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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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sie glauben? »Dennoch wäre ich nicht mehr frei in meiner Entscheidung, mein Herr. Ich fühle mich einfach noch zu jung für so eine Verantwortung. Durch unsere Bindung entsteht ein Führungsanspruch über beide Sippen, dem wir gerecht werden müssen. Aber zu herrschen liegt ganz und gar nicht in mir.« Sie dachte kurz nach, dann fügte sie hinzu: »In Euch muss dereinst etwas Ähnliches vorgegangen sein, da Ihr in meinem Alter keine Vermählung eingegangen seid, sondern bis heute gewartet habt, nachdem Ihr die Dreißig bereits überschritten habt.«
    Ruorim stutzte. Dann lachte er. »Wohl gesprochen! Ihr habt recht, Derata, mein Vorgehen und das Eures Vaters war übereilt. Selbstverständlich habt Ihr ein Anrecht auf Bedenkzeit, und wir sollten in der Tat nichts überstürzen. Aber gestattet mir, dass ich meine Werbung aufrecht erhalte, denn nach diesem Gespräch weiß ich umso mehr, dass Ihr die einzig wahre und richtige Frau für mich seid, und dass die Drakhim durch Euch zu neuer Blüte gelangen.« Er beugte sich vor. »Ich mache Euch einen Vorschlag. Ich muss leider morgen bereits wieder zu den Nordbergen abreisen. Ein … Zwist erfordert meine Anwesenheit als Sippenoberhaupt.«
    Ach, deshalb hatte ihr Vater es so eilig mit der Entscheidung gehabt. Vor Ruorims Abreise sollte alles beschlossene Sache sein. Ohne Werbung, ohne Bedenkzeit ... in Derata flackerte wieder ein Funke der Empörung auf. Was ging nur in Darmos vor? Sie kannte ihn nicht wieder. »Natürlich«, sagte sie förmlich. »Ihr müsst Euren Verpflichtungen nachkommen.«
    Die Nordberge teilten sich gleichberechtigt unter Menschen und Zwergen auf. Bisher jedenfalls. Es war ein raues und hartes Leben, und möglicherweise handelte es sich bei dem »Zwist« um ein neu entdecktes Erzvorkommen, das Mensch und Zwerg gleichermaßen für sich beanspruchten.
    Sie war erleichtert, dass er so schnell wieder abreiste. Sie fühlte sich in Ruorims Nähe nach wie vor nicht wohl, und ihr gefühlsmäßiges Misstrauen war trotz seines zuvorkommenden Verhaltens und seiner guten Manieren keineswegs gemildert. Zweifelsohne sah der Drakhim gut aus, mit seinen markanten, vielleicht ein wenig zu hart geschnittenen Gesichtszügen – die allerdings durch das Grübchen im Kinn etwas gemildert wurden –, der geraden Nase, den vollen Lippen und den großen, unter schwarzen Brauen hervorfunkelnden Augen. Ruorim war großgewachsen und muskulös, aber nicht zu schwer, er bewegte sich geschmeidig wie eine Katze, und seine wohlklingende Stimme konnte genauso schnurrend klingen.
    Â Â»Sprecht weiter«, bat sie.
    Â»Ich werde mindestens zwei Mondläufe abwesend sein«, fuhr er daraufhin fort. »In dieser Zeit bitte ich Euch, mein Angebot zu überdenken. Ich werde Euch Nachricht schicken, so oft ich kann, und von mir erzählen, damit Ihr mich besser kennenlernt. Sobald ich zurück bin, werden wir noch einmal über alles sprechen, vor allem über Eure Bedingungen. Ich bin sicher, dass wir uns einig werden, und dass Ihr erkennt, welchen Vorteil unsere Verbindung unserem kleinen Volk bringt. Wäre das überlegenswert?«
    Derata nickte ohne zu zögern. Sie wollte Ruorim nicht gänzlich verärgern, auch wenn sie sicher war, dass sich ihre Meinung nicht ändern würde. Aber immerhin hatte sie sich Zeit verschafft, und wer wusste schon, wie es in zwei Mondläufen aussah. Bis dahin konnte sich viel verändern. »Das ist ein sehr gerechter Vorschlag, edler Herr. Ich danke Euch dafür.«
    Â»Nicht doch, meine Teure, das gehört alles zu meinen Verführungskünsten«, versetzte er lächelnd. »Ich will schließlich Euer Herz erobern.«
    Ja, wie eine Burg , dachte sie abweisend. Um deine Eitelkeit zu befriedigen . Sie lächelte zuckersüß zurück.
    Für eine kurze Zeit herrschte Schweigen, Ruorim wirkte nachdenklich. Dann schien er eine Eingebung zu haben. »Diese Vereinbarung sollten wir besiegeln«, schlug er vor. »Mit einem Becher Wein – ich bitte Euch, das dürft Ihr nicht ablehnen! Vorher lasse ich Euch nicht gehen, meine Dame.«
    Derata gab nach. »Na schön, aber nur einen Schluck, dann muss ich wirklich gehen.«
    Ruorim griff nach seinem Reisebeutel und zog eine kleine, angestaubte Flasche daraus hervor. »Diesen kostbaren Tropfen wollte ich eigentlich für die Verlobung

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