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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht an weiteren Opfern interessiert.
    Wenn ich mich dennoch nicht regte, dann lag das nicht an dem Blick des Basilisken, sondern an dem Wissen, dass ich überhaupt nichts tun konnte. Ohne eine Waffe hatte ich keine Aussichten gegenüber dem Tier, von Kariarns Wachen gar nicht zu reden.
    Solange mein Bruder gefangen war, durfte ich mein Leben nicht wegwerfen. Aber einfach stehen zu bleiben, war das Schwerste, was ich in meinem Leben getan hatte.
    Der Basilisk hatte sich inzwischen offenbar ausreichend überzeugt, dass er nicht gegen einen von uns um seine Mahlzeit kämpfen musste, stieß mit dem Kinn gegen Landislaw und warf ihn um. Er öffnete sein Maul, und man konnte kleine dreieckige Zähne sehen, die nicht größer waren als die eines Hunds. Er drehte den Kopf ein wenig, verschlang Landislaws Oberkörper, und dann riss er die Repti-liennase nach oben, was den Mann in seinen Schlund rutschen ließ.
    Einer der Männer, die Landislaw festgehalten hatten, drehte sich zur Seite und begann hilflos zu würgen. Landislaw war nicht tot. Gebannt von der schrecklichen Magie des Basilisken, würde er langsam verdaut werden, während er noch lebte.
    Ich hatte Landislaw nie gemocht, aber niemand hatte so etwas verdient.
    »Was wird aus den Ketten?«, fragte ich lässig. Ich verließ mich darauf, dass das schlechte Licht in der Halle verbarg, wie blass ich geworden war.
    Kariarn zog die Brauen hoch, als er meinen lässi-gen Ton hörte. »Er spuckt das harte Gewebe nach ein paar Tagen wieder aus.«
    »Ah, wie eine Eule«, sagte ich, weiterhin um eine ruhige Stimme bemüht. Lass den Feind niemals wissen, was dir Angst macht. Ich konzentrierte mich weiterhin auf Kariarn, denn ich wollte Garranons Schmerz nicht sehen. »Wo habt Ihr herausgefunden, wie man ihn beherrschen kann?«
    Kariarn lächelte, als hätte er einen Seelenfreund gefunden. Wenn ich ihn davon überzeugen konnte …
    Mein Plan war bestenfalls halb ausgedacht, um ihn besser an Veränderungen der Situation anpassen zu können.
    »Die Cholynn war sehr hilfreich. Sie hat genug von der tallvenischen Herrschaft. Ohne Jakoven könnten die Cholyten das ganze Land beherrschen.
    Ihr Orden verfügt über Bibliotheken, die bis zur Zeit des Kaiserreichs zurückreichen, und sie hat mir mehrere Magier geschickt - wenn auch keiner so nützlich war wie Bastilla.«
    »Warum habt Ihr mich hierhergebracht, damit ich zusehen konnte?«, fragte ich.
    »Bastilla dachte, Ihr würdet Euch für meinen Steindrachen interessieren, da Hurog einmal das Zuhause von Drachen war.« Plötzlich lächelte er.
    »Wisst Ihr, dass die Kaiser Drachen hatten, die ihnen dienten? Ich bin der Erste seit diesen alten Zeiten, der einen Drachen besitzt.«
    Er war der erste was? Kaiser? Noch hatte er sein Kaiserreich nicht.
    Ich nickte nachdenklich. »Sagt mir, Euer Hoheit, wie wollt Ihr mir Hurog zurückgeben?« Es war nicht notwendig, Gefühle für meine Heimat vorzutäuschen
    - selbst die Soldaten mit ihren reglosen Mienen konnten wahrscheinlich die Gier in meiner Stimme hören.
    Kariarn lachte. »Gleich zum Thema, wie? Warum habt Ihr Eure Ansicht geändert?«
    »Erwartet Ihr, dass ich vor meinem Bruder das Gesicht verliere? Mit der Zeit wird er sich an die Idee gewöhnen, dass ich es getan habe, um Hurog zu retten. Aber er wird eine Weile brauchen. Ich weiß, dass ich Hurog vom tallvenischen König niemals zurückerhalten werde, und dass er darüber hinaus auch noch meinen Vetter umgebracht hat, trägt nicht dazu bei, meine Ansicht über ihn zu verbessern. Meine Frage ist nun: Worin besteht Euer Preis?«
    »Es ist nichts, was Ihr nicht zahlen könntet«, sagte er rasch, als befürchtete er, dass der Fisch dem Haken wieder entgleiten könnte. »Ihr werdet loyal zu mir sein und mir Steuern zahlen, wie Ihr sie jetzt nach Tallven zahlt.«
    »Ich habe Tallven gegenüber Schwüre geleistet.«
    Ich runzelte die Stirn, als wäre mir gerade erst klar geworden, was es bedeutete, Kariarns Hilfe zu akzeptieren. »Ein Hurog bricht seine Schwüre nicht.«
    »Niemand hält sich an Schwüre, die bereits gebrochen wurden«, sagte er. »Jakoven brach das Bündnis, das seine Ahnen vor so vielen Jahren mit Hurog schmiedeten, als er Euch Eure Burg einer Laune folgend abnahm. Ihr seid ihm nichts mehr schuldig.«
    Ich schob mein Kinn energisch vor, als er das sagte, dann riss ich die Augen auf und ließ meinen Blick weich und traurig werden. »Das hat er tatsächlich.
    Und er lässt zu, dass Eure Heere Oranstein verwüsteten,

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