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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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muss immer der Star sein.«
    Inez wandte sich an den Sheriff. »Warum hast du
dich dieses Jahr nicht freiwillig verpflichtet?«
    »Ich habe mich auch nicht freiwillig verpflichtet«,
hob Matt hervor.
    »Wir haben keine Zeit für diese
Auseinandersetzung«, sagte Jonas und sah Kate finster an. »Wir halten den
Verkehr schon seit Ewigkeiten auf. Sieh zu, dass ihr endlich mit der Aufführung
beginnt, Inez, oder wir müssen den ganzen Umzug ausfallen lassen.«
    Inez begann, so barsch wie ein Feldwebel, Befehle
zu erteilen. Hannah versetzte Jonas einen Rippenstoß. »Diese selbstgefällige
Miene kannst du gleich wieder absetzen. Nächstes Jahr trage ich dich für die
Rolle des Esels in die Liste ein. Ich bin sicher, dass Inez sich ein
angemessenes Kostüm für dich einfallen lassen wird.«
    Der Sheriff trat zügig vor, bis ihr Körper an ihn
gepresst war. »Das finde ich ganz toll, Babypüppchen, solange du diejenige
bist, die mich reitet.« Er hauchte die Worte dicht an ihrem Ohr und ließ sie
dann stehen.
    Ein Windstoß traf ihn, riss ihm den Hut vom Kopf
und ließ ihn in Richtung Fluss segeln. Er grinste breit, als er einen Blick
über seine Schulter warf. »Du gerätst viel zu leicht in Wut, Hannah. Fröhliche
Weihnachten.«
    Matt versuchte, sich an Kate zu klammern, doch er
wurde ihr energisch entrissen und gezwungen, in sein Satinkostüm zu schlüpfen.
Er tat sein Bestes, um zu übersehen, dass die anderen Schauspieler sich bei
seinem Anblick die Hände vor den Mund hielten, um nicht laut loszuprusten. Die
Einwohner, von den ältesten bis hin zu den jüngsten, säumten die Straßen. Sogar
Sylvia war erschienen, mit einem roten Ausschlag auf einer Gesichtshälfte.
    Der Umzug begann und Matt war gezwungen, durch die
Straßen zu stapfen, wo jeder die absurde Kreation sehen konnte, die sich Inez
für ihn hatte einfallen lassen. Die beiden anderen Könige liefen vor ihm her.
Er fand, in ihren Roben aus Samt sähen sie irgendwie lächerlich aus, aber wenn
er die Augen zukniff, bis nur noch schmale Schlitze blieben, konnte er sich
einbilden, sie wirkten majestätisch. Matt verfluchte den Umstand, dass sein
Kostüm eher wie der Bademantel einer Frau aussah. Außerdem schien es ewig zu
dauern, bis sie zum begeisterten Gesang der Einwohner, die selten den richtigen
Ton trafen, durch die Stadt gelaufen waren und der Hauptplatz endlich in Sicht
kam. Noch schlimmer war, dass er nichts gegen das alberne Lächeln auf seinem
Gesicht tun konnte. Es wollte sich einfach nicht vertreiben lassen und ihm war
klar, dass er den Eindruck erwecken musste, es machte ihm Spaß, in einem
Damenmorgenmantel durch die Stadt zu laufen. Er wusste, dass Kate und ihre
Schwestern sich einen Platz in der Nähe der provisorischen Ställe gesucht
hatten und dort auf ihn warteten, und er hielt nach ihnen Ausschau. Als er sie
endlich entdeckte, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Du siehst wirklich gut aus in diesem Satinmantel,
Bruder«, sagte Danny und stieß ihm das gebogene Ende seines Hirtenstabs in die
Rippen.
    »Halt den Mund, Danny, oder du kannst dich auf
einen Arschtritt gefasst machen«, drohte Matt ihm aus dem Mundwinkel. Er hielt
den Blick starr vor sich gerichtet und stapfte voran wie ein Verurteilter.
Seine Gabe, den Weihrauch, trug er auf einem weißen Satinkissen vor sich her.
Er hatte eingewandt, die Heiligen Drei Könige hätten keine weißen Satinkissen
gehabt, auf denen sie das übel riechende Zeug vor sich hergetragen hätten. Aber
kein Mensch hatte auf ihn gehört und seine Proteste hatten ihm einen ungeheuer
finsteren Blick von Inez eingetragen.
    Danny stieß einen Pfiff aus. »In diesem Bademantel
kommt dein Hintern gut zur Geltung, Matt.« Er stieß seinen Bruder wieder mit
dem Hirtenstab an und zielte diesmal auf den besagten Teil seiner Anatomie.
»Tut mir leid, ein reines Versehen, aber ich konnte es einfach nicht lassen.«
    »Ich hoffe, du hast eine Lebensversicherung«, sagte
Matt mit drohender Stimme. Dann machte er den Fehler aufzublicken, um die
Entfernung einzuschätzen, die noch zurückzulegen war. Er musste genau wissen,
wie lange er diese Demütigung noch zu ertragen hatte. Kate stand mit ihren
Schwestern da. Alle strahlten über das ganze Gesicht. Matt spielte mit dem
Gedanken, ihnen den Weihrauch vor die Füße zu schleudern und Kate über seine
Schulter zu werfen wie der Neandertaler, für den sie ihn alle hielten. Er würde
dieses Kostüm behalten. Eines Tages könnte es sich noch als nützlich

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