Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Daumen streichelte meine Unterlippe. Ich biss die Zähne zusammen, um dem Verlangen zu widerstehen, an seinem Finger zu saugen. „Aber nur in einer Hinsicht - ich brauche nicht mehr Macht. Die Werkzeuge der Macht sind bei mir sicher aufgehoben. In Bezug auf die anderen Dinge hast du nicht recht.“
„Wirklich?“ Ich wich einen Schritt zurück. Es war besser, wenn zwischen uns ein bisschen Abstand war. „Du glaubst wohl immer noch, dass ich deine Gefährtin bin?“
„Du bist meine Gefährtin. Daran kannst du nichts ändern. Aber das habe ich nicht gemeint.“
Fragend hob ich die Augenbrauen. Er lächelte. „Meine Höhle ist nicht hier unten. Das ist nur ein Safe. Ich habe gar keine Höhle in Paris. Eines Tages, wenn du mich sehr nett bittest, werde ich dir zeigen, wie eine wahre Drachenhöhle aussieht.“
„Ich fliege heute Nachmittag nach Hause“, sagte ich und rückte noch ein wenig weiter von ihm ab. „Mein Onkel ist immer noch sauer auf mich, aber als du Inspektor Proust Perdita ausgeliefert hast, musst du ihm irgendwas gesagt haben - auf jeden Fall hat er Onkel Damian angerufen und ihm erklärt, dass er sich in mir geirrt habe. Er hat ihm auch gesagt, dass das Aquamanile für immer verschwunden sei. Onkel Damian war zwar nicht besonders glücklich darüber, aber wozu gibt es schließlich Versicherungen, habe ich ihm gesagt.“
„Das war nicht alles, was sie gesagt hat“, warf Jim ein. „Sie ist förmlich zu Kreuze gekrochen und hat ihm erklärt, sie würde alles tun, was er wolle, jeden Job übernehmen, wenn er sie bloß nicht entlassen würde. Es war wirklich jämmerlich, wie sie sich bei ihm eingeschleimt hat. Man sollte doch meinen, dass eine Hüterin ein bisschen mehr Würde ...“
„Noch ein Wort, und du bist ein Eunuch.“
Jim schwieg.
Ich wandte mich zum Gehen, aber meine Füße bewegten sich wie von selber zu Drake. Ein Mädchen hat ja schließlich auch Anspruch auf einen Abschiedskuss.
„Lebwohl“, hauchte ich und streifte seinen Mund mit meinen Lippen.
„Es ist nicht vorbei“, erwiderte Drake leise. „Du bist meine Gefährtin. Du bist eine Hüterin. Du kannst das Schicksal nicht zurückweisen.“
„Ich bestimme mein Schicksal selbst“, sagte ich und wand mich aus seinen Armen. Ich war ruhig. Ich war selbstbewusst. Ich war ein Profi. „Bis dann also.“
Er stand da und schaute mir nach, als ich aus seinem Arbeitszimmer, seinem Haus und seinem Leben verschwand.
„Feuer von Abbadon, war das alles? ,Ich bestimme mein Schicksal selbst'? Mann, als ich mich von Cécile verabschiedet habe, da hat sie bittere Tränen geweint, und du sagst nur ,Ich bestimme mein Schicksal selbst‘!“
Ich verdrehte die Augen und ging zu Renés Taxi.
„Du hast ihn noch nicht mal richtig geküsst. Ich habe nicht das kleinste bisschen Zunge gesehen, und ich habe euch genau beobachtet. René, sie hat gerade Drake das Auge gegeben und ist mit dem lahmsten Satz, den eine Frau je zu einem Mann gesagt hat, gegangen. Sie hat sich noch nicht mal richtig von ihm verabschiedet. Sie hat nur gesagt ‚Ich bestimme mein Schicksal selbst' und ist gegangen. Was soll das denn heißen? ,Ich bestimme mein Schicksal selbst'? Mixt man es zusammen wie einen Milchshake? He. Ich habe Hunger. Können wir irgendwo anhalten und was zu essen kaufen, bevor wir zum Flughafen fahren? Du musst mich vernünftig ernähren, sonst wird mein Fell stumpf.: Oh Mann, ich hoffe bloß, dass meine nächste Hüterin mehr von ihrem Job versteht. Es ist ganz schön mühsam, dass ich dir ständig vorkauen muss, was du zu tun hast ...“
Ende
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