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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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Mit einem Schmerzenslaut ließ sie das Messer fallen. Sein Gesicht verzerrte sich, er entblößte fauchend seine weißen Zähne und tastete nach dem blutenden Kratzer. » Du kleine Kröte « , sagte er und legte seine Hände um ihre Kehle.
    Kay griff nach seinen Handgelenken und trat ihn, aber er drückte sie mit seinem Gewicht gegen die Wand und blockierte ihre Beine mit den seinen. Er drückte ihr die Luft ab, aber bevor sie ernsthaft in Luftnot geriet, ließ er von ihr ab und sprang zurück. Er bückte sich nach der Peitsche, die er fallen gelassen hatte, und richtete sich wieder auf, ohne Kay dabei aus den Augen zu lassen. Sie suchte nach einer Möglichkeit, vor der Peitschenschnur in Deckung zu gehen, und so umkreisten sie einander wie ein Dompteur und eine große Katze.
    Kay hielt den Blick starr auf seine Hände gerichtet, aber sie war sich seiner Augen bewusst, die sie klar und kalt fixierten. Ihr Angriff mit dem Messer hatte ihn für einen Augenblick aus der Fassung gebracht, aber jetzt genoss er das Spiel. Er trieb sie zwischen dem Sessel und einem schweren Tisch in die Enge. Sie hörte seinen Atem, wie er über seine halb geöffneten Lippen fauchte.
    Â» Du wolltest mich erstechen « , sagte er heiser. » Ich kann es kaum glauben. Du musst wahnsinnig sein. «
    Â» Muss man dafür wirklich verrückt sein oder vielmehr bei klarem Verstand? « , gab sie zurück und schlängelte sich zwischen dem Tisch und der Wand hindurch. Jetzt wusste sie den großen Tisch als Schutzschild zwischen sich und ihm und hob den Blick, um ihn herausfordernd anzusehen.
    Er lachte. In seinem Gesicht war die Freude über das unerwartete Spiel zu lesen. Sein Handgelenk zuckte und die Peitsche entrollte sich. Sie ringelte sich wie eine zum Biss bereite Schlange neben seinem Fuß. » Du bist nicht weit genug weg « , konstatierte er ruhig. » Ich erwische dich hiermit ganz leicht. « Beim letzten Wort riss er den Arm hoch. Kay keuchte und duckte sich unter den Tisch. Die Peitschenschnur knallte ohrenbetäubend laut auf die Platte und ihre Spitze zischte Kay über den Rücken. Der Schlag war durch den Tisch abgemildert worden, aber er fuhr ihr dennoch wie ein Blitz in den Körper. Sie schrie auf und kroch unter den Tisch.
    Das war ein fataler Fehler, wie ihr augenblicklich bewusst wurde. Nun saß sie in der Falle. Nach hinten konnte sie nicht mehr heraus, ohne dass die Peitsche sie erwischen würde, nach vorne würde sie ihrem Dämon genau in die Arme kriechen. Sie kauerte sich zusammen und barg den Kopf in den Armen. Ihre Erziehung verbot es ihr zu fluchen, aber sie schickte ein Stoßgebet zur Heiligen Brigid und bat sie, Damian mit einem himmlischen Feuerball oder wenigstens eklig juckendem Hautausschlag zu strafen, der ihn von ihr ablenken würde.
    Seine Schritte kamen näher. Sie sah die Spitzen seiner weichen Lederstiefel auftauchen, die dicht vor ihr anhielten. Er beugte sich hinab und sah sie an. » Und jetzt? « , fragte er. » Was machst du nun? «
    Â» Fahr zur Hölle « , erwiderte sie, jede förmliche Anrede vergessend.
    Â» Diesen Gefallen werde ich dir nicht tun. « Seine Hand langte unter den Tisch und angelte nach ihr. Sie rutschte so weit zurück, wie die Wand hinter dem Tisch es zuließ, aber er streckte seinen Arm aus und erwischte ihren sich auflösenden Zopf. Mit einer schnellen Bewegung wickelte er sich ihr Haar um das Handgelenk und zog.
    Kay blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben, denn er schien nicht gewillt, ihre Haare an ihrer Kopfhaut zu lassen. Sie stöhnte unterdrückt, und Tränen schossen ihr in die Augen, so stark war der Schmerz. Auf allen vieren krabbelte sie unter dem Tisch hervor und direkt vor seine Füße. Er ließ sie nicht los, sondern hielt weiter ihren Zopf wie eine Leine. » Braves Hundchen « , lobte er sie in zuckersüßem Ton. » Jetzt mach fein Sitz! «
    Sie fauchte und schlug nach ihm. Ihre Faust traf auf seinen Stiefel und er lachte. Er wand ihr Haar noch einmal mehr um sein Handgelenk, was den Zug an ihrer Kopfhaut bis ins Unerträgliche steigerte, und zwang sie, hinter ihm herzukriechen, dann ließ er sie abrupt frei. Kay stöhnte und kam taumelnd auf die Füße. Sie machte Anstalten, sich auf ihn zu stürzen, aber er hielt sie mit dem Peitschenstiel auf Abstand. » Genug! « , sagte er scharf.
    Sie standen sich

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