Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Prinzessin? Eine Drachenprinzessin?“
„Ja, das habe ich doch gerade gesagt.“ Ich küsste ihn auf die Nasenspitze und kuschelte mich wieder an ihn. „Aber das macht aus dir noch keinen Prinzen, oder doch?“
„Nein. Ich bin ein Wyvern - für mich gibt es keine größere Ehre. Kampfdrachen sind eine Klasse für sich. Ihr Blut ist besonders rein, und sie sind besonders begehrt, weil auch ihre Kinder außergewöhnlich reines Blut haben.“
„Wenn Dmitri ein Beispiel dafür ist, wie man mit besonders reinem Blut werden kann, habe ich lieber so einen Mischling wie dich.“ Ich küsste ihn auf den Hals, um meiner Aussage Nachdruck zu verleihen.
„Ich bin kein Mischling!“, erwiderte er empört und packte mich fest um die Taille.
Ich kicherte, und er gab mich wieder frei.
„Du musst noch viel über Abstammung lernen.“
„Ich muss noch viel über Drachen lernen“, antwortete ich. Eine Woge des Glücks überschwemmte mich, und ich entspannte mich in seinen Armen. Ja, wir hatten Probleme, und mein Leben war auch keineswegs so, wie es sein sollte, aber alles in allem wurde es langsam ruhiger. Ich hegte die leise Hoffnung, dass unsere gemeinsame Zukunft nicht so stressig werden würde, wie ich in den letzten Tagen gedacht hatte.
Nun ja, Vorahnungen sind anscheinend nicht gerade meine Stärke.
15
„Wie geht es der gnädigen Frau?“
Ich legte das Handbuch für Kobolde, Gnome, Trolle und andere dämonische Gehilfen weg und warf meinem kleinen Dämon einen tadelnden Blick zu. „Ein einziges Bewerbungsgespräch. Ein einziges Gespräch mit einem eventuell neuen Mitglied des Haushaltspersonals macht noch lange keine gnädige Frau aus mir. Außerdem hat Drake mich gebeten, mich um das Personal zu kümmern. Ich habe nur getan, worum man mich gebeten hat.“
Jim verdrehte die Augen und kam langsam auf mich zugetrabt. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du die Vorstellung nicht liebst, Dienstboten zu haben, die dich von hinten und vorne bedienen. Du hast dich der Frau gegenüber aufgespielt, als würdest du ihr eine Huld erweisen.“
„Das stimmt nicht. Ich war höflich und professionell. Was machst du überhaupt hier? Hattest du nicht vor, mit Nora und Paco nach Oxford zu fahren?“
„Ich habe es mir anders überlegt. Ich dachte, sie wollte ein bisschen bummeln und essen gehen, aber es hat sich herausgestellt, dass sie nur eine Freundin besuchen will. Eine Freundin, die Veganerin ist. Wozu soll ich da meine Zeit verschwenden? Was machst du da?“
„Ich schlage bloß die Zeit tot.“ Ich blickte auf die Uhr, die auf dem grünen Marmortisch neben der Tür stand. „Drake kümmert sich darum, dass seine geschäftlichen Unterlagen nach England transferiert werden. Nora besucht ihre Freundin. René ist für einen Tag nach Paris gefahren. Sowohl Drake als auch Nora haben mir verboten, mich um Kobolde oder um denjenigen zu kümmern, der auf mich geschossen hat, deshalb sitze ich hier und kann nichts anderes tun als lesen.“
„Schrecklich! Seit du mit Drake zusammen bist, bist du richtig langweilig geworden.“ Kopfschüttelnd stellte sich Jim vor das Fenster und blickte auf die Straße. „Meine frühere Chefin hätte nie nur dagesessen und gewartet, bis etwas passiert.“
Ich warf meinem Dämon jetzt einen weit böseren Blick zu. „Das reicht! Ich glaube, ab und zu habe auch ich das Recht auf ein bisschen Ruhe! Und was heißt überhaupt .Chefin“? Ich dachte, dein Dämonenfürst sei Amaymon gewesen?“
„Das stimmt auch.“
„Ach, tu doch nicht so geheimnisvoll! Du hast doch gesagt, es habe keinen anderen Herrn gegeben.“
„Was denkst du denn von mir? An einen Dämonenfürsten kann man nur gebunden werden, wenn man verstoßen wurde. Das ist zum Glück nur ein einziges Mal passiert.“
„Dann hast du also, bevor du an Amaymon gebunden wurdest, schon einmal für jemanden gearbeitet?“
Jim trottete zur Couch.
„Wage es nicht“, sagte ich zu ihm. „Das hier ist nicht mein Haus. Drake hat schöne Möbel, und ich möchte, dass das so bleibt. Ich habe dir ein Hundekörbchen gekauft, das kannst du benutzen.“
Jim seufzte wie ein Märtyrer und legte sich in den Hundekorb neben der Couch. „Ja, ich habe vorher schon einmal für jemand anderen gearbeitet“, gab er zu.
„Für wen?“
„Kennst du nicht.“
Ich warf ihm einen strengen Blick zu. „Das ist keine Antwort. Für wen hast du vor Amaymon gearbeitet?“
„Für Clio.“
Der Name kam mir nicht bekannt vor. „Wer ist
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