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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Boden kaum mehr berührten. Der Nebel schien sie zu tragen, mit sich zu nehmen. Sie spürte nun überall sein Streicheln und Kosen, empfand dabei neue, nie zuvor entdeckte Gefühle, die sie reizten, die sie gierig nach mehr machten. Ihr wurde zugleich heiß und kalt, Schauer rollten in Wellen über ihre Haut, ließen sie erbeben. Ihre Brust hob und senkte sich in heftigen Atemzügen, und sie verspürte ein Kitzeln auf ihren aufgerichteten Brustknospen, die unter der Berührung zu erblühen schienen. Gleichzeitig fühlte sie ein Tasten zwischen ihren Schenkeln, und ein Schauer rieselte dort über ihre seidenweiche Haut.
    Ich will mehr , flüsterte der Nebel. Ein Teil von dir werden, in dir sein, wie Blut durch deine Adern fließen, damit ich alles von dir haben kann. Willst du mich?
    Ich will dich , antwortete Derata. Sie stöhnte im Schlaf, aber sie wachte nicht auf. Sie versank tiefer in den Armen des Traumes, wollte ihn nicht mehr loslassen, immer nur weiterschweben, und sie breitete die Arme aus, ließ sich hineinsinken ...
    Der Nebel trug sie und gleichzeitig sie ihn, sie spürte, wie er in ihre Haut einsickerte, Kälte und Hitze mit sich führend, wie er ihr Blut zum Rauschen brachte, seine heißkalte Bahn durch ihren Körper zog, bis ...
    ... ein grelles Licht den Traum zerbersten ließ, wie die Feuerkugel eines Wurfgeschosses, das in eine Wehrmauer einschlug. Es war fast wie ein Schmerz, zugleich aber auch höchste Wonne, und Derata hörte sich selbst, wie sie einen kurzen Schrei ausstieß.
    Dann wusste sie nichts mehr.

    Unterhalb der Flüstergalerie, tief im Berg, sank Marela die Sanfte, Seherin und Heilerin von Drakenhort, in ihrer Kammer ohnmächtig zu Boden, mit einem Ausdruck unaussprechlichen Schreckens auf dem bleichen Gesicht.

    Die nächste Zeit wurde von Herbststürmen und heftigen Regenfällen beherrscht. Das Wetter passte zu Deratas Stimmung. Ihr Vater redete seit Ruorims Abreise kaum noch mit ihr. Er kannte seine Tochter genau, und das wusste auch Derata. Sie zweifelte nicht daran, dass er ihren Versuch, Zeit zu gewinnen, durchschaut hatte. Damit sie keine Möglichkeit bekam nachzudenken, betraute ihr Vater sie mit allen möglichen Aufgaben innerhalb der Festung. Sie konnte kaum mehr einen Schritt unbeobachtet tun, und ihre Pflichten nahmen sie voll in Anspruch.
    Als die Bäume fast kahl waren und der erste Bodenfrost einsetzte, näherte sich der Tag der Entscheidung. Doch Derata hatte Glück. Darmos Eisenhand erhielt eine Botschaft, in der  Ruorim seine Verspätung ankündigte, da ihn noch einige Angelegenheiten aufhalten würden.
    Â»Hast du seine Briefe gelesen?«, fragte Darmos, nachdem er seine Tochter in Kenntnis gesetzt hatte.
    Â»Ja«, sagte Derata missgelaunt. »Ich wette, er hat einen Schreiber damit beauftragt, denn dieses schmachtende Liebesgesäusel passt nicht zu Ruorim.«
    Â»Woher willst du das wissen? Du kennst ihn noch nicht gut genug.«
    Â»Eine seltsame Frage, o Vater, da du im selben Atemzug von mir verlangst, mich in seine Hände zu begeben!«
    Es war die erste längere Unterhaltung seit vielen Tagen, und schon endete sie im Streit. Darmos sprang von Zorn ergriffen auf. »Ich verbiete dir, mich auf diese Weise anzugreifen! Auch, wenn du meine Tochter bist, hast du mir den nötigen Respekt zu erweisen, wie jeder Andere! Ich bin der Herr dieser Festung, es ist meine Aufgabe, weitsichtig zu planen und für das Wohlergehen des Volkes zu sorgen. Wenn deine Mutter jemals so wählerisch gewesen wäre wie du ...«
    Deratas Augen verdunkelten sich. »Lass meine Mutter aus dem Spiel«, sagte sie gefährlich leise. Sie hatte nur noch wenige Erinnerungen an ihre Mutter, denn sie starb, als Derata erst vier Jahre alt war. Aber was sie noch wusste, war voller Zärtlichkeit und Heiterkeit. Ihre Mutter war eine Drakhim gewesen, aber keine Kriegerin, sondern eine Heilerin. Was sie berührte, wurde gesund, an Körper und Geist. Ihr plötzlicher unerklärlicher Tod hatte Drakenhorts Mauern erschüttert und die Flüstergalerie lange Zeit in Schweigen versinken lassen.
    Darmos griff sich an die Brust, und sein Gesicht verzerrte sich, als hätte er plötzlich Herzschmerzen. »Geh«, sagte er gepresst. »Wir haben in dieser Angelegenheit alles besprochen. Du wirst tun, was ich dir sage, zum Wohle unseres Volkes.«
    Â»Vater, ich bitte dich, sei nicht

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