Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
nachsehen, ob Hannah etwas braucht.« Er warf einen Blick in die Runde. »Falls einer von euch nicht hören will, was ich zu sagen habe, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, den Rest von uns alleinzulassen.«
Jonas zuckte die Achseln. »Ich will nur nicht, dass Jackson sich in Schwierigkeiten bringt. Ich hatte doch selbst vor, den Mann zu töten, der Hannah bedroht hat. Und wenn ich an Gratsos rankäme, würde ich ihn töten. Ich mag zwar ein Dickschädel sein, Damon, aber ich weiß, dass Gratsos durch eine Verhaftung nicht aufzuhalten ist.«
»Also, ich habe einen Plan.« Damons Stimme klang selbstgefällig. »Oder zumindest Ansätze zu einem Plan.«
»Lass ihn uns hören«, sagte Jackson. Er setzte sich aufs Geländer und zog schleunigst eine Barriere hoch, damit Elle seine Gedanken nicht lesen konnte. Er musste in ihrem Bewusstsein bleiben, aber er durfte nicht zulassen, dass sie erfuhr, worüber sie redeten.
Elle fühlte im selben Moment, dass Jackson eine Abschirmung zwischen ihnen errichtet hatte. Er hatte keinerlei Wert darauf gelegt, dass sie es nicht merkte. Sie warf einen Blick auf die Veranda, wo sich die Männer um Damon drängten. Mit einem Stirnrunzeln sah sie Sarah an und erhoffte sich eine Erklärung von ihr. »Sie hecken etwas aus.«
»Damon macht keine unüberlegten Aktionen«, rief ihr Sarah in Erinnerung. »Er ließe sich niemals auf etwas Verrücktes ein. Er ist immer die Stimme der Vernunft und der Inbegriff von Logik. Wahrscheinlich beruhigt er alle anderen. Wir haben nun mal ein paar Hitzköpfe in der Familie.«
Hannah grinste sie an. »Du denkst dabei nicht zufällig an meinen Mann, oder doch?«
Sie lachten alle und begannen die Kerzen im ganzen Zimmer aufzustellen, während sie miteinander redeten.
»Jonas wird sich niemals ändern«, sagte Joley, »aber wir lieben ihn so wie er ist, Hannah.«
»Seit wir verheiratet sind, ist er so tyrannisch.«
Die Schwestern brachen in Gelächter aus und Hannah stemmte einen Arm in ihre Hüfte. »Ist was?«
»Er war schon immer ein Tyrann, du Dummerchen. Du hast nur aufgehört, den Wind auf seinen Hut anzusetzen, damit er ihn durch die Straßen fegt«, hob Abbey hervor. »Jonas hatte schon immer ein Schild mit der Aufschrift umhängen: ›Aufgeblasenes Männchen mit starken Dominanzbestrebungen‹.«
»Also, mir gefällt das, und er ist nicht halb so schlimm wie Ilja.«
Joley lief dunkelrot an. »Ich weiß schon, wie ich ihn rumkriege.«
»Darauf würde ich wetten«, sagte Elle und stieß ihre Schwester mit dem Fuß an.
»Und was ist mit Jackson?«, fragte Libby. »Sarah sagt, ihr heiratet in ein paar Tagen. Wirst du das wirklich tun, Elle? Bist du sicher, dass du das willst? Jackson hat dich immer auf die Palme gebracht. Bist du wirklich darauf vorbereitet, wie sich ein Zusammenleben mit ihm im Alltag gestalten wird?«
Abigail warf einen Blick auf die Veranda, um Jackson anzusehen. Mit seinem zottigen Bart sah er eher nach einem grimmigen Fallensteller aus. Sie wusste, dass er oft als Geheimagent für andere Länder arbeitete. Er fühlte sich wohl in der Rolle, die er spielte, aber manchmal wirkte er einschüchternd auf sie. »Du hast ein schreckliches Trauma erlitten. Vielleicht solltest du Entscheidungen, die dein ganzes Leben verändern, besser erst dann treffen, wenn du etwas Zeit hattest, um dich zu erholen.«
Elle wurde bewusst, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, umgeben von ihren Schwestern, die sie alle ganz genau beobachteten. Sie zog ihren Pullover enger um sich und wünschte plötzlich, sie hätte mehr an. Sie konnten die Peitschenstriemen nicht sehen, die sich über ihren ganzen Körper zogen, aber sie war sich dieser Male extrem deutlich bewusst, der Spuren um ihre Brüste herum und sogar in ihrem Intimbereich. Die Innenseiten ihrer Schenkel brannten, und einen Moment lang bekam sie keine Luft.
Brauchst du mich, Kleines? Soll ich reinkommen und dich retten?
Sie vernahm Jacksons Stimme als ein samtiges Schaben in ihrem Kopf. Sie fühlte die Wärme, die sie augenblicklich durchströmte, und merkte jetzt erst, wie kühl ihr geworden war. Sie zitterte und zwang sich dazu, tief Atem zu holen.
Sie schaute aus dem Fenster und er sah sie an. Er hielt seine Hand in die Luft, die Handfläche nach vorn und die Finger weit gespreizt. Sie hob ihre Hand mit der Handfläche zu ihm und fühlte die Berührung, erst Haut auf Haut, dann seine Lippen, als drückte er sie mitten auf ihre Handfläche. Sie schloss ihre Finger
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