Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Körper war den Frauen zugewandt, die Ohren aufgestellt, die Zähne gefletscht, sein Gebell enorm aggressiv. Hannah und Joley sprangen beide zurück und der geschlossene Kreis brach auf.
Kates Gesicht wurde blass, und sie zog ihre Hand so schnell zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie wankte, und Elle schlang ihr einen Arm um die Taille und half ihr dabei, sich auf den Boden zu setzen. Libby streckte augenblicklich die Hand nach ihr aus.
Kate wich hastig zurück und entzog sich Libbys Berührung.
»Warte, Libby. Nur einen Moment, aber warte noch.«
»Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte Jackson barsch, als er das Fliegengitter aufriss. Bomber sprang herein und eilte mit großen Sätzen zu Elle. »Aus!«, fauchte er Bomber an, und der Hund stellte sofort sein Gebell ein.
Elle wurde blass. »Ist etwas zu dir durchgedrungen, Kate? Habe ich dich nicht gut genug abgeschirmt?«
Kate schlang ihre Finger um Elles schmales Handgelenk. »Du hast mich bestens abgeschirmt. Ich habe nichts von dem gefühlt, was du durchgemacht hast. Die Barrikade, die du gemeinsam mit Jackson errichtet hast, ist ganz erstaunlich.« Sie ließ ihren Kopf zwischen ihre Knie hängen und holte mehrfach tief Luft, um nicht ohnmächtig zu werden.
»Kate?«, fragte Sarah.
Hannah ließ einen Teller Plätzchen in das Zimmer schweben, fing ihn auf und stand besorgt dabei, als Joley eine Teetasse durch die Luft manövrierte.
Als Kate aufblickte, war ihr Gesicht sehr weiß. »Ich habe ihn gehört.«
»Jackson?«, fragte Sarah.
Kate schüttelte den Kopf. »Ihn. Gratsos. Er wollte mit ihr in Kontakt treten, aber er kann Jacksons Barrikade nicht durchdringen. Er war unglaublich wütend. Außer sich vor Wut. Und er hat regelrecht gegen diese Barriere gehämmert. Ich habe ihn gefühlt.« Sie unterbrach sich. »Und dann hat er mich gefühlt.«
Elle schnappte nach Luft. »Ist er in deinem Kopf? Sag die Wahrheit, Kate. Abbey. Bring sie dazu, die Wahrheit zu sagen.« Sie war von Panik ergriffen. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie tatsächlich eine Hand auf ihre Brust presste.
»Ich habe mich zurückgezogen, sowie er mich gefühlt hat. Ich glaube nicht, dass er mich wiederfinden kann, aber er weiß, dass wir miteinander verwandt sind. Wenn er weder deinen richtigen Namen noch deine Adresse hat, dann hat er einen anderen Anhaltspunkt. Ich habe nicht versucht mich zu verstecken oder mich gegen ihn zu schützen, weil ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, er könnte mich ›sehen‹ oder fühlen, während ich mich mit deiner Heilung befasse.« Sie nahm sich ein Plätzchen und biss hinein. Joley drückte ihr die Teetasse in die Hände, als sie erschauerte. »Der Mann ist beängstigend.«
Elle ließ sich auf den Boden sinken. Erst Hannah. Dann Abigail. Und jetzt hatte Stavros Kate Angst eingejagt. Der reizenden, ausgeglichenen Kate. Das erschien ihr beinah wie eine Gotteslästerung. Gab es denn niemanden, der vor diesem Mann sicher war? Und Dane. Sie wusste nicht einmal, ob Danes Familie über seinen Tod informiert war oder ob er, ebenso wie sie, einfach verschwunden war.
Sie presste sich die Finger auf die Augen, um gegen die brennenden Tränen anzukämpfen. Ein Teil von ihr wollte sich in ein Flugzeug setzen und Stavros gegenübertreten. Einen Raum betreten und gegen ihn kämpfen - übernatürliche Kräfte an übernatürlichen Kräften messen -, aber sie war dafür nicht annähernd gesund genug. Er würde sie finden ... er hatte sie bereits gefunden und griff systematisch jeden an, den sie liebte. Wer würde der Nächste sein? Für wessen Tod würde sie das nächste Mal die Verantwortung tragen? Hannah hätte so leicht sterben und ihr ungeborenes Kind mit sich nehmen können, und Abigail hatte jetzt noch blaue Flecken und Wunden, die noch nicht verheilt waren. Warum? Weil alle ihre Schwestern ihre Energien einsetzten, um sie zu heilen. Dabei achteten sie zu wenig auf sich selbst.
Durch ihre Anwesenheit zerstörte sie ihre Familie. Sie schloss die Augen, schlang die Arme um sich und versuchte sich auszumalen, wie es sein würde, sich Stavros wieder auszuliefern. Ein Schauer durchzuckte ihren Körper. Jede Berührung, jeder sexuelle Akt, den er ihr aufgezwungen hatte, war in ihren Augen so schäbig, ein solcher Verstoß gegen alles, was sie war und wofür sie stand. Und jetzt, nachdem sie mit Jackson zusammengewesen war und die Liebe kannte, Berührungen aus Liebe, konnte sie sich dem nicht noch einmal aussetzen. Sie würde es niemals
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