Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
hinter ihren Lidern. Sie waren gekommen, um sie zu holen. Es war keine Einbildung. Sie wollte gleichzeitig lachen und weinen.
Stattdessen zwang sie sich, die Demütigung über sich ergehen zu lassen, dass Stavros sie nicht aus dem Auge ließ, während sie auf der Toilette saß. Es machte sie krank, dass er es brauchte, sie vollständig unter seiner Herrschaft zu haben, und dass er seine kleinen Machtspiele so sehr auskostete. Sie wusch sich sorgfältig und ließ sich von ihm zurück ins Zimmer helfen.
»Darf ich mich ein paar Minuten hinsetzen?« Sie erschauerte vor Aufregung und tat so, als fröre sie. »Es fällt mir schwer, im Bett zu liegen, wenn es so stürmisch ist.«
Sie bat nie um Zugeständnisse und Stavros strahlte fast. Seine dunklen Augen glitten mit sichtlichem Vergnügen über sie, als er sie galant zu den üppig gepolsterten Sesseln führte und eine Decke holte, um sie warm einzupacken, nachdem er sie hingesetzt hatte.
Sie lächelte matt. »Danke.«
Ein Blitz zuckte durch den Himmel, und das Gelände zeichnete sich als scharfes Relief ab. Regen begann in dicken Tropfen gegen das Glas zu plätschern. Tränen. Ihre Schwestern weinten um ihre geschundene Seele. Dieser Gedanke hatte sich ungebeten eingestellt, doch sowie er da war, wusste sie, dass es die Wahrheit war. Es war fast nichts mehr übrig von der Elle, die vor so vielen Wochen aufgebrochen war. Sie war verschwunden, und wer auch immer in der Hülle ihres Körpers zurückgeblieben war, war verloren.
»War das so schwierig, Sheena? Mich um Hilfe zu bitten?«
Sie schlug die Augen nieder und schüttelte den Kopf. Innerlich wand sie sich vor Abscheu, weil sie gezwungen war, sein widerliches Spiel zu spielen. Sie hätte es gern so gesehen wie früher - die Rolle, in die sie als Agentin schlüpfte, trickste ihre Beute aus -, aber sie fühlte sich nicht mehr stark und als Herrin der Lage. Sie war nicht stark. Vielleicht würde sie es nie wieder sein. Sie schaute weiterhin aus dem Fenster, denn sie wollte Stavros' gut geschnittenes Gesicht nicht sehen. Er war der Teufel in Person, und schon sein Anblick erfüllte sie mit Furcht. Sie hielt ihn für unbesiegbar, und der Gedanke, ihre Schwestern könnten ihm in die Hände fallen, jagte ihr Angst ein.
»Sheena.« Seine Stimme war ein liebenswürdiges Schnurren, das sie mit Grauen erfüllte. »Sieh mich an.«
Sie zwang sich, ihren Blick von der Hoffnung abzuwenden, die ihr der Sturm gab, um in seine dunklen Augen unter den schweren Lidern zu schauen.
»Siehst du, meine Süße, das Leben braucht nicht schwierig zu sein. Du brauchst nur zu tun, was dir gesagt wird.« Stavros breitete die Arme aus und beschrieb mit einer umfassenden Bewegung das Zimmer. »Du kannst hier ein wunderschönes privilegiertes Leben mit mir führen, unsere Kinder bekommen und alles haben, was du willst.«
»Warum ich, Stavros? Ich bin nicht wie die Frauen, mit denen du dich sonst abgibst.« Nicht groß und schön, nur faszinierend genug, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und zu seinen Partys eingeladen zu werden. Sie war keine der stattlichen Blondinen, die er zu bevorzugen schien.
Er fasste ihre Bemerkung als eine Bitte um Bestätigung auf. »Ist es das, was dir Sorgen bereitet, meine Liebe? Dass du meine Aufmerksamkeit auf Dauer nicht fesseln kannst?«
Ihr Magen drehte sich um. Das Letzte, was sie sich wünschte, war, seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Sie zwang sich zur Konzentration. Das Denken fiel ihr so schwer, aber solange er einen gewissen Abstand einhielt und sie nicht berührte, konnte sie mit ihm umgehen und auf ein Zeichen warten. O Gott. Sie konnte warten, bis das Kraftfeld zum Einsturz gebracht wurde. Das musste es sein, was sie taten - das Kraftfeld unwirksam machen. Ihr Herz machte einen Freudensprung. Stavros würde es sehr leid tun, dass er sie jemals angerührt hatte, wenn diese Barriere einstürzte.
Elle sah den Mann an und hoffte, er könnte ihr nicht ansehen, wie sehr sie ihn hasste. Sie zwang sich zu einem lässigen Achselzucken und suchte nach den richtigen Worten, um seinem gewaltigen Ego zu schmeicheln. »Du bist wie ein Märchenprinz, und tu bloß nicht so, als wüsstest du das nicht. Jeder Bericht stellt dich als einen solchen hin, und du brauchst bloß in den Spiegel zu schauen. Ich aber bin keine Prinzessin.«
Stavros beugte sich zu ihr vor und wirkte erfreuter denn je. »Du bist exotisch, Sheena, ein äußerst seltenes Juwel. Und mit Juwelen kenne ich mich aus. Ich habe auf der
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