Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
ihm herunterzugleiten.
„Weil es so schön warm und intim ist und wir gerne unsere Gefühle und Gedanken mitteilen. Ich bin dir bestimmt zu schwer. Lass mich los.“
„Nein. Das Bett ist nass.“
„Oh Mann.“ Ich blickte auf das Laken. „Wir haben das Kondom vergessen. Und ... äh ... ist das alles von mir?“
„Nein, das sind die geschmolzenen Eiswürfel.“ Er lachte, als er mein entsetztes Gesicht sah. „Du bist nicht schwer. Wenn du unbedingt mit mir reden willst, musst du liegen bleiben.“
Gehorsam sank ich auf seine Brust zurück und stützte das Kinn in die Hände.
„Okay. Ich möchte ein paar Dinge von dir wissen, aber zuerst einmal bekommst du einen großen goldenen Stern und eine Eins für die Idee mit den Eiswürfeln. Nächstes Mal bin ich aber dran.“
„Darauf freue ich mich schon“, sagte er lächelnd. Ich küsste ihn auf die Augenlider. „Was wolltest du denn sonst noch von mir wissen? Allerdings kann ich dir leider nicht sagen, was ich denke, denn mir fehlen die Worte, um die Großartigkeit unseres Liebesaktes zu beschreiben.“
„Nein, nach deinen Gedanken wollte ich dich nicht fragen“, erwiderte ich. „Ich möchte wissen, was Dmitri damit meinte, als er sagte, du seiest mehr Mensch als Drache. Warum hat er dich Drake Fekete genannt, und warum soll ich dich nach deinem Vater fragen?“
Drake seufzte. Er schwieg einen Moment lang, dann sagte er: „Nun, ich sollte dir vermutlich meine Geschichte erzählen.“
„Das wäre schön. Und damit du es weißt: Dafür gibt es Bonuspunkte.“
Er reagierte nicht, als ich an seinem Kinn knabberte, aber seine Finger drückten sich fest in mein Hinterteil. „Fekete war der Nachname meines Vaters.“
„Okay. Dann war das also dein ursprünglicher Name, bevor du Wyvern geworden bist und Vireo als Nachnamen angenommen hast?“
„Nein, ich habe immer Vireo geheißen.“ Seine Augen waren dunkelgrün, die Pupillen schwarze Schlitze. Ich wunderte mich über diese heftige Reaktion, weil Drakes Augen sich nur in Drachenaugen verwandelten, wenn er unter dem Einfluss eines sehr starken Gefühls stand.
„Süßer, wenn du mir das nicht erzählen willst, dann brauchst du es nicht“, sagte ich. „Ich will dich zu nichts zwingen, Drake. Du darfst den Zeitpunkt, wann du es mir erzählen willst, selbst wählen. Ich kann warten.“
Seine Hände glitten über meinen Rücken, und er zog mich an sich. Ich fühlte mich beschützt, geliebt und sicher ... und als ob er sich an mir festhalten würde wie an einem Rettungsanker.
„Nein, ich will es dir ja gerne erzählen. Ich überlege nur, wie ich es am besten tun kann, ohne dich mit zu viel Geschichte zu langweilen.“
„Versuche es einfach.“
Er seufzte wieder. „Fekete heißt ‚schwarz’ auf Ungarisch.“
„Schwarz?“ Ich blickte ihn fragend an. „Schwarz wie die schwarzen Drachen?“
„Ja. Mein Vater war ein schwarzer Drache.“
Nachdenklich fuhr ich mit dem Finger über sein Schlüsselbein. „Aber deine Mutter ist doch ein Mensch. Wie bist du denn Wyvern der grünen Drachen geworden, wenn du eigentlich ein schwarzer Drache bist?“
„Das ist kompliziert. Normalerweise ist die Abstammung der Familie des Vaters entscheidend, aber unter besonderen Umständen gilt die Herkunft der Großmutter väterlicherseits.“
„Und bei dir galten diese besonderen Umstände?“
„Ja. Meine Großmutter war ein grüner Drache. Als ich zur Welt kam, hatte sie keine männlichen Nachfahren in der grünen Sippe. Also erhob sie Anspruch auf mich, obwohl mein Vater aus der schwarzen Sippe stammte.“
„Hmm.“ Drake zog die Decke über uns, und ich kuschelte mich an ihn. „Warte mal ... ich bin ein wenig verwirrt. Dmitri ist doch dein Cousin, stimmt’s?“
„Ja.“
„Das bedeutet, dass ihr eine gemeinsame Großmutter habt. Aber wenn dein Vater ein schwarzer Drache war, dann muss sein Vater doch auch einer gewesen sein.“
„Ja. Aber meine Großmutter hat sich zweimal gebunden - zuerst mit meinem Großvater, der Ende des vierzehnten Jahrhunderts von den Franzosen enthauptet wurde, und danach mit einem grünen Drachen.“
Ich kniff ihn in die Taille. „Du hast mir doch gesagt, dass Drachen ein Leben lang zusammenbleiben.“
„Das tun sie für gewöhnlich auch, aber das Leben meiner Großmutter war alles andere als gewöhnlich. Sie war ein Kampfdrache. Unter Sterblichen würde man sie als Prinzessin bezeichnen.“
Ich richtete mich auf und schaute ihn an. „Deine Großmutter war eine
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