Das klang immer noch nicht richtig. Beckram hatte mir gesagt, Garranon sei einer der ›Hundert‹, und er hatte keinen Grund, Oranstein zu verraten.
    »Jemand kommt«, sagte Oreg.
    »Versteck dich«, flüsterte ich.
    Tosten ließ sich wieder auf den Boden sacken, als die Tür aufging und drei Männer hereinkamen. Sie nahmen mir die Ketten ab und führten mich aus der Zelle, ohne Oreg zu bemerken, obwohl er neben ihnen stand. Oreg hatte sich in Hurog die ganze Zeit so verborgen, aber ich war nicht sicher gewesen, ob er das hier ebenfalls tun konnte.
    Ich war an eine Burg gewöhnt, in der die Kerker-zellen unter dem Wachturm lagen, und daher überrascht, als man mich drei Treppen hinunter

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