Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Aspiranten aus dem Feld schlagen.“
„Wie viele Personen werden sich denn voraussichtlich um den Job bewerben?“, fragte ich. Ob Perdita am Ende den Venediger gar nicht wegen seiner Verbundenheit zu Bael weghaben wollte, sondern weil sie scharf auf seine Stellung war ...aber das war dumm. Drake hatte den Venediger umgebracht, das hatte Bafamal ja zugegeben.
„Momentan gibt es in Frankreich nur wenige Personen, die die nötige Macht für dieses Amt besitzen.“
„Die Wyvern sind mächtig“, sagte ich langsam.
„Ja, aber sie sind zu sehr an ihre Sippe gebunden, um jemals Venediger werden zu können.“
„Will Perdita ...?“ Ich zögerte noch, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich wollte Ophelia mit meiner Frage nicht beleidigen, aber ich musste die Wahrheit wissen. „Hat Perdita denn genug Macht, um die nächste Venedigerin zu werden?“
„Perdy?“ Ophelia zog die Nase kraus, als sie über die Frage nachdachte. „Ja, ich denke schon. Sie ist eine sehr mächtige Wicca. Oh!“ Sie riss die Augen auf und umklammerte meine Hand. „Du glaubst doch nicht, dass sie vorhat, Venedigerin zu werden? Ich wäre selber nie daraufgekommen, aber du könntest recht haben. Eine solche Herausforderung würde ihr gefallen. Ja, vielleicht ist es tatsächlich so.“
Bei mir läuteten sämtliche Alarmglocken. Ophelias Unschuld klang so falsch und künstlich. Warum sollte ich denn denken, dass Perdita gar nicht auf die Idee gekommen war, sich um den Posten als Venedigerin zu bewerben?
Die Antwort darauf war einfach - sie wusste, dass ich Perditas Motiven misstraute, und natürlich würde sie dann die geliebte Schwester decken wollen.
Und mit diesem Gedanken ging mir auf einmal ein Licht auf. Ich sah alles ganz klar vor mir, den ganzen Plan, alle Puzzleteilchen passten zusammen. Diese ständigen wissenden Blicke zwischen den beiden, Perditas Ausgabe der Steganographia, Perditas Vorträge über Menschen, die dunkle Mächte benutzten, Ophelia, die mir erzählte, Perdita habe eine Beziehung mit Drake gehabt all das stand mir deutlich vor Augen, während Ophelia in aufgesetzter Sorge die Hände rang. Auch das, was mich bei Bafamal irritiert hatte, fiel mir auf einmal wieder ein. Drake hatte mir erzählt, Drachen könnten keine Dämonen rufen. Vielleicht hatte er ja gelogen, aber rückblickend war ich eigentlich der Meinung, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Das bedeutete, dass jemand anderer Bafamal gerufen haben musste. Ophelia schwatzte immer weiter drauflos, wie wundervoll es wäre, wenn eine Wicca Venedigerin wäre, und ich fragte mich im Stillen, ob sie wohl über die Tatsache Bescheid wusste, dass kein Drache einen Diener aus Abbadon rufen konnte.
„Was willst du jetzt machen?“
Ich zuckte zusammen, als ihre Frage mich aus meinen Gedanken riss. „Wegen Drake?“
Sie nickte.
Ich zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. Ich kannte zwar die Auflösung der Verbrechen, hatte aber bis jetzt noch keine Ahnung, wie ich sie beweisen sollte. „Vermutlich muss ich es mit ihm austragen.“
Sie zog scharf die Luft ein und riss überrascht - und vielleicht auch eine Spur erfreut - die blauen Augen auf. „Du willst ihn herausfordern?“
Ich nickte. Herausfordern war ein gutes Wort für das, was ich vorhatte.
„Wie aufregend! Ich war noch nie dabei, wenn ein Wyvern herausgefordert wurde.“
„Tja, nun, es gibt für alles ein erstes Mal. Wenn ich ihn herausfordere, kann ich vielleicht die Wahrheit enthüllen.“
„Die Wahrheit ist gut“, sagte sie nickend. „Hoffentlich kann ich dir helfen. Darf ich deine Sekundantin sein? Perdy ist das bestimmt nicht recht, aber du bist meine Freundin. Ich kann dich nicht im Stich lassen, wenn du etwas so Furchterregendes tun willst, wie einen Wyvern herauszufordern.“
Ich runzelte die Stirn. Hatte ich mir unter einer Herausforderung etwas Falsches vorgestellt? „Ah ...“
Sie sprang auf und wandte sich dem Schrank mit den Kräutern zu. „Ich muss einen Klarheitszauber über dich legen. Oder nein, vielleicht ist ein Schutzzauber besser?“
„Schutz?“, fragte ich besorgt.
„Noch nie hat jemand einen Wyvern herausgefordert und überlebt“, erklärte sie, während sie in den Regalen herumkramte. „Schutz wäre wohl am besten, obwohl Klarheit ... Oh, warum ist bloß Perdy nicht hier, um mir zu helfen? Sie würde sofort wissen, was zu tun ist.“
„Äh ...“
Sie drehte sich um, die Arme voller Kräutergläser, Kerzen und anderer Dinge. „Ich mische dir rasch
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