Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
in die andere Hand und beugte mich vor. Leise Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit, als ich erwiderte: „Sie wissen schon, Satans Abgesandte. Die großen Tiere aus der Hölle. Die Dämonenfürsten eben. Jeder kann einen Dämon rufen, aber um einen Fürsten zu beschwören, braucht man schon besondere Kräfte.“
Antoine blinzelte verwirrt.
„Ja, ich weiß, ich halte es ja auch für ein bisschen daneben, aber Sie würden sich wundern, was die Leute so alles glauben. Trotzdem, es ist ein faszinierendes Thema. Ich habe alles Mögliche über Dämonen gelesen - nicht dass ich glaube, dass sie tatsächlich existieren - und herausgefunden, dass es sogar richtige Kulte um Dämonen und die Macht, die sie über Sterbliche haben, gibt. In San Francisco soll es zum Beispiel eine Gruppe geben, die versucht, einen Dämon in ein öffentliches Amt wählen zu lassen. Ha, ha, als ob das einer merken würde!“
Das Blinzeln hörte auf, und Antoine sah mich mit ausdrucksloser Miene an. Wahrscheinlich hatte mein kleiner Ausflug ins Land der Witze die anglo-französischen Grenzen überschritten. Ganz zu schweigen von den Minuten, die mit rasender Geschwindigkeit dahintickten. „Ja nun, ich gebe keine Garantie für die Nützlichkeit derartiger Gegenstände. Ich bin nur die Kurierin. Also, meinen Sie, ich könnte dann gehen? Ich soll dieses Aquamanile um fünf bei seiner Besitzerin abgeben, und es ist schon nach drei. Das ist mein erster Auftrag als Kurierin, wissen Sie, und mein Onkel - er ist mein Chef - hat mir gesagt, wenn ich es nicht pünktlich abliefere, dann wirft er mich raus, und da ein äußerst dummer Richter in Kalifornien mich dazu verdonnert hat, meinem Exmann Unterhalt zu zahlen, weil Alan, das ist mein Ex, ein fauler Hund ist, der lieber am Strand rumhängt und den Mädchen auf den operierten Busen glotzt, anstatt seinen Surfer-Arsch hochzukriegen und wie wir alle zu arbeiten, um Geld zu verdienen, ist es ziemlich wichtig, dass ich diesen Job behalte, und wenn ich ihn behalten will, muss ich das Aquamanile bei der Frau abliefern, die es von Onkel Damian gekauft hat.“
Antoine wirkte ein wenig erschöpft, als ich sanft gegen seine Hand klopfte, in der er meine Dokumente hielt. Er warf mir einen vernichtenden Blick zu und wies unbeirrt mit dem Kinn auf meinen Koffer. „Sie müssen ihn öffnen. Ich muss das Objekt in Augenschein nehmen und mich vergewissern, dass es mit den Fotos übereinstimmt.“
Ich unterdrückte einen weiteren Seufzer und kramte den Schlüssel aus meinem Brustbeutel, um den Koffer aufzuschließen. Antoine blieb der Mund vor Staunen offen stehen, als ich die schützende Schaumstoffhülle zurückschlug und das weiche Leinentuch enthüllte, das um das Aquamanile gewickelt war. „Sacre futur du bordel de Dieu!“
„Ja, ganz schön beeindruckend, was?“ Stolz blickte ich auf den Drachen. Er war ungefähr fünfzehn Zentimeter hoch und bestand hauptsächlich aus einem geringelten Schwanz, glänzenden Schuppen und blitzenden Smaragdaugen. Es war einer der seltenen Drachen ohne Flügel.
Antoine streckte die Hand aus, um den goldenen Drachen zu berühren, aber ich schlug hastig wieder das Tuch darüber. „Tut mir leid - Sie dürfen ihn anschauen, aber nicht berühren.“ Seine Nüstern blähten sich dramatisch, und ich sprach schnell weiter. „Noch nicht einmal die Typen an der Röntgenkontrolle durften ihn berühren. Wenn Sie mal einen Blick auf das Echtheitszertifikat werfen, dann sehen Sie auch, warum Sie es lieber lassen sollten.“
Er sah auf das Zertifikat und stieß einen leisen Fluch aus, bevor er seinen Stempel auf meinen Pass und die Dokumente des Drachen drückte. „Alles in Ordnung. Sie können gehen.“
Ich schloss den Koffer, sperrte ihn ab, steckte den Schlüssel wieder in den Beutel zurück und schenkte Antoine ein fröhliches Lächeln, während ich die Reisetasche mit meinen Kleidern wieder über die Schulter warf. „Danke.“
„Einen Moment ...“, sagte er und hob die Hand. Ich hielt den Atem an. Hoffentlich fiel ihm nicht noch etwas ein, das mich von meiner Verabredung mit Madame Deauxville abhielt. Bei meinem Glück bestand er jetzt sicher noch auf einer Leibesvisitation.
Ich versuchte unschuldig und freundlich dreinzuschauen und auf keinen Fall wie jemand, der etwas in einer Körperöffnung in ein Land schmuggelt.
Antoine blickte sich rasch um, dann trat er dichter an mich heran und fragte leise: „Sie sind Expertin für Dämonen, glauben aber nicht daran?“
Ich
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