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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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Laut zwischen Schluchzen und Stöhnen aus. » Wenn ich es ihm gesagt hätte, dann hätte der Dracyrmeister uns getötet, ihn und mich. Kay, ich bin daran fast zerbrochen. «
    Kay dachte über seine Worte nach, dann nickte sie resigniert. » Wahrscheinlich hast du recht. Komm jetzt, beeil dich. Cinfarron ist sein Name, richtig? Ich erinnere mich daran… «
    Â» Cinfarron « , bestätigte Sam tonlos. » Damian hieß einer seiner Urgroßväter. Es ist sein vierter oder fünfter Vorname. Er erschien mir ungefährlich genug, um ihn zu benutzen. «
    Kay blieb stehen und starrte ihn an. » Der Name stammt nicht von Lord Harrynkar? «
    Sam lachte bitter auf. » Er hat ihn nur ›Junge‹ genannt. Oder glaubst du, er hätte sich die Mühe gemacht, einem Kind einen Namen zu geben? «
    Kay schluckte die Bitterkeit hinunter, die ihr in den Mund stieg wie Galle. Sie nickte mit zusammengepressten Lippen und zog Sam weiter, der schnaufend neben ihr herrannte.
    Noctyria ließ sie ein und Sam kniete neben Damian nieder. » Mein Junge « , sagte er zärtlich und berührte seine Schulter. » Wach auf. Wach auf, Farron. «
    Damian schrak mit einem Ruck hoch. Sein Blick wanderte von Sam zu Kay, wieder zurück zu Sam. Er seufzte tief und ließ sich von Sam aufhelfen. Der alte Pferchwächter lehnte ihn gegen Noctyrias Flanke und streichelte dabei unbeholfen über Damians Scheitel. Keiner sagte etwas, bis Damian sich vorbeugte, nach Kays Hand griff und sie fest drückte. » Vergib mir « , sagte er leise. » Ich erinnere mich, dass ich dich beschimpft und dir unverzeihliche Worte an den Kopf geworfen habe. Ich glaube, ich habe dich sogar angegriffen… « Seine Stimme verklang, er richtete einen hoffnungsvollen und gleichzeitigt verzweifelten Blick in ihre Augen. Kay schüttelte den Kopf und lächelte.
    Â» Ich habe es schon vergessen « , sagte sie sanft. » Aus dir sprach Paindal, Farron. Er ist fort. «
    Damian nickte und schloss erschöpft die Augen. Kay wechselte einen Blick mit Sam. Damian hatte nicht bemerkt, dass sie ihn mit dem Namen des blonden kleinen Jungen angesprochen hatte. Sam biss die Zähne aufeinander, dann beugte er sich vor, legte die Hände auf die Knie und sagte eindringlich: » Damian, mein Junge. Ich muss dir etwas beichten. Es betrifft dich und mich und es wird dich wahrscheinlich sehr verwirren. Oder wütend machen, ich weiß es nicht. « Er stockte und sah Kay Hilfe suchend an. Sie nickte ermutigend. Sam leckte sich über die Lippen, dann fuhr er fort: » Hörst du mir zu, mein Junge? «
    Â» Ich höre dir zu, Sam « , antwortete Damian flüsternd. Seine Hand zuckte in Kays Griff. Er war so bleich wie eine frisch gekälkte Wand und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Kay rückte eng an seine Seite und bettete seinen Kopf an ihrer Schulter. Damian ließ es geschehen. Seine Haltung und seine Miene drückten eine Ergebenheit in ein unbekanntes Schicksal aus, die ihr ins Herz schnitt. Sie legte den Mund an sein Ohr und wisperte: » Es wird alles gut. Sei nicht so verzagt, mein Liebster. «
    Er wandte ihr das Gesicht zu, ohne die Augen zu öffnen. Sie sah das Zucken seiner Lider und wusste, dass er mit den Tränen kämpfte. » Sag es ihm, Sam « , forderte sie laut.
    Der Pferchwächter räusperte sich rau und begann: » Ich war vor Jahren Hauptmann der königlichen Leibgarde und Leibwächter ihrer Majestät, der Königin. « Er stockte, suchte nach Worten.
    Damian war bei dieser Vorrede ruhig geworden. Er setzte sich auf und öffnete die Augen. Sein Blick ruhte fragend auf dem alten Mann. » Hauptmann? « , fragte er.
    Sam nickte verlegen. » Dein Va…, hm, Lord Harrynkar ließ mir die Wahl, zu sterben oder ihm zu dienen. Ich habe das Leben gewählt. «
    Damian nickte ungeduldig. » Gut gemacht. Dich als Dracyrfutter hinzugeben hätte einen guten Mann vergeudet. Weiter. «
    Kay freute sich über die Stärke, die in seine Stimme und seine Worte zurückkehrte. Sie war es nun, die den Kopf an seine Schulter legte und wartete, dass Sam weitersprach.
    Der Pferchwächter blickte auf seine großen, schwieligen Hände. » Als der Palast angegriffen wurde, wollte ich ihre Majestät in Sicherheit bringen, aber sie hat es mir verboten. Sie befahl mir, ihre Kinder zu retten. Die Prinzessin habe ich einer

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