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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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war sein träger Geist geschärft. Elle stellte fest, dass sie wieder leichter Luft bekam und ein Teil der Anspannung von ihr abfiel.
    »Du glaubst, er hat Hannah angegriffen? Wie hätte er dich so schnell finden können? Es ist möglich, sogar wahrscheinlich, dass er dich finden wird, aber nicht so rasch. Wie könnte das gehen?«
    »Vielleicht hat er jemanden bestochen?«
    »Einen aus unserem Team? Das bezweifle ich. Es könnte passieren, aber es steht zu bezweifeln.«
    Seine Stimme klang nachdenklich, und sie konnte fühlen, dass sein Verstand flink arbeitete, die Namen von Männern durchging, die ihnen geholfen hatten, und sie der Reihe nach ausschied. Alles gute Freunde. Alles Männer, an deren Seite er gekämpft hatte. Männer, für die er viele Male sein Leben riskiert hatte. »Vielleicht«, wiederholte er, doch diesmal fühlte sie den Zweifel in seinem Bewusstsein.
    Elle sagte nichts, doch ihr Körper erschauerte, nur ein einziges Mal. Sie bezweifelte, dass er es wahrnehmen konnte, da sein Körper selbst noch so heftig zitterte, doch seine Finger setzten ihre beschwichtigende rhythmische Massage fort.
    »Vielleicht war es etwas ganz anderes, Elle. Vielleicht trauen wir ihm zu viel zu.«
    »Vielleicht.« Sie wusste es besser, aber das machte nichts. Sie würde sich nicht mit ihm streiten. Sie hatte Stavros' Finger wieder auf ihrer Kehle gefühlt und seine Stimme gehört, dieses sanfte, monotone Schnurren, das selbst dann unveränderlich blieb, wenn er ihr seine Faust ins Gesicht schlug oder ihre Haut mit einem Peitschenhieb zerriss. Ob er sie mit einem Rockstock schlug oder zart mit ihr umging und seine Hände und seinen Mund über sie gleiten ließ, als sei sie sein Eigentum. Ein Schluchzen entrang sich ihr, bevor sie es unterdrücken konnte.
    »Küss mich.«
    »Ich kann nicht.«
    »Sieh mich an, Elle.« Er wartete, bis ihre Blicke sich trafen. In ihren Augen sah er Scham. Schmerz. Demütigung. Panik. Aber vor allem Kummer. Tiefe Trauer um alles, was sie verloren hatte. »Küss mich. Fühle mich. Er ist nicht hier bei uns. Das gestatte ich ihm nicht. Er ist ein Monster, das dich genommen hat, und dir blieb gar nichts anderes übrig, als ihm nachzugeben ...«
    »Doch! Ich hätte mich heftiger wehren müssen. Ich hätte etwas dagegen tun müssen. Ich habe gelernt, mich zu wehren. Ich bin in Kampfsportarten und im Umgang mit Waffen ausgebildet. Ich besitze gewaltige übernatürliche Gaben. Das hätte mir nicht zustoßen dürfen. Wie konnte ich mir nur diese Dinge von ihm antun lassen?«
    »Sag es mir, Kleines. Sag du mir, wie ich Feinden in die Hände fallen konnte, ich mit meiner guten Ausbildung, meinen übersinnlichen Gaben, meiner Kraft und meinem Geschick im Umgang mit Waffen, und wie ich ihnen erlauben konnte, mir diese Dinge anzutun. Erkläre du es mir, denn ich kann es nicht verstehen.«
    »Du bist ein solcher Mistkerl, Jackson. Warum musst du so mit mir reden?« Sie versuchte ihren Kopf an seine Brust zu schmiegen, um sich vor ihm zu verstecken.
    »Erst wirst du mich verdammt noch mal küssen, Elle. Er steht nicht zwischen uns. Hast du mich verstanden? Ich lasse nicht zu, dass er zwischen uns steht. Du hast dich tapfer geschlagen. Du hast überlebt. Das und nichts anderes wurde von dir erwartet. Du hast überlebt.«
    Ihre Zähne gruben sich in seine Schulter, und ihre Tränen brannten auf seiner Haut. »Ich hätte es nicht überleben sollen«, flüsterte sie. »Ich hätte den Mut aufbringen sollen, dem ein Ende zu bereiten. Und vielleicht auch ihm.«
    Seine Finger spannten sich auf ihrem Nacken, und er zog ihren Kopf wieder hoch, damit er ihr in die tränennassen Augen sehen konnte. »Denk das bloß nie wieder. Und sag es erst recht nicht laut. Wünschst du etwa, ich wäre gestorben? Oder Hannah? Oder Abbey?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber es ist meine Schuld - das, was heute passiert ist. Ich habe ihn gehört. Ich habe seine Stimme gehört. Er hat gesagt, er würde jeden töten, den ich liebe, wenn ich nicht zu ihm zurückkomme.«
    »Hör mir gut zu, Elle. Er ist derjenige, der sich fürchten sollte, nicht du. Du bist nicht in seinem psychischen Kraftfeld eingesperrt. Du sitzt nicht in der Falle. Du bist stark und du bist gefährlich. Und deine Schwestern sind es ebenfalls. Wage es nicht, ihre Fähigkeiten zu schmälern. Himmel nochmal, Kleines, dein Haus lässt Leute verschwinden. Und von mir reden wir gar nicht erst, aber wenn dieser Drecksack glaubt, er könnte dich mir wegnehmen, dann soll er

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