Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
willst?“
„Ich habe keine Wahl“, sagte ich und blickte auf die Frau zu meinen Füßen. Die Luft im Kreis waberte, als ob sich etwas bildete, und das Heulen wurde immer lauter. Mein Magen zog sich zusammen, und mir war übel vor Angst. „Sonst gibt sie ihre Schuld nicht zu. Meine Hand soll dich binden, mein Blut soll dich binden, meine Stimme soll dich ...“
„Ich gestehe!“, kreischte Perdita. Sie erhob sich mühsam. „Ich gestehe alles, aber hol ihn nicht hierher! Er nimmt mich mit, und ich werde in alle Ewigkeit verdammt sein! Ich gestehe, bitte, ich gestehe!“
„Du gestehst vor allen Anwesenden deine Schuld? Du gestehst, Aurora Deauxville und den Venediger ermordet zu haben? Du gestehst, die Verbrechen so arrangiert zu haben, dass der Verdacht auf Drake und mich fiel? Du gestehst, dich an den Dämonenfürsten Bael gebunden zu haben, dem du die Werkzeuge der Macht bringen wolltest?“
„Ja, ja, ich gestehe alles. Ich habe den Verdacht auf Drake gelenkt, um die Polizei in die Irre zu führen. Ich gestehe. Ich gestehe ...“ Sie brach hysterisch schluchzend zusammen.
„Ich gebe dich frei, Bael, durch meine Hand, mein Blut und meine Stimme, du sollst in dein Reich zurückkehren.“
Ich rieb ein bisschen von dem Blut, das den Kreis schloss, weg. Das Heulen wurde noch lauter, und alle brachen in Laute des Entsetzens aus und hielten sich die Ohren zu. Die Luft zuckte, als wehre sie sich gegen meinen Willen, und einen schrecklichen Moment lang fürchtete ich, nicht stark genug zu sein, um Bael zurückzuschicken, aber der Magnet brannte heiß in meiner Hand und verlieh mir seine Macht. Mit einem schrecklichen Geräusch, das sich anhörte wie das Wimmern von tausend gequälten Seelen, endete schließlich das Heulen, und die Luft in dem Kreis wurde langsam wieder normal. Perdita hatte sich wie ein Fötus zusammengerollt und schaukelte hin und her, während sie immer wieder in kindlichem Singsang wiederholte: „Ich gestehe, ich gestehe.“
Ich trat zu Drake und trat ihm mit aller Kraft auf den Fuß. Fest. „Was ich dir gebe, wenn du mir hilfst? Was ich dir gebe?“
Er grinste mich so sinnlich an, dass meine Unterwäsche schmolz. „Ich habe nie daran gezweifelt, dass du sie besiegst. Du bist meine Gefährtin und konntest gar nicht anders.“
Ich drohte ihm mit dem Finger. „Du bist viel zu arrogant. Ich sage mich hiermit offiziell als deine Gefährtin von dir los. Geh weg. Ich will dich nie wieder sehen. Außer vielleicht heute Nacht. Nackt. Bei dir. Aber danach nie wieder.“
Ich drehte mich wieder zu den Leuten um. Sie drängten sich um René und hatten ihn aufgerichtet; sein Kopf war zwar blutig, aber er schien okay zu sein. Amélie kümmerte sich um ihn und wies die Umstehenden an, ihr Wasser und heilende Kräuter zu bringen.
Drakes Männer stellten Perdita auf die Beine. Sie hing schlaff zwischen ihnen und fuchtelte unablässig mit den Händen. Ich trat zu ihr, um mit ihr zu sprechen, aber Pál schüttelte den Kopf. Ich verstand, warum, als ich ihre Augen sah. Sie waren wahnsinnig, völlig wahnsinnig. Meine Drohung, Bael zu rufen, hatte sie um den Verstand gebracht.
Fröstelnd schlang ich die Arme um mich. Die Macht des Auges bereitete mir Angst, ebenso wie die Erkenntnis, was ich einem anderen menschlichen Wesen damit angetan hatte.
Drake legte mir den Arm um die Hüfte. Nur kurz widerstand ich dem Verlangen, mich an ihn zu schmiegen, dann gab ich nach und ließ mich von seinem Feuer wärmen. Seine Stimme glitt weich wie Seide über meine Haut. „Du bist nicht verantwortlich für ihren Wahnsinn. Schon lange, bevor du hierherkamst, hatte sie diesen Weg genommen. Sie war schon wahnsinnig, als sie die Morde begangen hat.“
„Ja, aber ... aber ich habe ihr Angst eingejagt, als ich Bael gerufen habe.“
„Sie hat Bael ihre Seele verkauft, um sehr mächtig zu werden. Sie hat diese Entscheidung getroffen, nicht du. Der Preis, den sie nun dafür bezahlt, hat nichts mit dir zu tun.“
Es waren freundliche Worte, und sie klangen auch plausibel, aber meine Schuldgefühle konnten sie mir nicht nehmen.
„Was willst du mit ihr machen?“, fragte Amélie und wies mit dem Kopf auf die zusammengesunkene Gestalt.
Ich blickte über die Menge, die sich langsam zerstreute. „Ich weiß nicht - aber diese Entscheidung liegt auch nicht bei mir, nicht wahr? Warum gehen denn alle ? Ihr gehört doch zur Anderswelt, nicht ich. Ihr müsst entscheiden, was mit ihr passiert.“
Amélie lächelte traurig.
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