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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ausgestreckt und zum Himmel erhoben, und ihre Schwestern hatten hinter ihr Stellung bezogen, um sie mit Energien zu speisen, während sie den Sturm dirigierte. Sie lenkte den Wind vor dem Hubschrauber her, damit Ilja ihn stabilisieren konnte, während sie die Insel anflogen. Abel Williams, der Pilot, hielt den Hubschrauber dicht über der Meeresoberfläche und die Wellen leckten mit salziger Gischt gierig an ihm.
    Wo die Wellen vorher einen bis eineinhalb Meter hoch gewesen waren, peitschte der Wind, den die Schwestern erzeugten, sie zu turmhohen Drohungen auf, zu gewaltigen Wänden von zerstörerischer Kraft, mit weißen Schaumkronen, die Jackson in der pechschwarzen Nacht kaum erkennen konnte.
    Der Hubschrauber war nur in einen matten grünen Schimmer getaucht, als er sich unter Aufbäumen und Schaukeln seinen Weg zur Insel bahnte, von einer Sturmböe zur nächsten geschleudert und durch nichts anderes als Iljas Willenskraft vor dem Absturz bewahrt. Als sie sich der Insel näherten, schalteten sie sämtliche Lichter aus, um sie unbemerkt anzufliegen.
    Abel Williams blickte grimmig und seine Miene wirkte wild entschlossen, als er darum rang, den Hubschrauber in der Luft zu halten. Vor langer Zeit hatte sich Jackson drei Tage und Nächte durch dichte feindliche Linien vorgekämpft, um zu ihm zu gelangen, nachdem sein Hubschrauber abgeschossen worden war. Jetzt war er gekommen, ohne zu zögern, und er hatte kein Wort verloren, als sie ihm mitgeteilt hatten, er würde inmitten eines heftigen Unwetters bei schwärzester Nacht fliegen, während eine aufgewühlte See Wogen gegen die Unterseite des Hubschraubers peitschte und gelegentlich durch die offene Tür hineinspülte.
    Die Koordinaten der beiden Ziele, die Matt und sein Team gesandt hatten, damit sie sie unschädlich machten, bevor sie Jackson, Aleksandr und Jonas ins Feld schicken konnten, rückten geschwind näher. An erster Stelle stand die Sicherheit des Hubschraubers. Das eine Ziel war ein komplexer Funkturm, der für jede Form von direkter Übertragung erbaut worden war, aber die würde gemeinsam mit den Notstromaggregaten zusammengebrochen sein. Wichtiger war, dass jemand, der im Krähennest saß, die ganze Insel aus der Vogelperspektive sehen und sie mit entsprechenden Waffen gegen Angriffe vom Wasser, aus der Luft oder an Land verteidigen konnte. Der Turm und jeder, der sich darin aufhielt, musste also verschwinden.
    Abel kam aus der Höhe herabgeschossen, und Raketen setzten sich als glühende orangerote Streifen gegen einen purpur schwarzen Himmel ab. Er brachte den kleinen Hubschrauber schnell in Schussposition, feuerte und tauchte unter den Rand der Klippen, um Vergeltungsmaßnahmen auszuweichen, falls die Raketen ihr Ziel verfehlen sollten. Nach dem Knall der Explosion und dem darauffolgenden Feuerregen zu urteilen, hatte er sein Ziel haarscharf getroffen. Er war bereits im Zielanflug zu ihrem zweiten Bestimmungsort.
    Als Nächstes kam der Leuchtturm. Gratsos hatte einen besonders großen und gut bemannten Leuchtturm. Abgesehen von der lichtstarken Lampe, die Boote und Schiffe vor den zerklüfteten Felsen weiter unten warnte, waren in dem Gebäude mehrere Wächter mit großkalibrigen Waffen und genug Feuerkraft untergebracht, um ein Schiff voller Piraten abzuwehren. Die Waffen dröhnten, als sie sich näherten, und zerrissen die Nacht mit einem Poltern wie Donnerschläge. Der Wind ächzte und heulte, schlug gegen den Leuchtturm und zerrte an den Fenstern und dem Dach, als versuchte er eine Öffnung in das Gebäude zu reißen.
    Ilja und Jackson nahmen beide mit sicherer Hand ihre Waffen an die Schultern und fixierten das Ziel, um die Schützen zum Verstummen zu bringen, während Abel seinen Hubschrauber in dem tückischen Wind in Position brachte. Fast gleichzeitig drückten sie ab und Jonas meldete mit ruhiger Stimme: »Zwei Treffer, beide tödlich.«
    Abel feuerte etliche Raketen ab und nahm sich den Leuchtturm auf mehreren Ebenen vor, als er den Vogel erst nach oben und dann nach unten zog. Die Raketen trafen kurz hintereinander und erhellten die Nacht; Flammen schössen in die Luft, und ihr Schein fiel auf ein maßloses Inferno am Boden. Unter ihnen stoben Trümmer nach allen Seiten, fielen ins Meer und überzogen das tosende Wasser mit geschwärztem, verkohltem Schutt. Manches schwamm auf der Oberfläche, wogegen andere Teile wie Steine versanken.
    Der Hubschrauber schoss durch den Himmel, um direkt vor der Haustür der Villa dicht über dem Boden

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