Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
linearen Denkens hielt und mir eine kurze Einführung in die Geschichte der Anderswelt gab.
„Das ist alles faszinierend“, sagte ich eine Stunde und etliche Kilometer später, „aber praktisch anwendbar ist es eigentlich nicht, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich hatte gehofft, Sie würden mir Schutzzauber beibringen oder mir erklären, wie man einen Dämonenfürsten anzapft, so etwas in der Art.“
„Einen Dämonenfürsten?“, fragte sie und blieb stehen. „Wozu wollen Sie das denn wissen?“
„Äh ... na ja, vielleicht muss ich einen rufen.“
„Welchen?“, fragte sie.
„Bael“, erwiderte ich. Der Name wollte mir kaum über die Lippen.
Sie erschauerte und ging rasch weiter, als ob sie sich von dieser unangenehmen Vorstellung befreien wollte. „Nein. So dumm sind Sie nicht. Sie würden nicht versuchen, den mächtigsten aller Fürsten in Abbadon zu binden. Sie kennen ja noch nicht einmal das gesamte Ausmaß Ihrer Fähigkeiten. Es ist unmöglich. Sie beherrschen ja noch nicht einmal die kleinen Mächte. Sie machen bestimmt Witze.“
„Jetzt bauen Sie mich aber nicht gerade auf, sagte ich und trottete mit hängendem Kopf neben ihr her. Mein Magen hatte sich wie eine Dörrpflaume zusammengezogen. Eine sehr runzelige Dörrpflaume. Mit einem verfaulten Kern.
„Das ist überhaupt nicht komisch!“, rief Amélie plötzlich laut und mit vorwurfsvoller Stimme und warf mir einen Blick zu, der meinen Magen noch mehr zusammenschrumpfen ließ. „Sie haben einen Wyvern herausgefordert! Sie planen, einen Dämonenfürsten zu rufen! Das ist doch keine Kleinigkeit, die Sie da vorhaben - Sie könnten dabei draufgehen!“
Ich machte eine besänftigende Handbewegung und schob sie weiter. Um uns herum blieben die Leute stehen und schauten sie an, und ich wollte auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen, schließlich war mein Foto in sämtlichen Zeitungen erschienen. „Ich wollte nicht leichtfertig klingen. Ich nehme die Sache mit Bael sehr ernst, wirklich sehr ernst. Aber über die Herausforderung brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen - das ist nur ein Vorwand, um Ophelia vor Zeugen zu einem Geständnis zu bringen. Drake ist es bestimmt egal, wenn ich die Herausforderung wieder zurücknehme.“
Sie starrte mich an, als ob ich nicht mehr ganz bei Trost sei. „Das können Sie nicht machen!“
„Natürlich kann ich das!“
Sie schüttelte vehement den Kopf. „Nein, das können Sie nicht. Das steht in den Regeln - wenn die Herausforderung erst einmal ausgesprochen ist, muss sie auch bis zum Ende durchgeführt werden. Einer muss der Sieger sein und einer der Verlierer.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weigere mich einfach zu kämpfen und lasse ihn gewinnen. Ich wollte sowieso die Unterlegene sein, um Ophelia zum Geständnis zu zwingen. Und wenn sie sich weigert, muss ich ein wenig mit Bael plaudern, damit sie ihre Schuld zugibt.“
Amélie blieb stehen, holte tief Luft, packte mich am Arm und zwang mich, sie anzusehen. „Sie verstehen das nicht“, sagte sie langsam. „Nach den Regeln des au-delà muss die Herausforderung durchgekämpft werden. Entweder Sie kämpfen, oder Ihr Gegner zerstört Sie. Das ist das Gesetz.“
Ich schüttelte den Kopf. „Er kann mich nicht zerstören. Das würde bedeuten, dass er sich selbst tötet.“
Amélie blickte mich an. „Ja, genau.“
Furcht stieg in mir auf. „Das würde er nicht tun. Er würde sich weigern. Er ist ja nicht dumm. Wegen einer so kleinen Formalität würde er sich nicht selber umbringen ...“
Sie seufzte erneut. „Sie verstehen es nicht, obwohl ich Ihnen unsere Geschichte erzählt habe. Die Gesetze, die das au-delà regieren, können Sie nicht brechen. Entweder akzeptieren Sie sie, oder Sie gehören nicht zu unserer Welt. Drake ist ins au-delà hineingeboren; er ist unsterblich. Er kennt die Gesetze und beugt sich ihnen, auch wenn es seine Vernichtung bedeutet. Sie müssen gegen ihn kämpfen.“
„Oh Gott“, sagte ich und wieder zog sich mir der Magen zusammen. „Was habe ich bloß getan!“
„Dieser Vorwurf richtet sich gegen Sie selbst“, sagte Amélie bitter und ging weiter. „Dafür weiß ich auch keinen Rat.“
Aber auch wenn sie mir keinen Rat geben konnte, so hatte sie doch eine Meinung dazu. In der nächsten Stunde erzählte Amélie mir bis ins kleinste Detail, wie blöde mein Plan war, aber als dann schließlich der Mond rund und schön am blauschwarzen Himmel stand, hatte ich genug gehört. Ich blickte auf meine
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