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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Tatsache, dass sie nicht
als Junge geboren worden war. Er hätte mehr mit ihr anfangen können, wenn sie
nützlich für ihn gewesen wäre, statt nur etwas, das er beschützen musste.
    Es hätte sie verletzen sollen, dass ihr Vater nach all der
Zeit immer noch nicht anerkannte, was sie für sein Lehen tat. Wie viel sie
beitrug, unter anderem die Verteidigungsmaßnahmen, die sie entwarf, die Hunde,
die sie ausbildete, um seinen Männern im Kampf das Leben zu retten, oder die
wichtigen Waffenstillstände, die sie ihm auszuhandeln half. Doch warum Zeit
damit verschwenden, verletzt zu sein? Es hätte nichts geändert und sie nur
wertvolle Zeit gekostet.
    Dagmar griff nach einem Brotlaib und riss ihn auseinander.
»Der neue Wurf Welpen sieht sehr vielversprechend aus, Vater. Sehr stark.
Kräftig.« Sie riss das halbe Brot in ihren Händen noch einmal auseinander und
gab Knut einen Teil.
    Ihr Vater grunzte noch einmal, doch statt auf eine Antwort
zu warten, die sie gar nicht erwartete, machte sich Dagmar über den heißen
Haferbrei her, den einer der Diener vor sie hinstellte. Das gemeinsame
Frühstück, wenn er nicht fort war, um sein Land zu verteidigen, lief oft so ab.
Um genau zu sein, hatte sie sich so sehr an das Schweigen oder gelegentliche
Grunzen gewöhnt, dass sie sich fast an ihrem Essen verschluckte, als ihr Vater
plötzlich doch mit ihr sprach.
    »Wie bitte?«, fragte sie, nachdem sie geschluckt hatte.
    »Ich wollte wissen, was für eine Botschaft du vor ein paar
Tagen mit meinem Siegel drauf verschickt hast.«
    Verdammt .
»Du erlaubst mir, dein Siegel zu benutzen und fast alle Korrespondenz mit
deinem Namen zu unterschreiben. Also musst du dich schon genauer ausdrücken,
Va…«
    »Mach’s kurz!«, knurrte er.
    Na gut: »Ich habe eine Botschaft an Annwyl von den Dunklen
Ebenen geschickt.«
    Er starrte sie so lange an, dass ihr klar war, dass er
keine Ahnung hatte, wen sie meinte. »Na gut.«
    Ohne ein weiteres Wort stand er auf und nahm seine
Lieblings-Streitaxt. Die Vormittage, wenn die zwei Sonnen am Himmel standen,
aber die Luft noch am kältesten war, waren in den Nordländern dem Kampftraining
vorbehalten. Als ihr Vater den Hauptsaal verließ, legte Kikka ihren Löffel
nieder und fragte laut: »Nennt man Annwyl von den Dunklen Ebenen nicht auch die
Verrückte Schlampe von Garbhán?«
    Dagmar hatte nur einen Augenblick, um ihrer nutzlosen
Schwägerin einen frostigen Blick zuzuwerfen, bevor Der Reinholdt wieder
hereingestürmt kam, während Dagmars Brüder es angesichts der rasenden Wut ihres
Vaters plötzlich eilig hatten zu verschwinden.
    Die Axtklinge Des Reinholdts schlug in den Esstisch ein,
und beim Geräusch des splitternden Holzes stieben die restlichen Diener, die
noch im Raum waren, in alle Richtungen auseinander. Bevor Dagmar ein Wort sagen
konnte, brüllte ihr Vater: »Du
hast dieser Wahnsinnigen eine Botschaft geschickt?«
    Gwenvael sah die Königin der Dunklen Ebenen an und machte
sich Sorgen. Sie erschien ihm so schwach. Schwächer als er sie je erlebt hatte.
Und bleich, was einer Kriegerkönigin, die den Großteil ihrer Zeit mit ihren
Soldaten im Freien verbrachte und alles tötete, was sich ihr in den Weg
stellte, gar nicht gut zu Gesicht stand. Ihre Haut war von der Sonne immer
goldbraun getönt gewesen, wenn auch nicht so braun wie die von Talaith und
Izzy, aber die kamen auch aus den Wüsten von Alsandair, wo alle in verschiedenen
Braunschattierungen geboren wurden. Das war Annwyl nicht.
    Doch in den letzten Monaten, während ihr Bauch wuchs und
ihre Zwillinge in ihr aktiver wurden, hatte Annwyl irgendwie nichts von dem
inneren Glühen anderer erstgebärender menschlicher Mütter, die er auf seinen
Reisen gesehen hatte. Sie sah abgespannt und müde aus.
    »Was ist los, Annwyl?«
    Zumindest hatte sie endlich aufgehört zu weinen, aber
jetzt stand sie am Fenster und starrte schweigend hinab in den Hof.
    »Was ist los, meine Königin? Du bist anders als sonst.«
    Sie lächelte. »Ich bin nicht deine Königin.«
    »Du bist es, wenn ich hier bin. Und als dein treuer und
dich am meisten liebender Untertan will ich nur helfen.«
    »Das weiß ich.«
    »Also, was ist los, Annwyl? Was macht dir solche Sorgen,
dass ich fünf Goldstücke verwetten würde, dass du es nicht einmal Fearghus
gesagt hast?« Als sie sich weiter von ihm abwandte, setzte er sich auf einen
der robusten Stühle mit den geraden Lehnen und hielt Annwyl seine Hand hin – er
war nicht so dumm, sich ihr noch einmal zu nähern,

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