Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
doch herkommen und es versuchen. Du bist zwar im Moment reichlich kaputt, aber du wirst wieder ganz gesund werden. Hast du mich verstanden? Begreifst du, was ich sage, Elle? Sieh mich an. Wende dich nicht von mir ab und tu schon mal nach außen hin so, als glaubtest du mir. Ich werde dieses Dreckschwein auf der Stelle für dich töten. Du brauchst nur ein Wort zu sagen und ich verschwinde und mache mich sofort an die Arbeit. Es ist ohnehin das, was ich am besten kann. Er wird nie wieder irgendwo in Sicherheit sein, und wenn du glaubst, ich wollte ihn nicht töten, dann irrst du dich gründlich. Ich träume davon, ich denke daran, Tag und Nacht, und nichts von dem, was ich ihm in meinen Gedanken und Träumen antue, ist nett oder auch nur halbwegs zivilisiert. Wenn du dich unbedingt vor jemandem fürchten willst, dann fürchtest du dich verdammt noch mal vor dem falschen Mann.«
Sie sah fest in seine funkelnden schwarzen Augen hinunter und wusste, dass er jedes Wort, das er sagte, ernst meinte. Sie beugte sich vor und streifte seinen Mund mit ihrem. »Sag nicht dauernd ›verdammt‹.«
Jackson hatte der Gedanke in Wut versetzt, Stavros könnte möglicherweise von der anderen Seite des Meeres an Elle herankommen und ihr Angst einjagen. Konnte er das? Konnte der Mistkerl ihr tatsächlich mit übersinnlichen Mitteln etwas anhaben? Er und Elle hatten erstmals über eines der Meere hinweg Kontakt zueinander aufgenommen. Er wollte sie in Luftpolsterfolie hüllen und sie irgendwo unterbringen, wo keiner sie finden konnte, eine Armee zu ihrem Schutz engagieren und zehn Hunde besorgen. Er wollte, dass dieser Dreckskerl endlich starb. Und dann hatte sie ihn geküsst. Auch wenn es kein richtiger Kuss gewesen war, nur eine flüchtige Berührung ihrer Lippen. Und ihn in diesem spröden schulmeisterlichen Tonfall ausgescholten, den er so süß an ihr fand.
»Das ist doch nur ein Wort, Elle.« Er wusste, dass er sie damit provozierte, aber er konnte es nicht lassen.
»Es ist kein anständiges Wort, Jackson, und du brauchst es nicht zu sagen.«
»Glaubst du, ich wüsste nicht, dass du in eine gute Familie der Oberschicht hineingeboren wurdest, wogegen ich in Motorradfahrerlagern aufgewachsen bin, in denen es keineswegs gesittet zuging?«
»Es spielt keine Rolle, woher man kommt, Jackson. Wenn man erwachsen ist, hat man die Wahl, mit wem man Umgang haben und wie man leben möchte.«
Das klang jetzt so richtig etepetete, und er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Ich liebe dich, Elle Drake. Nur für den Fall, dass ich dir das in der letzten Zeit nicht gesagt habe.«
Elle blinzelte. Sie wirkte verblüfft und so erschrocken wie ein Reh, das ins Scheinwerferlicht eines Wagens gerät, in dem ein Jäger sitzt. »Das hast du mir noch nie gesagt.«
»Doch, ganz bestimmt.«
»Nein, ganz bestimmt nicht. Glaube mir, daran würde ich mich erinnern.«
»Wahrscheinlich hast du nicht zugehört. Ganz besonders liebe ich deine ekelhaft aufbrausende Art. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, mir ist jetzt schon viel wärmer, und ich liege vollständig nackt unter dir. Da beginnt sich etwas zu regen, und ich würde nicht wollen, dass du dich plötzlich fürchtest.« Seine Hand glitt langsam auf ihrem Rücken hinunter, eine Geste, die keinerlei Forderungen an sie stellte, sondern sie einfach nur zur Kenntnis nahm.
»Ich habe keine Angst vor dir, Jackson«, flüsterte sie. »Das lasse ich mir nicht von ihm antun. Ganz bestimmt nicht.« Aber vielleicht fürchtete sie sich doch. Ein klein wenig. Ganz gewaltig. Was war, wenn sie mit ihm nicht die Dinge tun konnte, die sie mit Stavros getan hatte?
Er stieß einen obszönen Fluch aus. »Du wirst mit mir nichts tun, was du mit ihm getan hast, Elle. Wenn wir beide zusammenkommen, dann werden wir uns lieben, nicht ficken. Herrgott nochmal, was er getan hat, war noch nicht mal das. Was er getan hat, war Vergewaltigung. Eine Frage von Herrschaft. Und Macht. Dazu wird es zwischen uns beiden nie kommen, Liebling. Wenn ich dich ansehe und wenn ich dich berühren möchte, dann deshalb, weil ich dich liebe und dir das zeigen möchte.«
Sie presste ihre Stirn an seine und schloss die Augen. »Was ist, wenn ich dir nicht dasselbe geben kann, ganz gleich, wie sehr ich mir wünsche, ich könnte es? Was ist, wenn er sich immer wieder zwischen uns stellt? Ich habe gehört, dass solche Dinge passieren, Jackson. Bevor ich den Auftrag angenommen habe, dachte ich, falls sie mich gefangen nehmen, würden sie
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